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Hirnhautentzündung bei Baby und Kind

Therapie

Bakterielle Meningitis:

Auch wenn der Verdacht auf Meningitis noch nicht bestätigt ist, sollte eine antibiotische Therapie sofort erfolgen. Diese sollte acht bis zehn Tage dauern. Liefern die Laborbefunde eine eindeutige Bestätigung, wird der Patient weitere sieben bis 14 Tage im Krankenhaus behandelt.

Ist der verursachende Erreger noch nicht isoliert, wird meistens mit einer Kombination aus mehreren Antibiotika anbehandelt. Ab dem Zeitpunkt, wo der Erreger feststeht und seine Empfindlichkeit auf Antibiotika getestet ist, kann mit einem einzelnen Antibiotikum, das am besten gegen den betreffenden Erreger wirksam ist, gezielt weitertherapiert werden.

In den meisten Fällen kann man von einer niedrigen Nebenwirkungswahrscheinlichkeit bei der Antibiotikagabe ausgehen. Manchmal kann es jedoch trotzdem zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Durchfall und lokalen Reizungen an der Einstichstelle der Infusionsnadel kommen.

Virale Meningitis:

Generell kann man von einem milderen Verlauf bei der viralen Meningitis ausgehen. Deshalb wird nicht mit Antibiotika behandelt, da mit dieser Methode keine Viren bekämpft werden können. Abhängig von den Symptomen und dem Virus kann mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten vorgegangen werden. Dennoch sollten Kinder mit viraler Meningitis im Krankenhaus unter Beobachtung bleiben um Komplikationen frühzeitig zu beheben.

Prognose

Bakterielle Meningitis:

Wird eine Hirnhautentzündung rechtzeitig erkannt und behandelt, besteht in den meisten Fällen eine gute Heilungschance. Diese ist jedoch von der Art des Erregers, sowie von dem Zeitraum von den ersten Symptomen bis zum Beginn der Antibiotika- Therapie abhängig. Hat das Kind die Hirnhautentzündung überstanden, sollte in weiterer Folge eine Nachbetreuung erfolgen.

Im Gegensatz zu der bakteriellen Hirnhautentzündung, ist die virale Meningitis eher selten. Ohne Behandlung kommt es bei der bakteriellen Meningitis häufig zum Tod. Selbst bei zeitgerechter Therapie sterben bis zu zehn Prozent der Kinder und Erwachsenen an dieser Erkrankung, da sie sich in manchen Fällen sehr schnell entwickeln kann. Bei Säuglingen kommt erschwerend hinzu, dass die Symptome oft nicht eindeutig zu erkennen sind und deshalb die Behandlung erst später einsetzt.

Virale Meningitis:

Eine durch Viren verursachte Meningitis zeigt bei Kindern meist einen leichteren Verlauf als die bakterielle Meningitis.

Eine Gefahr der Meningitis stellt der Übergang zu einer Hirnentzündung (Enzephalitis) dar. Dies kann bleibende Schäden an Gehör und Gehirn des Kindes hinterlassen. Weiters kann es zu epileptischen Anfällen kommen, sowie im schlimmsten Fall zum Tod. Bleibende Schäden können beispielsweise auch körperliche oder geistige Behinderungen des Kindes bewirken.

Vorbeugen

Um einer Hirnhautentzündung, sowie anderen Infektionskrankheiten entgegenzuwirken, ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Immunsystem des Kindes nicht über längere Zeit geschwächt ist. Dies kann zum Beispiel bei mangelhafter Ernährung oder einem verschleppten grippalen Infekt zutreffen. Deshalb sollte Wert auf eine ausgewogene vitaminreiche Kost gelegt und kleine Krankheiten immer auskuriert werden.

Seit 2006 gilt eine Meningokokken- und Pneumokokken- Impfempfehlung für Kinder von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- Institut als Grundimmunisierung. Ab dem dritten Lebensjahr können Kinder zusätzlich noch gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) geimpft werden.

Nach dem ersten Lebensjahr kommt auch die Impfung gegen die Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME), die durch Zecken übertragbar ist, in Frage. Dabei sollten sich vor allem Menschen impfen, die in Gebieten leben, wo FSME stark verbreitet ist.

Ist in der Umgebung ein Fall von Hirnhautentzündung bekannt, sollte der Kontakt zu eventuell infizierten Personen unterbunden werden. Meningokokken- Infektionen sind melde- und isolationspflichtig. Wurde eine Hirnhautentzündung diagnostiziert, wird auch den Eltern, engsten Familienmitgliedern und Freunden eine Antibiotika- Prophylaxe zum Schlucken (Chemoprophylaxe), wie etwa mit Rifampicin, das auch gegen Pneumokokken wirksam ist, verabreicht.