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Nierensteine (Nephrolithiasis)

Therapie

Ausschwemmen

Im Fall einer Nierenkolik wird versucht, den Stein auszuschwemmen. Hierbei helfen ausreichende Flüssigkeitszufuhr, krampflösende Medikamente und Bewegung (z.b. hüpfen).

Bei Steinen über 7 mm Durchmesser ist ein spontaner Abgang praktisch ausgeschlossen. Die weitere Behandlung hängt u.a. von den Bestandteilen, genauer Lage und Größe des Steins ab.

  • Litholyse: Medikamentöse Auflösung des Nierensteins
  • ESWL (Extrakorporale Stoßwellen Lithotripsie): Gezielte Stoßwellen zertrümmern Ablagerungen
  • PCNL (Perkutane Nephrolitholapaxie): Im Zuge eines minimal invasiven Eingriffs werden Nierensteine zertrümmert und entfernt
  • Ureterorenoskopie: Operativer Eingriff bei Harnleitersteinen. Instrumente zum Zertrümmern und Entfernen werden über Harnröhre und Blase in den Harnleiter eingeführt. Um den Abgang zu erleichtern, kann zusätzlich für mehrere Tage ein Stent (platzhaltender Katheter) in den Harnleiter eingeführt werden.
  • Schlingenextraktion: (hohe Verletzungsgefahr, nur in Ausnahmefällen!): mit Hilfe einer Schlinge wird versucht den Stein herauszuziehen.
  • Offene Operation: in seltenen Fällen muss ein Nierenstein durch einen offenen Eingriff entfernt werden.

 

Prognose

Nierensteine können zwar immer wiederkehren, das Risiko lässt sich aber durch entsprechende Prophylaxe minimieren.

Komplikationen sind nicht auszuschließen. Es kann sich dabei um eine Nierenbeckenentzündung, Urosepsis (Blutvergiftung durch Harnwegsentzündung) oder Verengungen der Harnwege, in seltenen Fällen sogar um akutes Nierenversagen handeln.

Vorbeugen

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Salz- und fettarme Ernährung
  • Täglich zumindest 5 Portionen Gemüse und Obst (enthalten Inhaltsstoffe, welche die Steinbildung hemmen)
  • Bei Neigung zu oxalsäurehaltigen Steinen sollten Sie auf Kakao, Rhabarber, Spinat, Nüsse, schwarzen und Grünen Tee verzichten 

Die oben genannten Richtlinien haben besonders für Personen Gültigkeit, die bereits Nierensteine hatten. Ohne konsequente Ernährungsumstellung und ggf. medikamentöse Behandlung erkranken 50% der Patienten wieder.

Abgestimmt auf frühere Nierensteine können Medikamente gegeben werden, die die Urinzusammensetzung verändern und so eine erneute Kristallbildung verhindern.