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Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Therapie

Die Therapie der Hyperthyreose wird durch die zugrunde liegende Krankheit bestimmt. Generell sind die meisten Therapieansätze recht erfolgreich und werden von den meisten Patienten gut vertragen. Man kann folgende Behandlungsansätze unterscheiden:

Therapie mit Thyreostatika

Diese Medikamente greifen in die Hormonproduktion ein und hemmen diese auf verschiedenen Ebenen. Dadurch wird innerhalb von 1-2 Monaten die Hormonkonzentration in den Normalbereich gebracht und die Stoffwechsellage beruhigt. Da eine thyreostatische Therapie auch zu einer Schilddrüsenunterfunktion führen kann, sollte die laufende Behandlung auch weiterhin durch einen Arzt überprüft werden.

Therapie mit radioaktivem Jod (Radiojodtherapie)

Bei dieser Behandlungsform wird den Betroffenen radioaktives Jod verabreicht, das sich in der Schilddrüse anreichert. Durch das angereicherte, radioaktive Jod werden viele hormonproduzierende Zellen der Schilddrüse zerstört und dadurch eine Normalisierung der Schilddrüsenfunktion erreicht. In manchen Fällen kann es durch eine überschießende Zerstörung von Schilddrüsengewebe zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommen. In diesen Fällen muss der Patient normalerweise Schilddrüsenhormone (Thyroxin, Trijodthyronin) einnehmen. Trotz der Befürchtungen mancher Patienten, Radiojodtherapie könne die Entstehung verschiedener Krebsarten, wie zum Beispiel von Leukämie fördern, gibt es derzeit keine Hinweise dafür. Ebenso konnte bis jetzt keine Schädigung der DNA durch radioaktives Jod nachgewiesen werden.

Operationsmöglichkeiten

Eine Operation zur Behandlung einer Hyperthyreose sollte nicht vor einer Normalisierung der Hormonkonzentrationen mit Medikamenten durchgeführt werden. Bei diesem operativen Eingriff können entweder Knoten der Schilddrüse, oder sogar das ganze Organ, entfernt werden. Ein Nachteil dieser Behandlungsform ist eine Schilddrüsenunterfunktion, die mit einer Einnahme von Schilddrüsenhormonen behandelt werden muss.

Prognose

Eine Schilddrüsenüberfunktion lässt sich mit der richtigen Therapie gut behandeln und hat in den meisten Fällen eine gute Prognose. Meistens kommt er sehr bald zu einem Abklingen der Symptomatik. So verschwinden meistens auch die körperlichen Symptome, wie Gewichtsverlust und Haarausfall.

Die meisten Menschen, die von einer Schilddrüsenüberfunktion betroffen sind, haben unter und nach einer Therapie im Normalfall keine Beschwerden mehr.

Vorbeugen

Um einer Schilddrüsenfunktion im Rahmen einer Schilddrüsenautonomie vorzubeugen ist eine ausreichende Jodaufnahme wichtig. Gegen eine durch Morbus Basedow verursachte Hyperthyreose sind derzeit leider noch keine Präventionsmaßnahmen bekannt.

Um einem Jodmangel vorzubeugen, wird Erwachsenen eine tägliche Aufnahme von 200 Mikrogramm Jod empfohlen. Während einer Schwangerschaft oder während der Stillzeit wird Frauen eine tägliche Jodaufnahme von 260 Mikrogramm geraten. Obwohl das Salz in Österreich, Deutschland und der Schweiz mit Jod angereichert ist, wird zusätzlich eine Ernährung mit jodhaltigen Nahrungsmitteln, wie Fisch, empfohlen.

Schwangere und stillende Frauen sollten eventuell nach Besprechung mit ihrem Arzt an eine Verwendung von Jodidtabletten denken.

Auch vor der Gabe von Röntgenkontrastmittel sollte an eine Schilddrüsenüberfunktion gedacht werden. In diesen Fällen ist eine Verschlechterung der Erkrankung durch die gleichzeitige Gabe von Medikamenten, die eine Jodanreicherung in der Schilddrüse blockieren, vermeidbar. Patienten, die mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden, sollten auf eine regelmäßig Kontrolle der Hormonspiegel durch ihren Arzt achten, um zu hohe Hormonkonzentrationen zu vermeiden.