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Cholera

Therapie

Bei der Therapie der Cholera sollte sofort eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden, um den durchfallbedingten starken Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Zusätzlich werden genügend Elektrolyte und Glukose (Zucker) als Trink- oder Infusionslösung verabreicht, um auch den Elektrolytverlust abzufangen. Eine Antibiotikatherapie kann den Krankheitsverlauf abkürzen, bei rechtzeitiger Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution ist die Prognose einer Choleraerkrankung gut.

Der/Die Betroffene sollte sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden, falls dies jedoch nicht möglich ist, verabreichen sie ihm/ihr eine stark gesüßte sowie salzhaltige Flüssigkeit – diese kann leicht selbst hergestellt werden, indem in einem Liter Wasser mehrere Teelöffel Zucker und ein gestrichener Teelöffel Salz aufgelöst werden.

Lediglich die Einnahme von Präparaten gegen Durchfall ohne Therapie des Flüssigkeits- und Elektrolytsverlusts ist bei einer Choleraerkrankung nicht sinnvoll.

Prognose

Eine Erkrankung an Cholera ist bei rechtzeitigem Therapiebeginn gut behandelbar und verläuft dann relativ selten mit Komplikationen. Unbehandelt ist eine Infektion jedoch sehr gefährlich und verläuft in bis zu 70% der Fälle aufgrund des starken Wasser- und Elektrolytverlusts tödlich. Dadurch haben Cholera-Epidemien in Entwicklungsländern zumeist verheerende Folgen, da zu den womöglich vorherrschenden schlechten hygienischen Bedingungen und Mangelernährung oftmals eine schlechte medizinische Versorgung hinzukommt, die den Betroffenen die relativ einfache Therapie nicht ermöglichen kann.

In Industriestaaten ist die Cholera selten – falls Erkrankungen auftreten, wurde der Erreger meist von Fernreisen eingeschleppt.

Nach einer überstandenen Erkrankung besteht nur eine bedingte Immunität vor einer neuerlichen Infektion mit Cholera.

Vorbeugen

Zur Vorbeugung einer Cholerainfektion empfiehlt sich in erster Linie die Einhaltung von guten Hygienestandards bei Nahrungsmitteln und bei Trinkwasser. In gefährdeten Gebieten sollten nur abgekochtes Trinkwasser konsumiert werden und, wenn möglich, auf ungekochte Speisen verzichtet werden.

Auch eine Impfung gegen Cholera ist möglich und kann die Gefahr einer Erkrankung verringern. Die frühere intramuskuläre Impfung wird als veraltet und unwirksam angesehen, neuere Schluckimpfungen haben sich als verträglicher herausgestellt und bieten zusätzlich einen gewissen Schutz vor dem klassischen Reisedurchfall.

Kommt es dennoch zu einer Choleraerkrankung, muss der Betroffene schnellst möglich therapiert werden. Um das Risiko von weiteren Ansteckungen zu mindern, muss eine strenge Hygiene eingehalten werden. Nach Möglichkeit sollten Erkrankte in der Akutphase der Cholera isoliert behandelt werden.

Nach einer durchgestandenen Infektion besteht nur eine zeitlich begrenzte Immunität – bei längerem Aufenthalt in Epidemiegebieten sind Mehrfacherkrankungen durchaus möglich.