Navigation

Akute Leukämie

Therapie

Die Therapie der akuten Leukämie muss ganz genau auf den vorliegenden Fall abgestimmt werden. Es gibt prinzipiell zwei unterschiedliche Möglichkeiten, um den Blutkrebs zu bekämpfen. Dazu gehören die Chemotherapie und die Transplantation von Knochenmark oder Stammzellen. Zusätzlich müssen supportive Maßnahmen ergriffen werden.

Chemotherapie

Die Chemotherapie mit so genannten Zytostatika zielt darauf ab, die entarteten Zellen zu zerstören. Da nicht nur die bösartigen Zellen angegriffen werden, sondern auch gesunde Körperzellen geschädigt werden, treten meist schwere Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall auf.

Die Therapie ist sehr fordernd und belastend, weswegen diese in mehreren Intervallen durchgeführt wird, zwischen denen immer wieder Ruhephasen liegen, in denen sich der Körper erholen kann. Die Anzahl der notwendigen Zyklen richtet sich nach Art und Ausprägung der vorhandenen Leukämie und muss individuell bestimmt werden.

Ziel der Chemotherapie ist die vollständige Remission. Dies bedeutet, dass sich die Zellzahlen in den blutbildenden Organen so weit normalisieren, dass keine Leukämie mehr nachgewiesen werden kann. Dies heißt aber nicht, dass alle leukämischen Zellen abgetötet werden, weswegen es immer wieder zu einem Rezidiv, also einem erneuten Ausbruch der Erkrankung, kommen kann.

Knochenmark- oder Stammzelltransplantation

Eine Alternative zur Chemotherapie ist die Transplantation von Knochenmark oder Blutstammzellen. Hierbei wird das gesamte Knochenmark durch eine extrem starke Chemotherapie abgetötet. So sollten auch alle Leukämiezellen zerstört werden, zumindest hofft man dies.

Nach dem Auslöschen aller blutbildenden Zellen werden gesunde Stammzellen von einem passenden Spender transplantiert. Diesen findet man meistens innerhalb der Familie, da die Gewebemerkmale sehr gut zueinander passen müssen. Wenn der Spender nämlich nicht sehr gut zum Empfänger passt, kommt es zu einer Abstoßungsreaktion, die mit allen Mitteln verhindert werden sollte.

Vor allem wenn schon mehrere Rezidive aufgetreten sind oder die Chemotherapie gar nicht anspricht, ist dieser Therapieansatz wohl die größte Chance für eine Heilung von der Leukämie.

Supportive Therapien

Da sich die Leukämie auf den ganzen Organismus auswirkt, ist es wichtig, dass auch diverse unterstützende Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören zum Beispiel auch eine sorgfältige Hygiene und die Reduktion von Keimen, um Infekte vorzubeugen.

Bei Bedarf können die verdrängten Blutzellen mit Infusionen ersetzt werden, um Mangelerscheinungen abzuschwächen. Vor allem rote Blutkörperchen und die Blutplättchen werden auf diese Weise ersetzt, weil dies die Lebensqualität stark steigern kann.

Zudem sollte man natürlich auch auf eine gesunde Lebensweise achten, zu der vor allem auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gehört.

Prognose

Bei der akuten Leukämie kann kaum eine aussagekräftige Prognose gestellt werden. Denn es kommt immer auf die jeweilige Art der Erkrankung und auf das Ansprechen der Therapie an.

Gute Prognose für junge AML Patienten

Generell kann gesagt werden, dass bei einer AML bei Patienten unter 60 Jahren in 65-70% der Fälle eine komplette Remission erreicht werden kann. Jedoch ist die Rezidivrate in Abhängigkeit vom Alter und den genetischen Faktoren relativ hoch.

Bei ALL komplette Remission wahrscheinlich

Bei einer ALL ist die Prognose sogar noch etwas besser, da man in 80% der Fälle eine komplette Remission erreichen kann. Nur bei 30-50% der Patienten tritt innerhalb der ersten fünf Jahre ein Rezidiv auf.