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Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Symptome

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann in einer sehr unterschiedlichen Symptomatik auftreten, vor allem aber bei sehr hohen Hormonspiegeln werden die Symptome durch die starke Belastung des Stoffwechsels verursacht.

Es gibt einige Krankheitszeichen, die sehr typisch für eine Schilddrüsenüberfunktion sind:

• Bei dem Großteil der Betroffenen ist bei einer Hyperthyreose eine Vergrößerung, auch Kropf oder Struma genannt, zu finden.

• Durch die Anregung des Stoffwechsels kann es auch oft zu Nervosität, Unruhe und Schlaflosigkeit, sowie häufigen Stimmungsschwankungen, kommen. Weiters wird durch die erhöhte Stoffwechsellage vermehrt Wärme frei, was zu Hitzewallungen und häufigeren Schweißausbrüchen führen kann. Dadurch sind die meisten Betroffenen auch weniger kälteempfindlich.

• Eine Erhöhung der Schilddrüsenhormone hat auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem: Eine beschleunigte Herzfrequenz (Tachykardie) kann sich durch einen erhöhten Puls äußern. Auch ein erhöhter Blutdruck kommt häufig vor.

• Bei manchen Patienten kann ein Händezittern beobachtet werden.

• Die Haut ist meist warm und feucht.

• Häufig ist auch ein Gewichtsverlust trotz genügender oder sogar übermäßiger Nahrungszufuhr zu beobachten.

• Des Weiteren können Muskelschwäche oder Muskelschmerzen auftreten.

• Eine erhöhte Darmbewegung kann zu Durchfall führen.

• Bei Frauen kann es zu Zyklusunregelmäßigkeiten kommen.

• Manchmal tritt vermehrt Haarausfall auf.

Zusätzlich sind beim Morbus Basedow bei etwa der Hälfte der Patienten die Augen im Rahmen einer endokrinen Orbitopathie betroffen. Mögliche Symptome dabei sind Lichtempfindlichkeit, das Sehen von Doppelbildern (Diplopie) oder eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Ein sehr markantes Zeichen ist der so genannte Exophthalmus, wobei es sich um aus der Augenhöhle hervorstehende Augen handelt. Jedoch ist der Grad der Augenschädigung nicht vom Grad der Schilddrüsenüberfunktion abhängig. Vor allem bei älteren Menschen kann die Symptomatik sehr variieren und im milderen Ausmaß auftreten. In diesen Fällen kann ein beschleunigter, ungleichmäßiger Puls der einzige Hinweis für das Vorliegen einer Schilddrüsenüberfunktion sein.

Vereinzelt kann eine Hyperthyreose eine thyreotoxische Krise auslösen, bei der es zu hohem Fieber, einen stark beschleunigten Puls, einem Beunruhigungsgefühl, sowie zu Erbrechen und vermehrten Stuhlgang kommt. In noch extremeren Fällen können sogar Bewusstseinsstörrungen auftreten oder die Patienten ins Koma fallen. Eine thyreotoxische Krise ist also eine lebensgefährliche Situation.

Diagnose

Ein ausführliches Krankengespräch zum Erheben von Symptomen oder von eventueller Einnahme jodhaltiger Medikamente ist als Grundlage äußerst wichtig um eine Schilddrüsenüberfunktion feststellen zu können.

Ergeben sich durch dieses Anamnesegespräch und durch eine genau körperliche Untersuchung Hinweise auf eine Schilddrüsenüberfunktion, wird normalerweise eine Blutprobe zum Messen der Schilddrüsenhormonkonzentrationen entnommen. So ist eine Erhöhung der Hormonspiegel oft beweisend für eine Hyperthyreose. 

Besteht der Verdacht auf Morbus Basedow, kann das Blut auf spezifische Antikörper untersucht werden. Des Weiteren ist eine Ultraschalluntersuchung zum Bestimmen der Größe und der Konsistenz der Schilddrüse hilfreich. In manchen Fällen muss auch Schilddrüsengewebe entnommen und untersucht werden.

Wird eine Schilddrüsenautonomie vermutet, so wird üblicherweise eine Szintigraphie durchgeführt. Dem Patienten wird dann ein Kontrastmittel verabreicht, das vor allem von der Schilddrüse aufgenommen wird. Durch eine anschließende Aufnahme mit speziellen bildgebenden Verfahren kann die Anreicherung dargestellt werden. Bei einer Autonomie ist meistens eine starke Anreicherung in den autonomen Knoten zu sehen.