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Gürtelrose (Herpes Zoster)

Therapie

Besteht der Verdacht auf Gürtelrose, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Danach sollte möglichst schnell die Medikamenteneinnahme erfolgen, um so die Vermehrung der Viren zu unterbinden (Virustatika wie Aciclovir oder Brivudin). Durch diese Maßnahmen werden der Krankheitsverlauf verkürzt und mögliche Folgeschäden und Nervenschmerzen verhindert.

Wichtig ist auch, dass das Medikament binnen weniger Stunden eingenommen wird. Gegen eventuell auftretende Schmerzen können schmerzstillende Mittel verwendet werden.

Erfolgt die Behandlung zu spät, muss der Betroffenen noch Wochen später mit starken und anhaltenden Nervenschmerzen (Postzosterneuralgie) rechnen. Solche Schmerzen werden meistens mit starken Schmerzmitteln, kombiniert mit Antidepressiva, die die schmerzstillende Wirkung fördern, behandelt.

Hilfreich können auch Medikamente sein, die eigentlich gegen Epilepsie (Antiepileptika) eingesetzt werden. Zu diesen zählen die Wirkstoffe Carpamazepin oder Gabapentin. Auch Salben, die ein lokales Betäubungsmittel oder Capsaicin enthalten, können eine Schmerzlinderung verschaffen.

Prognose

Im Normalfall heilt die Gürtelrose bei Patienten mit nicht geschädigtem Immunsystem innerhalb weniger Wochen ab. Bei älteren Menschen kommt es häufiger zu Folgeschmerzen. In dieser Gruppe leiden bis zu 70 Prozent unter Postzosterischer Neuralgie.

In seltenen Fällen kann es zu folgenden Komplikationen kommen:

  • Narbenbildung
  • Sind die Augen befallen, kann es zur Vernarbung der Hornhaut (Cornea) kommen.
  • Der Befall der Gesichtsnerven kann eine Hörminderung, Lähmung der Gesichtsmuskeln (Fazialisparese) und den Verlust des Geschmackssinns auslösen.
  • Von generalisiertem Herpes Zoster spricht man, wenn der gesamte Körper betroffen ist. Diese Form der Gürtelrose betrifft vor allem Menschen mit einem schwachen Immunsystem und kann zu lebensbedrohlichen Organschäden führen.

 

Vorbeugen

Kommt es zum Erstkontakt mit dem Varizellen-Zoster-Virus treten immer Windpocken auf. Dies ist auch im Erwachsenenalter der Fall. Besteht also keine Windpocken-Erkrankung sollte jeglicher Kontakt zu Menschen mit Gürtelrose vermieden werden.

Personen, für die ein erhöhtes Risiko an der schwer verlaufenden Form von Gürtelrose zu erkranken besteht, können eine vorbeugende Behandlung in Betracht ziehen. Diese muss binnen vier Tagen nach Kontakt mit einer erkrankten Person stattfinden. Ein erhöhtes Risiko haben vor allem Schwangere und Immungeschwächte (bei Krebs, Chemotherapie, Immunsuppression und AIDS). Es besteht die Möglichkeit einer einmaligen Infusion, die Antikörper gegen das Varizella-Zoster-Virus (Zoster-Immunglobulin) enthält, oder eine siebentägige Behandlung mit einem Medikament, das die Vermehrung von Viren unterbindet (Virustatikum).

Menschen, die ein normal intaktes Immunsystem besitzen, aber nicht gegen Windpocken geimpft sind, können binnen drei Tagen nach einer vermeintlichen Ansteckung geimpft werden (aktive Immunisierung). Diese Impfung verspricht zwar keinen 100% Schutz zu 100 Prozent vor der Gürtelrose, diese verläuft jedoch, wenn sie auftritt, viel leichter.