FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Symptome
Normalerweise weist die Frühsommer-Meningoenzephalitis einen zweiphasigen Krankheitsverlauf auf. Die ersten Symptome treten durchschnittlich sieben Tage bis zwei Wochen nach erfolgtem Zeckenbiss auf. Der Patient leidet unter grippeähnlichen Beschwerden:
- Fieber und allgemeine Abgeschlagenheit
- Schnupfen
- Kopf- und Muskelschmerzen
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall
Im Durchschnitt gelangt jeder zehnte FSME-Patient nach einer Woche, in der keine Symptome auftreten, in die zweite Phase der Erkrankung. In dieser treten vor allem neurologische Beschwerden auf. Das Fieber steigt und geht einher mit starken Kopf- und Gliederschmerzen, sowie einem heftigen Krankheitsgefühl.
Folgende Teile des Nervensystems sind von FSME betroffen:
- Circa 25 Prozent der Betroffenen erleiden nur eine Hirnhauentzündung (Meningitis). Diese ist durch starke Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schwindel, Übelkeit und Nackensteife gekennzeichnet.
- Bei etwa der Hälfte der Patienten ist darüber hinaus auch das Gehirn von der Infektion betroffen (Meningoenzephalitis). Zu den Anzeichen der Hirnhautentzündung kommen noch Lähmungen, Sprachstörungen, Wesensveränderungen, sowie Konzentrations- und Bewusstseinsstörungen hinzu.
- Zehn Prozent der Erkrankten leiden zusätzlich noch unter einer Entzündung des Hirn- und Rückenmarks (Meningoenzephalomyelitis, Meningoradikulitis), die sich ähnlich wie eine schwere Kinderlähmung äußert. Hinzu kommt noch, dass auch die Atmung beeinträchtigt sein kann.
Bei Kindern kommt es seltener zu einer FSME- Erkrankung, die auch das Nervensystem betrifft. Daher hat sie meist auch einen milderen Verlauf als bei Erwachsenen und heilt ohne bleibende Schäden ab.
Menschen, die an FSME erkrankt sind, können andere Menschen nicht anstecken, da eine Übertragung von Mensche zu Mensch nicht möglich ist.
Diagnose
Um FSME zu diagnostizieren, ist entscheidend, ob der Betroffene von einer Zecke gebissen wurde und ob dies in einem Risikogebiet geschehen ist. Aus diesen Informationen kann der Arzt bereits erste Schlüsse ziehen, ob FSME vorliegt.
Um die endgültige Diagnose zu stellen, wird Blut und Gehirnflüssigkeit entnommen und im Labor untersucht. Anhand bestimmter Laborwerte kann man sagen, ob eine Entzündung im Körper vorliegt. Spezieller ist der Nachweis bestimmter Antikörper (IgG und IgM), die das Immunsystem infolge einer FSME- Infektion ausbildet. Meistens geht aus den Untersuchungen ein eindeutiger Befund hervor, der andere Krankheiten gänzlich ausschließen lässt. Liegt dennoch ein Grenzfall vor, bei dem ein ähnlicher Erreger Auslöser für die Erkrankung sein kann, kann ein Neutralisationstest (FSME-NT) Klarheit verschaffen.
Liegt ein besonders schwerer Fall von FSME vor, oder besteht eine unklare Diagnose, wird zusätzlich noch eine Magnetresonanztomografie durchgeführt. Mithilfe dieser Methode können ab drei Tage nach dem Beginn der zweiten Krankheitsphase bestimmte Gehirngebiete dargestellt werden, die von den Viren befallen sind. Normalerweise liegen die betroffenen Gebiete in einer umschriebenen Region des Zwischenhirns (Thalamus).