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Lymphödem

Therapie

Lymphdrainage

Eine Lymphdrainage stellt die wirkungsvollste Therapiemöglichkeit dar. Hierbei massiert ein Therapeut die angestaute Flüssigkeit aus dem betroffenen Gewebe. Unterstützt wird die Behandlung durch die Anwendung von Kompressionsbandagen, -strümpfen und bestimmter Gymnastikübungen. Es wird eine Rückbildung von Hautveränderungen und Schwellungen, sowie eine gesteigerte Beweglichkeit der Gliedmaßen angestrebt. Die Therapiedauer richtet sich nach dem Behandlungserfolg. Allgemein wird diese so lange fortgesetzt, bis sich der Umfang der Gliedmaßen nicht weiter reduzieren lässt. Die Häufigkeit der Drainage richtet sich nach dem Schweregrad der Ödeme. Im Schnitt haben sich tägliche Behandlungen in einem Zeitraum von drei bis sechs Wochen bewährt. Von großer Wichtigkeit für den Erfolg ist das Tragen speziell angefertigter Kompressionsstrümpfe (auch an den Armen).

Zu beachten ist, dass sich Lymphödeme des Stadiums 1 im Normalfall nur in das Stadium 0 reduzieren lassen. Solche im Stadium 2 oder 3 bedürfen beinahe immer einer lebenslangen Behandlung.

Gegenanzeigen für die Lymphdrainage sind Begleitkrankheiten von Bluthochdruck wie die Koronare Herzkrankheit (KHK) oder Diabetes in Verbindung mit Nervenschädigung (Diabetische Neuropathie).

Bewegungstherapie

Die Fähigkeit der Muskeln, das Lymphsystem in ihrer Pumpfunktion zu unterstützen, wird hier genutzt. Speziell die Muskelgruppen der betroffenen Gliedmaßen werden angeregt. Der dadurch entstehende Druck auf Venen und Lymphgefäße unterstützt die Entfernung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Als besonders geeignet erweisen sich beispielsweise Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking.

Medikamente

Sie eignen sich nur zur Behandlung eiweißarmer Lymphödeme. Es werden sog. Diuretika angewandt, die dem Gewebe Wasser entziehen. Bei Eiweißreichen Ödemen würden diese aber durch die Steigerung der Eiweißkonzentration noch weitere Ödeme oder Fibrosen (Verhärtetes Gewebe) zur Folge haben.

Operationen

Es besteht die Möglichkeit eines Lymphgefäß-Transplantats in die betroffenen Gliedmaßen. Diese haben sich in der Praxis jedoch nicht bewährt. Thermotherapie Diese naturheilkundliche Behandlung beruht auf der Wirkung von Wärme und Kompression. Die kurative Wirkung konnte bislang noch nicht durch eine Studie belegt werden. Gewebeabsaugung Eine weitere invasive Behandlung, die Aufgrund des hohen Risikos weiteres Gewebe zu verletzten, nur selten zur Anwendung kommt.

Prognose

Eine früh einsetzende Behandlung hat gute Chancen auf Erfolg. Bei bereits länger bestehenden Ödemen lassen sich die Haut betreffende Folgeerscheinungen wie Verhärtungen oftmals nicht mehr rückgängig machen. Besondere Sorgfalt bei der Hautpflege ist in jedem Fall essentiell. Die Haut sollte sorgsam und intensiv gepflegt werden. Es ist besondere Vorsicht bei der Nagelpflege geboten, außerdem sollten Betroffene keine einschneidenden Kleidungsstücke tragen. Unbehandelt jedoch wird das Lymphödem stets an Größe zunehmen. Die Elastizität der Haut nimmt ab und raue Stellen entstehen. Außerdem ist die Haut über einem Lymphödem weniger sensibel gegenüber Berührungen. Die Beweglichkeit der Gliedmaßen nimmt ab. Selten ergibt sich eine bösartige Veränderung des Ödems, ein sogenanntes Lymphangiosarkom.

Vorbeugen

  • Achten Sie auf ausreichende Bewegung (ohne sich zu überlasten).
  • Behalten Sie Ihr Gewicht im Auge, da Übergewicht Ödeme fördert. 
  • Tragen Sie keine einschnürenden Kleidungsstücke oder Accessoires (zu enge Unterwäsche, Strümpfe, Uhrbänder). 
  • Blutdruckmessungen, Blutabnahmen oder Spritzen sollten nur an einem gesunden Arm erfolgen.
  • Meiden Sie extreme Temperaturen (Hitze, Kälte) und starke Sonnenstrahlung. 
  • Pflegen Sie Ihre Haut sorgfältig und lassen Sie Veränderungen (z.b. Rötungen, Schuppen) frühzeitig behandeln.