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Lippenherpes (Herpes labialis)

Therapie

Eine ärztliche Behandlung von Herpes labialis ist nur von Nöten, wenn die Beschwerden sehr ausgeprägt auftreten. Dabei kann lediglich eine Behandlung der Symptome, jedoch nicht der Ursache erfolgen.

Eine lokale Therapie erfolgt in Form von desinfizierenden Zusätzen, mit denen man die Bläschen bepinselt. Den gleichen Zweck erfüllen antivirale Salben, die die Vermehrung der Viren unterbinden. Diese Salben entfalten jedoch nur ihre Wirkung, wenn sie innerhalb von zwei bis drei Tagen nach dem Auftreten der ersten Symptome angewendet werden.

Kommt es zu einem schweren Verlauf von Herpes labialis oder zu Komplikationen, müssen eventuell antivirale Tabletten (Virustatika), oder Injektionen verabreicht werden. Leidet der Betroffene unter Fieber oder anderen Begleiterscheinungen, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Neben der Behandlung von Herpes labialis, sollten noch mögliche Begleiterkrankungen ausgeschlossen werden.

Prognose

Normalerweise resultieren aus Herpes labialis keine weiteren Komplikationen. Die Bläschen klingen binnen weniger Tage ohne Narbenbildung ab.

Anders gestaltet sich der Krankheitsverlauf bei Menschen mit geschwächten Immunsystem (beispielsweise nach einer Chemotherapie oder bei HIV-Patienten). Erfolgt die Therapie zu einem frühen Zeitpunkt, bestehen bessere Chancen auf einen positiven Heilungsverlauf.

Herpes labialis kann folgenden Komplikationen mit sich bringen:

  • Herpes labialis in seiner schwersten Form mit Organbefall (z.B. Lungenetzündung)
  • Die Augen können ebenfalls von dem Virusbefall betroffen sein. Eine Ansteckung der Hornhaut (Herpes corneae) kann zu einem eingeschränkten Sehvermögen führen.
  • Störung der Gesichtsnerven (Nervus facialis), die eine (meistens vorübergehende) Lähmung als Folge haben kann (Facialisparese).
  • Hirnhautentzündung (Meningitis), sowie Entzündung des Gehirns (Enzephalitis), die möglicherweise einen lebensbedrohlichen Verlauf haben können.
  • Kinder können unter einer sehr schweren Herpesausbreitung leiden, wenn die Haut bereits von Ekzemen (wie etwa Neurodermitis) in Mitleidenschaft gezogen ist.
  • Wundinfektionen, verursacht durch Bakterien (bakterielle Superinfektion): In diesem Fall müssen Medikamente gegen das Virus und die Bakterien (z.B. Antibiotika) angewendet werden.
  • Schlecht heilenden Entzündungen der Haut und Schleimhaut, die als Folge ein Absterben des Gewebes haben können, sowie schwer verlaufende Bindehautentzündungen des Auges und weitere schwere Krankheitsverläufe bei HIV-Patienten.

 

Vorbeugen

Ausschlaggebend um Herpes labialis vorzubeugen ist ein intaktes Immunsystem. Dieses kann durch eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung, Sport und ausreichend Schlaf gestärkt werden.

Diese Maßnahmen tragen zu einer Vermeidung von Lippenherbes oder einem (Wieder-) Auftreten bei:

  • Bei starker Sonneneinstrahlung (wie etwa Gletschersonne) sollten Cremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor auf Lippen und rund um den Mund angewendet werden. Eine besonders hohe Wirkung haben sogenannte Sun-Blocker-Pasten.
  • Die Ansteckungsgefahr sollte möglichst niedrig gehalten werden, indem die Bläschen nicht mit den Händen berührt werden. Dadurch vermeidet man auch die Übertragung auf andere Körperstellen.
  • Auf regelmäßiges Händewaschen sollte geachtet werden. Dies gilt vor allem, wenn man in Berührung mit Bläschen gekommen ist.
  • Der Kontakt zu Babys sollte möglichst vermieden werden, da eine Infektion mit den Viren zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) führen kann.

Ist die Gefahr einer Ansteckung für einige Personen, die noch nicht mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, besonders hoch, besteht die Möglichkeit einer Indikationsimpfung. Diese ist vor allem für Frauen im gebärfähigen Alter, Tumorpatienten, sowie medizinisches Personal ratsam.