Hodenkrebs (Hodenkarzinom)
Therapie
Gilt die Diagnose Hodenkrebs als gesichert, wird im Zuge einer Operation der Hoden mit dem zugehörigen Samenstrang und den Blutgefäßen entfernt. Wenn der Tumor wenige als 30 Prozent des Hodenvolumens ausmacht, kann möglicherweise auch an speziellen Tumorzentren eine Operation durchgeführt werden, bei der der Hoden erhalten bleibt. In den meisten Fällen wird während der Operation eine etwa reiskorngroße Gewebeprobe des gesunden Hodens entnommen. Anhand dieser Probe können Vorläuferzellen eines Hodentumors erkannt werden. Somit kann der Arzt feststellen, ob der zweite Hoden entweder gesund oder auch schon von Krebs betroffen ist.
Abhängig von der mikroskopischen Diagnose (Seminom oder Nicht-Seminom) und der Ausbreitung des Tumors liegt es im Ermessen des Arztes zu entscheiden, ob eventuell noch weitere Maßnahmen zu treffen sind. Zu diesen zähen entweder Strahlentherapie, Chemotherapie, die operative Entfernung der Lymphknoten im Bauchraum oder eine Kombination aus diesen Methoden. Ist der Hodenkrebs bereits fortgeschritten, muss möglicherweise zuerst eine Chemotherapie erfolgen, um den Tumor in seiner Größe einzuschränken, sodass eine Operation zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist. Chemotherapie wird meistens bei metastasiertem Hodenkarzinom angewendet.
Mit Nebenwirkungen ist je nach Art und Ausmaß der Behandlung zu rechnen. Durch die beidseitige Entfernung der Hoden wird der Mann unfruchtbar. Dies kann auch durch eine intensive Chemo- und Strahlentherapie geschehen.
Die Nachsorge von Hodenkrebs erfolgt durch die regelmäßige Kontrolle der Tumormarker im Blut. Zusätzlich kommt es zu Röntgenuntersuchungen des Brust- und Bauchraums und zu Ultraschalluntersuchungen des gesunden Hodens. Durch die Kontrollen soll sichergestellt werden, dass sich im Körper keine Krebszellen mehr befinden, die erneut einen Tumor auslösen können. Außerdem sollten die regelmäßigen Nachuntersuchungstermine über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren wahrgenommen werden.
Sind beide Hoden operativ entfernt worden oder besteht nach der Behandlung ein niedriger Testosteronwert, kann mit einer lebenslangen Testosterongabe entgegengewirkt werden.
Prognose
Im Allgemeinen sind die Aussichten auf Heilung bei Hodenkarzinom sehr gut. Die meisten Patienten werden wieder vollständig gesund. Fünf Jahre nach Diagnosestellung leben noch mehr als 95 Prozent der Betroffenen.
Die Heilungschancen sind jedoch von dem Ausmaß der Ausbreitung des Tumors zum Zeitpunkt der Diagnose abhängig. Dies betrifft hauptsächlich Patienten mit Nicht- Seminomen, bei denen die Heilungschancen mit fortschreitendem Krankheitsverlauf signifikant sinken.
Wenn möglich sollte die Behandlung von Hodenkrebs in einer Spezialklinik erfolgen, die fächerübergreifend arbeitet.