Fibromygalie
Grundlagen
Beschreibung
Das Fibromygaliesyndrom (FMS), kurz Fibromygalie, beschreibt ein Schmerzsyndrom, welches an unterschiedlichen Stellen des Körpers Beschwerden verursachen kann. Charakteristisch ist ein drückender Schmerz an bis zu 18 festgelegten Punkten (Tender Points), welche sich in Muskulatur, Bindegewebe und Knochen befinden. Synonyme Bezeichnungen für dieses Krankheitsbild sind Weichteil- und Muskelrheumatismus, sowie Fibrositis.
Bislang ist auch ein Zusammenhang mit psychischen (depressive Verstimmung), funktionellen und vegetativen Störungen bekannt (z.b. Reizdarm). Genaue Auslöser für diese Begleitkrankheiten sowie der Fibromygalie selbst sind bislang unbekannt.
Innerhalb von Mitteleuropa sind etwa 1-2 % der Gesamtbevölkerung an FMS erkrankt, darunter Frauen häufiger als Männer.
Ursachen
Wie und warum FMS entsteht, ist bislang ungeklärt. Es existieren einige Theorien, die sich aber maßgeblich voneinander unterscheiden.
Einerseits wird vermutet, dass die Verarbeitung von Schmerzreizen im Gehirn sowie im Rückenmark nach Trauma oder Operationen beeinträchtigt worden sein könnte. Andere sind der Überzeugung, eine Virusinfektion sei der Auslöser; bis heute konnte noch kein Erreger identifiziert werden.
Als gesichert gilt jedoch die erhöhte Konzentration der Substanz P im Liquor (Nervenwasser). Es handelt sich dabei um einen Botenstoff, der an der Schmerzleitung und -sensibilisierung von Nervenzellen im Rückenmark beteiligt ist. Dahingehende Untersuchungen laufen derzeit noch.
Ebenfalls auffällig ist die bei FMS-Patienten allgemein niedrige Konzentration von IGF-I (Insulin-like growth factor I), diese Korrelation konnte bislang aber weder gesichert noch erklärt werden.