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Windpocken (Varizellen)

Therapie

Das Hauptziel der Behandlung bei Windpocken ist eine Linderung der Beschwerden. Dies kann in Form von kalten Umschlägen geschehen, die den Juckreiz reduzieren, oder durch juckreizstillende Medikamente, wie etwa zinkhaltige Salben, die auf die Haut aufgetragen werden.

Mitunter kann es im Anfangsstadium der Krankheit zu einem derart akuten Juckreiz kommen, dass der Betroffene keinen Schlaf findet. In diesem Fall kann die Verwendung von Antihistaminika in Erwägung gezogen werden, die auch bei allergischen Krankheiten verabreicht werden. Als Nebenwirkung kann jedoch Müdigkeit auftreten.

Kommt es zu einer Windpockeninfektion mit schwerem Verlauf, kann eine Therapie mit Virustatika helfen, wie etwa Aciclovir, die die Vermehrung der Viren blockieren. Die Gabe dieser Medikamente ist besonders ratsam, wenn der Betroffene ein geschwächtes Immunsystem hat.

Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, sollte der Betroffene auf jeden Fall daheim bleiben, da sonst eine hohe Ansteckungsgefahr besteht. Diese ist erst gebannt, wenn alle Bläschen verkrustet sind und keine neuen mehr hinzukommen.

Folgende Faktoren sollten bei einer Windpocken- Infektion beachtet werden:

  • Die Bläschen sollten nicht aufgekratzt werden, da sonst die Möglichkeit einer bakteriellen Entzündung besteht
  • Hygiene ist während der Krankheitsdauer besonders wichtig
  • Die Umgebung sollte möglichst kühl gehalten werden, da Hitze und Schweiß den Juckreiz verstärken

 

Prognose

Im Normalfall heilen Windpocken ohne zutun von alleine aus. Bei Kindern verläuft der Heilungsprozess etwas schneller und dauert meist zwischen sieben und zehn Tagen, bei Erwachsenen ist mit einer etwas längeren Dauer zu rechnen.

Eine aktive Schutzimpfung gegen Windpocken ist generell zu empfehlen und wird normalerweise in den ersten zwei Lebensjahren verabreicht. Ist ein Kind dennoch nicht geimpft, ist auch ein späteres Impfen ratsam, da Windpocken im späteren Alter häufig Komplikationen verursachen können.

Erwachsenen, die in der Kindheit keine Windpocken- Infektion durchgemacht haben, sollten sich in folgenden Fällen impfen lassen:

  • Frauen, die einen Kinderwunsch haben
  • Personal, das im Gesundheitsdienst tätig ist
  • Patienten, die unter schwerer Neurodermitis oder Leukämie leiden, sowie Patienten, die unter einer immunsuppressiven Therapie und vor Organtransplantationen stehen

Hatte man bereits Windpocken, besteht eine lebenslange Immunität. Dennoch kann es später zum Auftreten einer Gürtelrose (Herpes zoster) kommen. Diese Erkrankung ist im Gegensatz zu Windpocken weniger verbreitet und betrifft hauptsächlich ältere Menschen sowie Menschen mit einer Immunschwäche.

Vorbeugen

Am besten lassen sich Windpocken durch eine Impfung vermeiden. Kinder sollten laut Impfkommission zwischen dem 11. und 14., sowie erneut zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat, geimpft werden. Erfolgt die Impfung nicht in diesem Zeitraum, sollte sie spätestens zwischen 9 und 17 Jahren verabreicht werden.

Auch Erwachsenen sollten sich unter bestimmten Bedingungen impfen lassen. Dies betrifft vor allem Frauen mit Kinderwunsch, Menschen mit chronischen Krankheiten und Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Da Windpocken hoch infektiös sind, sollten Betroffene Abstand von Erkrankten halten. Hatte man dennoch Kontakt mit einer infizierten Person, kann die Impfung binnen fünf Tagen nachgeholt werden, um einen Schutz zu erreichen.