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Hirnhautentzündung (Meningitis), bakteriell

Therapie

Eine bakterielle Hirnhautentzündung sollte keinesfalls selbst behandelt werden, weshalb der Betroffene sich sofort in ärztliche Behandlung begeben sollte.

Nach Blut- und Liquorabnahme erfolgt sofort eine Behandlung mit Antibiotika. Dies geschieht auch, falls nur ein Verdacht besteht und der eindeutige Erreger noch nicht feststeht. In diesem Fall wird eine Kombination aus mehren Antibiotika (Cephalosporin und Ampicillin) verabreicht.

Nachdem der Erreger bekannt ist und seine Antibiotika- Empfindlichkeit geprüft wurde, erfolgt die Weiterbehandlung nur mit einem passenden Medikament. Ergänzend dazu wird noch ein Cortisonpräparat (Dexamethason) gegeben, das einer Hirnschwellung entgegenwirken soll.

Menschen, die von einer bakteriellen Meningitis betroffen sind, sollten unbedingt im Krankenhaus behandelt werden. Oftmals ist sogar eine Aufnahme auf der Intensivstation nötig. Innerhalb der ersten Tage erfolgt eine isolierte Behandlung, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Zeigt die Antibiotika- Therapie erste Wirkungen, ist die Gefahr der Ansteckung vorbei.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist, insofern sich der Betroffene nicht bei Meningitis- Erkrankten angesteckt hat, den Ausgangsort der Infektion zu beheben. Aus diesem Grund wird zuerst eine Untersuchung durch den HNO-Arzt vorgenommen, später dann noch eine Untersuchung des Brust- und Bauchraums. Wird eine Nebenhöhlen- oder Warzenfortsatzentzündung, oder ein Abszess gefunden, wird dies so schnell wie möglich operativ behoben.

Prognose

Der Allgemeinzustand des Erkrankten, sowie der Zeitpunkt des Therapiebeginns sind hauptausschlaggebend für den Heilungsprozess. Die beste Prognose verzeichnet die Meningokokken-Infektion. Hier liegt die Letalität im Durchschnitt bei nur zehn Prozent.

Gegensätzlich dazu liegt die Letalität bei einer Pneumokokken-Infektion bei rund 25 Prozent, bei Listerien bei etwa 50 Prozent.

Bei Säuglingen und älteren Menschen liegt oft eine schlechtere Prognose vor. Der Grund dafür ist, dass die Hirnhautentzündung oft erst später erkannt und behandelt wird. Infolgedessen liegt die Sterblichkeit hier bei rund 70 Prozent.

Etwa die Hälfte der betroffenen Personen mit bakterieller Hirnhautentzündung leiden unter Komplikationen wie etwa Hirnnervenlähmungen, Schlaganfällen oder einem Hirnödem (Wasseransammlung im Gehirn).

Ist die Meningitis einmal überstanden, leidet ein Teil der Patienten immer noch unter anhaltenden Folgeerscheinungen, wie etwa Hörstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Lähmungen, sowie epileptischen Anfällen.

Vorbeugen

Um einer bakterielle Meningitis vorzubeugen, hat die Ständige Impfkommission des Robert-Koch- Instituts (STIKO) eine Impfempfehlung für Säuglinge und Kleinkinder herausgebracht. Hierbei stehen Impfungen gegen Hämophilus influenzae, Pneumokokken und Meningokokken zur Verfügung.

Für Erwachsene gilt diese Impfempfehlung nur, wenn ihr Immunsystem durch eine chronische Erkrankung geschwächt ist, sie in einem mikroskopischen Labor mit infektiösem Material in Kontakt kommen, oder eine Reise in ein Land geplant ist, in dem die bakterielle Meningitis häufig auftritt. Dies ist zum Beispiel in Afrika der Fall. Man spricht auch von dem Meningitis- Gürtel, der ein Gebiet bezeichnet, in dem öfter Epidemien von bakteriellen Hirnhautentzündungen durch Meningokokken auftreten.