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Was ist es?

Synjardy ist ein Arzneimittel gegen Diabetes (Antidiabetikum), das bei Erwachsenen mit Typ-2- Diabetes in Kombination mit Diät und Bewegung zur Verbesserung ihrer Blutglucose(zucker)spiegel angewendet wird. Es enthält die beiden Wirkstoffe Empagliflozin und Metformin.

Synjardy wird bei folgenden Patientengruppen angewendet:

  • bei Patienten, deren Blutzuckerspiegel bei maximal verträglicher Dosis von Metformin allein unzureichend eingestellt ist;
  • bei Patienten, die Metformin ergänzend (als „Add-on“-Therapie) zu anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln einschließlich Insulin einnehmen, bei denen diese Kombination mit Metformin allein aber unzureichend ist;
  • bei Patienten, die Metformin und Empagliflozin bereits in Form einzelner (getrennter) Tabletten einnehmen.

 

Wie wird es angewendet?

Synjardy ist in Form von Tabletten erhältlich, die jeweils eine Kombination aus 5 mg oder 12,5 mg Empagliflozin und 850 mg oder 1000 mg Metformin enthalten. Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche

30 Churchill Place ● Canary Wharf ● London E14 5EU ● United Kingdom

 

Telephone +44 (0)20 3660 6000 Facsimile +44 (0)20 3660 5555

An agency of the European

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Union

Verschreibung erhältlich. Die empfohlene Dosis beträgt eine Tablette zweimal täglich. Die Behandlung wird in der Regel mit einer Tablette eingeleitet, die die Metformin-Dosis, die der Patient bereits einnimmt, und die niedrigste Dosis (5 mg) an Empagliflozin enthält. Bei Bedarf werden die Dosen angepasst.

Wird Synjardy in Kombination mit Insulin oder Arzneimitteln verabreicht, die die körpereigene Insulinproduktion fördern, muss die Dosis unter Umständen verringert werden, um das Risiko für eine Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel) zu senken. Die Behandlung mit diesem Arzneimittel wird bei Patienten, die älter als 85 Jahre sind oder deren Nierenfunktion mäßig oder stark beeinträchtigt ist, nicht empfohlen. Nähere Informationen sind der Packungsbeilage zu entnehmen.

 

Wie wirkt es?

Typ-2-Diabetes ist eine Krankheit, bei der der Körper nicht ausreichend Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, oder nicht in der Lage ist, das produzierte Insulin effizient zu nutzen. Dies führt zu einer hohen Glucosekonzentration im Blut. Die beiden Wirkstoffe in Synjardy senken diese auf verschiedene Weise und lindern so die Krankheitssymptome.

Empagliflozin hemmt ein Protein (den Natrium-Glucose-Cotransporter 2, SGLT2) in den Nieren, das normalerweise die Glucose aus dem Harn resorbiert und in den Blutkreislauf zurückführt. Durch Blockieren dieses Proteins sorgt Empagliflozin dafür, dass mehr Glucose über den Harn ausgeschieden und so die Glucosekonzentration im Blut verringert wird. Empagliflozin ist seit 2014 in der EU unter dem Handelsnamen Jardiance zugelassen.

Der Wirkstoff Metformin hemmt in erster Linie die Glucoseproduktion in der Leber und vermindert die Resorption von Glucose im Darm. Metformin ist seit den 1950er-Jahren in der EU erhältlich.

 

Welche Vorteile hat es in den Studien gezeigt?

Der Nutzen von Empagliflozin in Kombination mit Metformin wurde in drei Hauptstudien nachgewiesen, an denen 1679 Patienten mit Typ-2-Diabetes teilnahmen, deren Blutzuckerspiegel mit Metformin allein oder kombiniert mit anderen Antidiabetika (z. B. Pioglitazon oder einem Sulfonylharnstoff) nicht ausreichend eingestellt war. In den Studien wurde die Wirkung von Circadin mit der eines Placebos (einer Scheinbehandlung) verglichen. Der Hauptindikator für die Wirksamkeit war die nach 24 Wochen Behandlung erzielte Konzentrationsänderung einer bestimmten Substanz im Blut, des glykosylierten Hämoglobins (HbA1c), die anzeigt, wie gut der Blutzuckerspiegel kontrolliert wird.

Die Studien zeigten bei Verabreichung von Empagliflozin plus Metformin eine stärkere Senkung des HbA1c-Spiegels als bei Einnahme des Placebos plus Metformin. Insgesamt betrug die zusätzliche Senkung 0,58 Prozentpunkte bei einer Kombination mit 5 mg Empagliflozin zweimal täglich und 0,62 Prozentpunkte bei einer Dosis von 12,5 mg; diese Abnahmen wurden als klinisch relevant

eingestuft. Ein vergleichbarer Nutzen wurde in den Studien unabhängig davon erzielt, welche anderen Antidiabetika eingenommen wurden. Weiterhin zeigten die Ergebnisse, dass die Wirkstoffkombination in Synjardy mit einer vorteilhaften Abnahme bei Körpergewicht und Blutdruck einhergeht.

Mehrere weitere Studien stützten diese positiven Befunde. Bei einigen handelte es sich um Weiterführungen der Hauptstudien, die zu der Annahme führten, dass der Nutzen des Kombi- Arzneimittels bei längerer Therapie kontinuierlich andauerte. Die Studien zeigten außerdem, dass die Kombinationstablette Synjardy genauso wirksam war wie die einzelne Einnahme von Empagliflozin und Metformin und als „Add-on“-Therapie zu einer Behandlung, bei der auch Insulin angewendet wird, zur Senkung des HbA1c-Spiegels beiträgt.

Synjardy

 

EMA/214633/2015

 

Gibt es verbundene Risiken?

Sehr häufige Nebenwirkungen von Synjardy sind Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel), wenn das Arzneimittel gemeinsam mit einem Sulfonylharnstoff oder Insulin eingenommen wird, Infektionen der Harnwege oder Genitalien und verstärkte Harnausscheidung. Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Synjardy berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Synjardy darf nicht angewendet werden bei Patienten mit:

  • diabetischer Ketoazidose oder diabetischem Präkoma (gefährliche Komplikationen bei Diabetes);
  • mittelschwerer oder schwerer Nierenfunktionsstörung oder einer sich rasch entwickelnden Erkrankung, die die Nieren beeinträchtigen könnte, wie z. B. Dehydrierung, schwere Infektion oder Schock;
  • einer Erkrankung, die zu einer Sauerstoffunterversorgung von Körpergeweben führen kann (z. B. Herz- oder Atemversagen);
  • Leberfunktionsstörung, Alkoholismus oder Alkoholvergiftung.

Die vollständige Auflistung der Einschränkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

 

Warum wurde es zugelassen?

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Agentur gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Synjardy gegenüber den Risiken überwiegt, und empfahl, es für die Anwendung in der EU zuzulassen. Der CHMP war der Ansicht, dass das Arzneimittel bei Patienten mit Typ-2-Diabetes zu einer klinisch relevanten Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen kann und Nutzen und Risiken mit denen der einzelnen Wirkstoffe übereinstimmten. Hinsichtlich der Abwägung von Nutzen und Risiken bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die die feste Dosiskombination einnehmen, gab es einige Bedenken und der CHMP empfahl deshalb, Synjardy bei diesen Patienten nur mit Einschränkungen anzuwenden.