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Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Grundlagen

Beschreibung

Die Nierenbeckenentzündung beschreibt eine akute oder chronische Infektion von Nierenbecken und möglicherweise auch Nierengewebe. Frauen sind aufgrund der kürzeren Harnwege weit häufiger von der akuten Erkrankung betroffen als Männer.

Eine vorangegangene Blasenentzündung ist meistens für eine Nierenbeckenentzündung verantwortlich. Bei einem aufsteigenden Harnwegsinfekt können Keime von der Blase über die Harnleiter in das Nierenbecken gelangen. Der Krankheitsverlauf ist von hohem Fieber, oft starken Schmerzen, Übelkeit und allgemeinem Unwohlsein geprägt. Unbehandelt können sich Abszesse in der Niere bilden, die zu chronischen Entzündungen und einer herabgesetzten Nierenfunktion führen.

Die akute Nierenbeckenentzündung kann durch eine gestörte Harnableitung (z.b. vesikoureteralem Reflux, Harnleiterenge) chronisch und über einen längeren Zeitraum symptomfrei verlaufen. Nierengewebe vernarbt und kann bis zum totalen Versagen geschädigt werden. Eine Dialyse (künstliche Blutwäsche) ist dann unumgänglich.

 

Ursachen

Beim gesunden Menschen sind sowohl im Harntrakt als auch im Urin keine Keime angesiedelt, die eine Nierenbeckenentzündung verursachen können. Häufig stammen die Bakterien aus dem Darm (z.b. E.Coli).

Begünstigend wirken sich Störungen von Harnabfluss (Nierensteine, Tumore, Prostatavergrößerung), Querschnittslähmung oder Fehlbildungen des Harntraktes aus.

Weitere Einflussfaktoren:

  • Sexuelle Aktivität
  • Schwangerschaft
  • Harnwegsinfekte (letzte 12 Monate)
  • Stoffwechselstörungen (Gicht, Diabetes mellitus)
  • Immunschwäche
  • Schmerzmittelmissbrauch
  • Eingriffe an Harnwegen