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Chronische Gastritis

Therapie

Gastritis Typ A

Bei der autoimmunen Art einer Gastritis existiert noch keine Möglichkeit die Ursache zu behandeln. Eine eventuelle perniziöse Anämie, lässt sich häufig durch Vitamin B-12 Injektionen therapieren oder sogar verhindern. Sollte die angeschlagene Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori besiedelt sein, kann die Infektion mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden (Eradikationstherapie).

Da ein erhöhtes Risiko für Magenkarzinome besteht, sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen (Magenspiegelung mit Biopsie) stattfinden.

 

Gastritis Typ B

Die häufigste Therapie der Helicobacter-Gastritis ist eine Eradikationstherapie. Es wird angestrebt, den Magenkeim vollständig abzutöten.

Meist kommt eine Dreifachtherapie (Tripel-Therapie) zum Einsatz. Diese setzt sich aus einem sog. Protonenpumpenhemmer (kurz PPI, z.B. Pantoprazol, Omeprazol) und zwei Antibiotika zusammen.

Abhängig von den gewählten Antibiotika gibt es zwei Therapiepläne:

 

  • Italienische Therapie: PPI + Clatrihromycin + Metronidazol
  • Französische Therapie: PPI + Clarithromycin + Amoxicillin

Experten raten eher zur italienischen Variante, da die Verträglichkeit gegenüber Amoxicillin besser ist. Die französische Therapie sollte dann gewählt werden, wenn eine erhöhte Resistenz gegenüber Metronidazol besteht.

Die Einnahme der Medikamente über zumindest 7 Tage ist bei beiden Behandlungen unerlässlich. Ab 4 Wochen nach erfolgter Therapie kann der verantwortliche Arzt feststellen, ob Helicobacter pylori tatsächlich abgetötet wurde. Dazu bieten sich Atemtest, Gastroskopie oder eine Stuhluntersuchung an. Wenn die Therapie nicht erfolgreich war, kann eine andere Kombination an Wirkstoffen angewendet werden.

Alternativen sind Sequenz- und Quadrupel-Therapie.

Die Sequenztherapie erstreckt sich über 10 Tage. In den ersten 5 wird ein PPI und Amoxicillin verabreicht. Die darauffolgenden 5 Tage PPI mit Clarithromycin oder Metronidazol.

Die Quadrupeltherapie ist sehr effektiv, bringt aber oft Nebenwirkungen mit sich. Dabei wird ein PPI mit einem Wismuthsalz, Metronidazol und Tetrazyklinen kombiniert. Erprobte Wismuthpräparate sind mittlerweile schwer erhältlich, weswegen diese Therapie nur noch zum Einsatz kommt, sofern andere Therapien nicht anschlagen oder nicht möglich sind.

 

Gastritis Typ C

Bei dieser Art ist es häufig ausreichend, Substanzen zu meiden, welche die Schleimhaut reizen können. Dazu zählen u.a. nichtsteroidale Antirheumatika (lösen sog. NSAR-Gastritis aus), welche abgesetzt werden sollten. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, können PPIs verschrieben werden, welche die Produktion von Magensäure hemmen.

Ist die Ursache ein Gallenrückfluss, muss dessen Auslöser behandelt werden.

 

Was Sie selbst tun können

Alle Empfehlungen, die für eine akute Gastritis gelten, können auch bei chronischem Leiden die Beschwerden lindern. Das sind z.B. Schonkost, Wärmflasche, Verzichten auf Kaffee und ähnliches.

Prognose

Wie die Prognose aussieht, hängt vom Typ der Gastritis ab.

Die autoimmune Gastritis (Typ A) kann nicht geheilt werden, ist dafür aber arm an Beschwerden. Erkrankte sind ihr gesamtes Leben lang auf die Gabe von Vitamin B12 angewiesen. Kontrolluntersuchungen sind sehr wichtig, da ein erhöhtes Magenkrebs-Risiko besteht.

Bei der B-Gastritis werden zum Abtöten des Magenkeims Helicobacter pylori PPI mit zweierlei Antibiotika kombiniert. Die Erfolgsrate liegt bei 90 %, Rückfälle sind die Ausnahme. Auch hier werden Kontrolluntersuchungen empfohlen, da das Risiko für Magenkarzinome erhöht ist.

Die Gastritis vom Typ C hat ebenfalls sehr gute Heilungschancen. Sobald die Ursache beseitigt wurde, heilt die Schleimhautentzündung im Normalfall rasch und komplikationslos aus.

Vorbeugen

Ein Patentrezept existiert nicht. Wer sich generell bewusst und gesund ernährt, schützt seine Magenschleimhaut. Fettreiche, ballaststoffarme und stark gewürzte Speisen sollten gemieden werden.

Sehr heiße bzw. kalte Getränke, Zitrusfrüchte, Kaffee, Alkohol und Tabak führen ebenfalls zu einer Schädigung der Magenschleimhaut.

Ratsam ist, Mahlzeiten generell langsam und in entspannter Atmosphäre zu verzehren. Mehrere kleine Mahlzeiten sind für den Magen verträglicher.

Medikamente, die die Schleimhaut reizen, sollten nur in Ausnahmefällen genommen werden. Das sind vor allem nichtsteroidale Antirheumatika (Schmerzstiller und Entzündungshemmer) mit den Inhaltsstoffen Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen und Naxopren.

Stress und psychische Belastung sind ebenfalls schädigend für Magen und allgemeine Gesundheit. Verschaffen Sie sich genügend Entspannung durch Entspannungstechniken (z.B. Yoga, Autogenes Training). Auch Sport ist für den Stressabbau sehr geeignet. Positiver Nebeneffekt ist außerdem eine störungsfeie Verdauung.