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Glutenunverträglichkeit (Sprue)

Therapie

Im Falle einer Unverträglichkeit müssen die Betroffenen lebenslang konsequent auf eine glutenfreie Ernährung achten. Bei Beginn der glutenfreien Diät sollte zusätzlich auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden, da diese verhältnismäßig schwer verträglich sind und für den bereits gereizten Darm noch eine zusätzliche Belastung darstellen.

Beispiele für:

  • glutenhaltige Lebensmittel: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel, Grünkern, Urkorn, Kamut, Triticale, Einkorn, Emmer
  • glutenfreie Lebensmittel: Reis, Kartoffeln, Mais, Hirse, Quinoa, Amaranth, Sojabohnen, Fleisch, Milch, Eier, Obst, Gemüse

Gluten ist oftmals auch in Fertigprodukten, Brot, Nudeln, Müsli, Saucen, Desserts und vielen weiteren Lebensmitteln enthalten – auf diese muss daher entweder gänzlich verzichtet werden oder man kauft speziell glutenfreie Produkte. Empfehlungen und Hilfestellungen für einen ausgewogenen Speiseplan trotz konsequentem Gluten-Verzicht können durch einen Ernährungscoach erfolgen.

Haben sich in Folge einer Glutenunverträglichkeit Vitamin- und Mineralstoffmängel entwickelt, sollten diese durch die Einnahme entsprechender Präparate ausgeglichen werden. In sehr schweren Fällen von Darmentzündungen können zusätzlich nach Verschreibung durch den Arzt Glucocorticoide (zum Beispiel Kortison) eingenommen werden – diese lindern effektiv die Beschwerden, sind jedoch dadurch, dass sie das gesamte Immunsystem dämpfen, relativ anfällig für unerwünschte Nebenwirkungen.

Auch wenn nach einiger Zeit ein beschwerdefreies Leben möglich ist, darf die glutenfreie Diät nie abgesetzt werden. Ansonsten besteht ein hohes Risiko, dass die exakt gleichen Symptome wieder auftreten. Durch die chronische Darmentzündung ist dann auch mit Spätfolgen und schweren Folgeerkrankungen wie beispielsweise Darmkrebs zu rechnen.

Prognose

Bei Einhaltung einer glutenfreien Diät lassen sich die Symptome und Folgeerkrankungen meist gut in den Griff bekommen. Die Lebenserwartung von Sprue-Patienten entspricht der von Normalpatienten. Wird die Diät jedoch nicht oder nur inkonsequent eingehalten, besteht durch die anhaltende Darmreizung ein erhöhtes Krebsrisiko für den Magen- und Darmbereich. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit an Osteoporose zu erkranken.

Vorbeugen

Da der genaue Entstehungsmechanismus einer Glutenunverträglichkeit nicht bekannt ist und es sich sehr wahrscheinlich um eine genetisch bedingte Erkrankung handelt, gibt es keine Empfehlungen für die Prävention dieser Erkrankung.