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Kopfschmerzen (Cephalgie)

Therapie

Die Therapie der Kopfschmerzen ist abhängig von der Art des Kopfschmerzes.

Bei Spannungskopfschmerzen schaffen meistens schon einfache Hausmittel, wie Kältepackungen für den Stirn- und Schläfenbereich Abhilfe. Schmerzmittel sollten nur über einen nicht allzu langen Zeitraum eingenommen werden (höchstens 10 Tage im Monat, sowie drei Tage hintereinander). Bei stressbedingten Kopfschmerzen können Entspannungsübungen, wie etwa die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen helfen. Zusätzlich sind sportliches Ausdauertraining und Maßnahmen der Stressbewältigung sinnvoll.

Bei Migräne kann eine Kombination von medikamentösen und nicht medikamentösen Maßnahmen helfen. Kommt es zu einer Schmerzattacke, kann Ruhe in einem abgedunkelten Raum schmerzlindernd wirken, da Licht und Geräusche während einer Attacke oft die Situation noch verschlimmern und jede Bewegung zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Bei leichten Migräneanfällen kann ein Mittel gegen Übelkeit (Antiemetikum) und ein Schmerzmittel eingenommen werden.

Bei schweren Migräneanfällen wird meistens mit Gegenspielern des Hormons Serotonin (Serotonin-Rezeptor-Antagonist, Triptane) therapiert. Triptane haben sich als beste Mittel bei akuten Migräneanfällen erwiesen. Sie entfalten ihre Wirkung schon mit dem Beginn der Kopfschmerzen und lindern auch die typischen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen.

Ist der Kopfschmerz auf Medikamentenübergebrauch zurückzuführen (durch Schmerzmittel ausgelöste Kopfschmerzen) hilft allein Abstinenz von diesen Medikamenten. Der Entzug kann ambulant, teilstationär (Tagesklinik), sowie stationär erfolgen. Absolut nicht empfehlenswert ist es, den Entzug allein durchzuführen. Ärztliche Hilfe ist hier unbedingt nötig.

Gegen die extremen Attacken bei Cluster-Kopfschmerzen hilft die Inhalation von reinem Sauerstoff. Bei manchen Betroffenen verschaffen auch Mittel zur örtlichen Betäubung, die in das Nasenloch der betroffenen Seite eingesprüht werden Linderung. Bei der chronischen paroxysmalen (anfallartigen) Hemikranie wird der verschreibungspflichtige Wirkstoff Indometacin gegeben.

Vorbeugen

Lebensstil:

Kopfschmerzen kann man am besten durch regelmäßigen Schlaf, ausgewogene und regelmäßige Ernährung (viel trinken!), mäßiger Alkoholkonsum und dem Verzicht von Nikotin verhindern. Eine vorbeugende Wirkung haben ebenfalls regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, sowie Ausdauersport.

Gymnastik:

Die Körperhaltung, sowie vorbeugende Bürogymnastik sind sinnvoll um Kopfschmerzen zu verhindern. Hierbei kann ein Arzt oder Physiotherapeut hilfreiche Ratschläge geben.

Entspannung:

Gegen stressbedingte Kopfschmerzen helfen Entspannungstechniken wie autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

Trinken:

Kommt es zu akuten Kopfschmerzen kann viel trinken oft hilfreich sein. Am besten geeignet sind Wasser oder Tee, aber auch Kaffee kann ich manchen Fällen Linderung verschaffen. In der Regel können auch kühle Kompressen oder feuchtheiße Umschläge auf Nacken und Stirn Besserung bringen. Auch belebendes Pfefferminzöl, oder Teebaumöl, das auf die Schläfen aufgetragen wird kann ausprobiert werden.

Schmerztagebuch:

Den Grund für chronische Kopfschmerzen findet man am besten durch Führung eines Schmerztagebuchs heraus. Vermerkt werden sollte, wann der Kopfschmerz eingesetzt und wie lange er gedauert hat, sowie was gegessen, getrunken und welche Medikamente eingenommen wurden. Wichtig ist auch, ob zu diesem Zeitpunkt Stress oder Streit eine Rolle gespielt haben und wie das Wetter war. Bei Frauen sollte auch die Angabe des jeweiligen Zyklusstadiums nicht vergessen werden. Dieses Tagebuch sollte über ein bis zwei Monate regelmäßig geführt und im Anschluss mit dem Arzt besprochen werden.

Tipps

Wie schon oben beschrieben, sollte bei regelmäßig wiederkehrenden Kopfschmerzen ein Kopfschmerz-Kalender geführt werden. Der Arzt hat dann eine leichtere Bewertung der Diagnose, da eventuelle Ursachen herausgefunden werden können und die Therapie besser kontrolliert werden kann.

Für eine sichere Diagnose sind auch eventuelle Begleiterscheinungen wichtig, wie etwa Übelkeit oder Sehstörungen. In manchen Fällen können die Ursachen schon genau angegeben werden, etwa der Genuss von bestimmten Lebensmitteln wie Kaffee, ein längerer Aufenthalt in der Kälte oder großer Stress.

Werden regelmäßig Schmerzmedikamente eingenommen, sollte auch dies im Kalender notiert werden.