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Akustikusneurinom (Kleinhirnbrückenwinkeltumor)

Therapie

Bei der Therapie des Akustikusneurinoms kann man je nach Lage des Falles und Wunsch des Patienten drei verschiedene Strategien verfolgen. Zum einen kann man abwarten, zum anderen kann man das Neurinom chirurgisch entfernen oder bestrahlen lassen.

Abwarten

Vor allem kleine Akustikusneurinome mit wenigen Millimetern Durchmesser können vorerst beobachtet werden. Zumindest so lange keine typischen Symptome auftreten, kann es das Klügste sein, die Weiterentwicklung mit engmaschigen Kontrollen zu überprüfen.

Da sich die Akustikusneurinome nur sehr langsam im Verlauf von Jahren entwickeln, kann man große Operationen, bei der Teile des Schädels eröffnet werden müssen oder Strahlenbehandlungen mit schweren Nebenwirkungen, zumindest vorerst umgehen.

Chirurgische Entfernung

Wenn eine Größe von etwa drei Zentimetern überschritten worden ist oder Symptome auftreten, ist es an der Zeit, den Tumor chirurgisch zu entfernen. Dabei wird natürlich mit äußerster Vorsicht vorgegangen, um zum einen den gesamten Tumor zu erwischen und zum anderen umliegende Strukturen nicht zu verletzen.

Je nach Größe des Tumors ist die Gefahr, dass das Hörvermögen oder der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt wird jedoch sehr groß.

Strahlentherapie

Alternativ zur Operation kann auch eine Bestrahlung erfolgen. Der große Vorteil ist, dass die Komplikationen geringer sind als bei einer richtigen Operation. Dabei werden die Zellen des Tumors durch Strahlen zerstört und gewartet, bis der Körper selbst die Zellreste abbaut.

Prognose

Akustikusneurinome zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr langsam wachsen. Vor allem bei Patienten, die bereits über 60 Jahre alt sind, ist das Tumorwachstum extrem gering. Die Beschwerden treten deswegen oftmals erst sehr spät ein. Wenn erste Symptome auftreten, ist der Tumor meist schon ein einem sehr späten Stadium.

Gute Prognose nur bei frühzeitiger Diagnose

Wie bei allen anderen Tumoren ist die Prognose aber um einiges besser, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt werden konnte. Deswegen ist auch beim Akustikusneurinom eine frühe Diagnose wünschenswert, um den Tumor komplett entfernen zu können, ohne dass jegliche Symptome zurückbleiben.

Engmaschige Kontrolle nach Entfernung

Doch die erfolgreiche Entfernung des Tumors bedeutet nicht, dass man sich nie wieder Gedanken darüber machen muss. Oft kommt es zu einem Rezidiv, also zu einem nochmaligen Tumorwachstum. Deswegen ist es empfehlenswert, dass man engmaschige Kontrollen mit einem MRT machen lässt. So können schon sehr kleine Rezidive erkannt werden, die dann auch schnell und einfach wieder entfernt werden können.

Unbehandelt ist es lebensgefährlich

Vor allem kleine und mittelgroße Tumore können meistens restlos entfernt werden, ohne dass großer Schaden angerichtet wird. Wenn man die Tumore jedoch unbehandelt lässt, werden die Symptome immer schlimmer, bis es schließlich auch zum Tod führen kann. Denn wie bereits erwähnt liegt in der Nähe des Akustikusneurinoms auch das verlängerte Rückenmark, welches viele lebenswichtige Funktionen regelt. Ein Ausfall dieser Steuerzentrale ist nicht mit dem Leben vereinbar.