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Keuchhusten (Pertussis)

Therapie

Bei Erwachsenen und älteren Kindern sind normalerweise keine schweren Komplikationen bei einer Keuchhustenerkrankung zu erwarten.

Für die Behandlung sind Antibiotika die Mittel der Wahl. Diese können zwar den Krankheitsverlauf nur bei rechtzeitiger Gabe wesentlich verkürzen und abmildern, jedoch verhindern sie, dass weitere Personen im Umfeld des Erkrankten angesteckt werden.

Die Antibiotika Azithromycin, Clarithromycin, Roxithromycin und Erythromycin werden vom deutschen Robert Koch-Institut als erste Wahl bei der Behandlung von Keuchhusten empfohlen.

Prognose

Eine Keuchhusteninfektion kann über mehrere Wochen bis über Monate hin bestehen. Unbehandelt besteht ab Beginn der ersten Symptome bis zu drei Wochen in das Stadium convulsivum hinein Ansteckungsgefahr. Durch eine Antibiotikabehandlung ist die Gefahr innerhalb von fünf Tagen gebannt, gegen den Husten ist sie hingegen unwirksam.

Bei Kindern treten Begleiterkrankungen häufiger auf als bei Erwachsenen. In zirka einem Viertel der Fälle kommt es zu Komplikationen wie beispielsweise Mittelohrentzündungen oder Lungenentzündungen.

Vorbeugen

Zur primären Prophylaxe existieren wirksame und gut verträgliche Impfstoffe. Es wird empfohlen, Kinder ab dem dritten Lebensmontag dreimal im Abstand von vier Wochen zu impfen. Durch eine vierte Impfung im vierten Jahr wird die Grundimmunisierung abgeschlossen. Anschließend sollten Auffrischungsimpfungen im Alter von fünf bis sechs und zwischen neun und siebzehn Jahren durchgeführt werden.

Die Schutzwirkung der Impfung gegen Keuchhusten bleibt rund zehn bis maximal zwanzig Jahre aufrecht. Nach einer überstandenen Infektion besteht eine natürliche Immunität für die nächsten drei Jahre.

Bisher gibt es für ältere Kinder und Erwachsene keinen Einzelimpfstoff, der eine Grundimmunisierung ermöglicht. Jedoch existieren Kombinationsimpfstoffe gegen Tetanus, Diphterie, Keuchhusten und Kinderlähmung, die bei Erwachsenen einen adäquat hohen Antikörperspiegel gegen Bordetella pertussis erzeugen können. Oftmals ist bei Erwachsenen lediglich eine Impfdosis nötig, da sie bereits im Kindesalter Kontakt mit dem Bakterium hatten. Um Säuglingen einen besseren indirekten Schutz bieten zu können, sollten die Eltern, nähere Verwandte und sonstige Betreuungspersonen einen ausreichenden Impfschutz besitzen. Bei Gefahr einer Ansteckung mit Keuchhusten ist auch eine präventive Einnahme von Medikamenten bei engen Kontaktpersonen des Erkrankten empfehlenswert.