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Masern bei Erwachsenen

Therapie

Bei einer Masernerkrankung ist es wichtig, dass in der akuten Krankheitsphase eine strikte Bettruhe eingehalten wird. Eine spezifische Therapie gegen das Masernvirus existiert nicht.

Für die symptomatische Therapie stehen Antipyretika (fiebersenkende Medikamente) und Antitussiva (Hustenmittel) zur Verfügung. Falls es zusätzlich zu einer Infektion mit Bakterien kommt (zum Beispiel eine Mittelohrentzündung oder eine Lungenentzündung), werden diese Erkrankungen mit Antibiotika behandelt. Da der Körper aufgrund des Fiebers einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat, sollten die Erkrankten unbedingt viel trinken. Durch eine passive oder aktive Immunisierung nach Kontakt mit den Krankheitserregern kann bei zuvor ungeimpften Personen der Masernausbruch effektiv verhindert werden.

Solange die Patienten noch ansteckend sind, dürfen diese keine Gemeinschaftseinrichtungen (beispielsweise Schulen, Kindergärten, Kinderkrippen) besuchen.

Prognose

Bei Masern handelt es sich nicht, wie von vielen Menschen angenommen, um eine harmlose Kinderkrankheit, sondern um eine schwere Virusinfektion die zu folgenreichen Komplikationen führen kann:

  • Einer Otitis media (Mittelohrentzündung) oder Pneumonie (Lungenentzündung) durch eine zusätzliche Infektion mit Bakterien während des Krankheitsverlaufs.
  • Bei etwa 0,1% der Erkrankungen kommt es zu einer Meningoenzephalitis. Dabei kommt es zu einer Entzündung des Gehirns sowie der Hirnhäute, die in bis zu 20% der Fälle tödlich verläuft und bei 20-40% dauerhafte Schädigungen des Gehirns (zum Beispiel Lähmungen oder Sprachstörungen) verursacht.
  • Die subakute sklerosierende Panenzephalitis ist die gefürchtetste Spätkomplikation einer Masernerkrankung, die mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 1:100.000 auftritt. Dabei handelt es sich um eine anhaltende Entzündung des Gehirns, bei der die Nerven zunehmend geschädigt werden. Die ersten Symptome manifestieren sich in der Regel erst sieben Jahre nach einer Masernerkrankung. Die Krankheit führt über zunehmenden geistigen Verfall (psychische Störungen, Demenz, Muskelkrämpfe, epileptische Anfälle) innerhalb von bis zu drei Jahren immer zum Tod.
  • Generell verläuft etwa eine auf 10.000 bis 20.000 Erkrankungen tödlich.

 

Vorbeugen

Eine Impfung gegen Masern bietet sicheren Schutz vor einer Erkrankung. Dabei wird durch den Arzt ein abgeschwächter Lebendimpfstoff verabreicht, wodurch im Körper Antikörper gegen das Masernvirus gebildet werden und so eine Immunität ohne vorhergehende Erkrankung geschaffen wird.

In Österreich wird empfohlen, dass alle Kinder zwischen dem 11. und 14. sowie zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat zweimal geimpft werden. Dadurch kann in 99% der Fälle eine lebenslange Immunität garantiert werden. Eine Wiederholung der Impfung (zum Beispiel wenn auf die zweite Impfung vergessen wurde) wird im 7. Lebensjahr beim Schuleintritt sowie im 13. Lebensjahr kostenlos angeboten. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann beim Arzt durch eine Blutuntersuchung abgeklärt werden, ob noch ein ausreichender Impfschutz gegen Masern besteht.