Navigation

Thrombose (Blutgerinnsel)

Therapie

Auflösung des Thrombus

Die Art der Therapie ist von der Größe, dem Alter sowie der Lokalisation des Blutgerinnsels abhängig. Dabei stehen folgende zwei Therapieziele im Zentrum der Behandlung:

  • Wiederherstellung des Blutflusses: dieses Behandlungsziel kann nur innerhalb von 10 Tagen nach der Thrombusbildung erreicht werden
  • Verhinderung einer Vergrößerung des Blutgerinnsels

Eine Wiederherstellung des Blutflusses kann mithilfe einer medikamentösen Auflösung der Blutgerinnsel (Thrombolyse) erreicht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, größere Thromben operativ zu entfernen (Thrombektomie) oder den verstopften Blutgefäßabschnitt mittels einer Gefäßplastik zu überbrücken (Bypass).

Dass der Thrombus mit der Zeit größer wird, kann durch eine Hemmung der Blutgerinnung erreicht werden. Dabei kommen Wirkstoffe wie Heparin oder Vitamin-K-Antagonisten zum Einsatz.

Verhinderung der Thrombenbildung

Um ein erneutes Auftreten eines Thrombus effektiv zu vermeiden, muss die Behandlung mindestens sechs Monate fortgeführt werden. In manchen Fällen ist sogar eine lebenslange medikamentöse Behandlung notwendig. Bei Blutgerinnseln in den Beinvenen ist die Verwendung von Kompressionsstrümpfen zu empfehlen. Betroffene sollten je nach Möglichkeit lange Bettlägerigkeit vermeiden und auf genügend Bewegung (zum Beispiel Spaziergänge) achten.

Falls trotz einer konsequenten medikamentösen Therapie mehrfach erneut Thrombosen entstehen und ein großes Risiko lebensgefährlicher Lungenembolien besteht, kann gegebenenfalls ein sogenannter Cava-Schirm in die Hohlvene eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine Art Sieb, welches verhindern soll, dass Thromben mit dem Blutstrom in die Lunge transportiert werden.

Patienten, die zusätzlich unter Vorhofflimmern leiden, sollten – auch wenn bisher noch keine Thromben im Herzen nachgewiesen wurden – mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Auf diese Weise lässt sich das Risiko eines Schlaganfalls erheblich senken.

Prognose

Bei jedem Thrombose-Patienten besteht die Gefahr einer erneuten Blutgerinnselbildung. Etwa 30 Prozent der Betroffenen erleiden innerhalb von 8 Jahren eine weitere Thrombose. Männer sind davon etwa viermal so häufig betroffen wie Frauen.

Häufig entwickeln Patienten nach einer Thrombose ein postthrombotisches Syndrom. Darunter versteht man eine Überlastung des oberflächlichen Venensystems sowie eine dauerhafte Venenschwäche. Das postthrombotische Syndrom kann zu Ödemen (Wassereinlagerungen im Gewebe), Varizen (Krampfadern), Dermatitis (Entzündung der Haut) sowie einer Bildung von Geschwüren (Ulcus cruris) führen.

Die Bildung eines Blutgerinnsels kann lebensgefährliche Folgen haben, falls der Thrombus mit dem Blutstrom in die Lunge (Lungenembolie) oder in das Gehirn (Schlaganfall) transportiert wird und dort ein Blutgefäß verstopft. Die Embolien können im schlimmsten Fall bis zum Tod führen. Zudem besteht bei einem Blutgerinnsel die Gefahr einer Sepsis (Blutvergiftung), falls der Thrombus von Bakterien besiedelt wird und sich auf diese Weise die Entzündung auf den Blutkreislauf ausbreiten kann.

Um diesen gefährlichen Komplikationen effektiv vorzubeugen, kommt der Prävention einer Thrombose eine besonders wichtige Bedeutung zu. Eine beginnende Thrombose sollte nach Möglichkeit frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Vorbeugen

Um das Risiko einer Thrombose zu reduzieren, sollten allgemeine Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen und Übergewicht vermieden werden. Das Thromboserisiko ist besonders bei Frauen über Dreißig, die die Pille nehmen und rauchen, stark erhöht.

Durch eine medikamentöse Vorbeugung kann eine deutliche Reduzierung des Thromboserisikos erreicht werden. Mithilfe des Wirkstoffes Heparin wird die Blutgerinnung teilweise gehemmt, sodass die Bildung von Blutgerinnseln verhindert wird. Heparin muss ein- bis dreimal pro Tag unter die Haut gespritzt werden.

Um einer Thrombose infolge der Ruhestellung nach einer Operation vorzubeugen, sollte frühzeitig wieder auf ausreichend Bewegung geachtet werden. Auf diese Weise wird die Fließgeschwindigkeit des Blutes in den Venen erhöht, wodurch das Thromboserisiko sinkt.

Um einer Thrombose vorzubeugen, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Führung eines rauchfreien Lebens
  • Gesunde Ernährung sowie ein normales Körpergewicht
  • Mithilfe von Sport kann das Thromboserisiko gesenkt werden – dabei ist die Ausübung von Ausdauersportarten besonders empfehlenswert (auch lange Spaziergänge und Radfahren reduzieren das Risiko)
  • Mithilfe von Venengymnastik (Venenpumpe) können Blutgerinnsel vermieden werden
  • Frauen mit einem hohen Thromboserisiko sollten auf die „Pille“ verzichten und gegebenenfalls nach Absprache mit dem Arzt auf ein anderes Verhütungsmittel zurückgreifen
  • Krampfadern sollten ärztlich behandelt werden
  • Ausreichend Trinken (beispielsweise Wasser, Tee, Schorle), sodass das Blut dünnflüssig ist
  • Vermeidung von zu enger, einschnürender Kleidung, die den Blutfluss einschränkt
  • Falls Stützstrümpfe verwendet werden, sollten diese nicht zu eng sein