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Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom)

Therapie

Zur Behandlung eines Nierenzellkarzinoms stehen unterschiedliche Behandlungsansätze zur Verfügung:

Operation

Auch heutzutage ist die einzige Behandlung, die zur Heilung des Krebses führen kann, die komplette Entfernung der vom Krebs betroffenen Niere und in bestimmten Fällen der umgebenden Lymphknoten. Zudem kann die Entfernung der Nebenniere notwendig sein. Nur selten kann der Nierenkrebs operativ entfernt und gleichzeitig die Funktion der Niere erhalten werden.

Besonders bei Menschen ohne Metastasen ist die operative Entfernung des Tumors die Behandlung der Wahl. Jedoch kann auch bei Patienten mit Metastasen ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um beispielsweise die Schmerzen zu lindern oder die Erfolgsaussichten anderer Behandlungen zu erhöhen.

Medikamentöse Therapie

Es stehen mehrere unterschiedliche Medikamente zur Behandlung von Nierenkrebs zur Verfügung. Die Wirkung besteht häufig darin, den Stoffwechsel der Krebszellen (beispielsweise Blutversorgung, Nährstoffversorgung) zu beeinflussen und dadurch das Fortschreiten des Krebses zu verhindern. Beispiele hierfür wären:

  • Tyrosinkinase-Inhibitoren (beispielsweise Sunitinib)
  • mTor-Hemmer (zum Beispiel Temsirolimus)
  • Immuntherapie mit Interleukin-2 und Interferon-Alpha (führt zur Aktivierung des Immunsystems, wodurch das Wachstums des Tumors gebremst werden soll)
  • monoklonale Antikörper (zum Beispiel Bevacizumab)

Häufig werden unterschiedliche Behandlungsmethoden kombiniert eingesetzt, um die bestmöglichen Erfolgsaussichten zu erreichen.

Strahlen- / Chemotherapie

In bestimmten Fällen – wie beispielsweise bei Fernmetastasen im Gehirn oder in den Knochen – kann eine Strahlentherapie durchgeführt werden, um die Krankheitsbeschwerden zu mildern. Eine Chemotherapie zeigt bei Nierenzellkarzinomen keine Erfolge.

Prognose

Die Prognose einer Erkrankung an Nierenkrebs hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Je später der Krebs entdeckt wird, desto größer ist der Tumor und desto höher das Risiko von Metastasen. Mithilfe von Ultraschall-Untersuchungen lassen sich heutzutage viele Nierenzellkarzinome bereits in einem sehr frühen Stadium diagnostizieren. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate (Anzahl der lebenden Patienten fünf Jahre nach Diagnosestellung) beträgt etwa 65 Prozent.

Bei Nierenproblemen wie beispielsweise verfärbtem Urin oder bei unerklärlichen Flankenschmerzen ist es empfehlenswert, rechtzeitig den Arzt aufzusuchen, um einen möglichen Tumor rechtzeitig erkennen zu können. Zusätzlich kann das Erkrankungsrisiko deutlich reduziert werden, indem auf Nikotin und Alkohol verzichtet und ein erhöhtes Körpergewicht vermieden wird.