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Pfeiffersches Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose)

Therapie

Die Behandlung erfolgt symptomorientiert. Ein Medikament gegen die Ursache der Mononukleose gibt es nicht. In jedem Fall empfohlen werden:

  • Körperliche Schonung (Gefahr einer Milzruptur)
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (v.a. bei Fieber)
  • Fiebersenkende Medikamente bei stark erhöhter Temperatur

Zusätzlich zum Drüsenfieber infizieren sich Erkrankte häufig noch mit Streptokokken (Bakterien), die eine Mandelentzündung (Tonsillitis) auslösen können.

Aufgrund eines möglichen Hautausschlags (Arzneimittelexanthem) dürfen keine Aminopenicilline (z.b. Ampicillin, Amoxicillin) genommen werden!

Komplikationen treten selten auf. Nicht auszuschließen sind dennoch Enzephalitis (Gehirnentzündung), autoimmunhämatolytische Anämie (infektionsbedingte Blutarmut) und Thrombozytopenie (Blutplättchenarmut). In diesen Fällen wird Kortison angewendet, gegebenenfalls auch Virustatika (Virushemmer).

Prognose

Nach 2-3 Wochen heilt Pfeiffersches Drüsenfieber bei den meisten Patienten ohne Komplikationen aus. Selten kann die Heilung längere Zeit in Anspruch nehmen.

Nur in wenigen Fällen nimmt die Erkrankung einen komplexeren Verlauf:  

  • Atemnot, drohender Verschluss der oberen Atemwege;
  • Lungenentzündung, Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung zwischen Rippen- und Lungenfell);
  • Milzruptur (Milzriss – Lebensbedrohlich!);
  • Meningitis (Hirnhautentzündung), Enzephalitis (Gehirnentzündung);
  • Myokarditis (Herzmuskelentzündung), Perikarditis (Herzbeutelentzündung);
  • Hämolytische Anämie (Blutarmut), Thrombozytopenie (gesenkte Blutplättchenzahl);
  • Interstitielle Nephritis (Nierenentzündung);

Bei immungeschwächten Patienten sind auch seltenere Folgeerkrankungen nicht ausgeschlossen:

  • B-Zell Lymphome, Burkitt Lymphom (Tumore der Lymphknoten)
  • Nasopharynxkarzinome (Tumore in Nasen- und Rachenraum)
  • Orale Haarleukoplakie (weißliche, streifige Veränderungen am Zungenrand)

Immunsuppressive Menschen (z.b. nach Organtransplantat) können ebenfalls von obigen Komplikationen betroffen sein (Post-Transplantations-Syndrom).

Vorbeugen

Eine Infektion durch das Epstein-Barr-Virus kann nur durch Vermeiden von (Körper- und Speichel-) Kontakt mit Erkrankten verhindert werden. Bis jetzt gibt es keinerlei Impfstoffe.

Auch nach Abklingen der Symptome kann der Erreger noch monatelang im Speichel nachgewiesen werden. Auch von einer Blutspende sollte die ersten 6 Monate nach Auftreten der Erkrankung abgesehen werden.