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Herzrhythmusstörungen

Symptome

Die Symptome bei Herzrhythmusstörungen können sich auf verschiedene Art und Weise äußern. Genauso unterschiedlich ist auch die subjektive Empfindung jedes Betroffenen. Während manch einer Herzrhythmusstörungen als sehr bedrohlich empfindet, nimmt ein anderer Betroffener sie nicht einmal wahr.

Folgende Beschwerden können sich bei Tachykardie äußern:

  • Herzrasen: Der Puls ist stark erhöht, er kann regelmäßig, aber auch unregelmäßig sein. Dieses Merkmal kann auf Vorhofflimmern oder ein WPW-Syndrom hindeuten.
  • Herzstolpern: Der Herzschlag geht sehr unregelmäßig, was als Stolpern oder dumpfes Pochen empfunden wird.
  • Schwindel: Anzeichen hierfür sind ein Verlust der Orientierung im Raum, was auf einen Abfall des Blutdrucks zurückzuführen ist.
  • Leistungsabbau: Die Patienten sind weniger belastbar, da das Herz nicht mehr effizient arbeitet.
  • Angst/Nervosität: Dies ist darauf zurückzuführen, dass Betroffene Herzrhythmusstörungen als sehr bedrohlich empfinden.
  • Brustschmerzen: Da das Herz sehr schnell schlägt benötigt es auch mehr Sauerstoff. Infolge kann es zu Angina pectoris- Anfällen (Herzenge) kommen.
  • Atemnot: Dies kann auf einen Angina pectoris Anfall hinweisen.
  • Sehstörungen oder Schwarz werden vor den Augen: Da das Herz nicht mehr effektiv arbeitet fällt der Blutdruck ab und es kommt zu Sehstörungen.
  • Bewusstlosigkeit: Ein sehr schnell schlagendes Herz kann gleichgesetzt werden mit dem Zustand eines Kreislaufstillstands. Erfolgt in diesem Zustand keine fremde Hilfe, kann diese Situation lebensbedrohlich sein.
  • Harnflut: Es kann gelegentlich vorkommen, dass die Patienten aufgrund der Herzrhythmusstörungen große Mengen Urin ausscheiden.

Folgende Beschwerden sind charakteristisch bei Bradykardie:

  • Zu langsamer Herzschlag: Unter 60 Schläge pro Minute
  • Schwindel: Die Betroffenen erleiden einen Verlust der Orientierung im Raum und werden unsicher. Dies ist damit zu erklären, dass der Blutdruck abfällt, da das Herz nicht mehr effizient schlägt.
  • Leistungsabbau: Betroffene sind immer weniger belastbar, da das Herz nicht mehr vollständig arbeiten kann.
  • Angst/Nervosität: Herzrhythmusstörungen werden als sehr bedrohlich empfunden.
  • Aussetzen des Pulses: Leidet der Betroffene an einem Atrio-Ventrikulärem (AV)- Block, werden Impulse im Herzen nicht mehr ordnungsgemäß weitergeleitet.
  • Sehstörungen oder Schwarz werden vor den Augen: Kann das Herz seine Arbeit nicht mehr effizient verrichten, kommt es zu einem Abfall des Blutdrucks und somit zu Sehstörungen.
  • Bewusstlosigkeit(Synkope): Schlägt das Herz zu langsam, kann Bewusstlosigkeit die Folge sein.

Sind bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt, sollte bei eventuell auftretenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden. Oftmals sind Herzrhythmusstörungen harmlos. Darüber kann jedoch nur ein Arzt entscheiden.

Diagnose

Herzrhythmusstörungen, sowie andere Veränderungen der Herztätigkeit lassen sich am besten durch den veränderten Puls erkennen, der entweder zu langsam (Bradykardie), zu schnell (Tachykardie) oder unregelmäßig (Arrhythmie) sein kann. Außerdem wird der Arzt bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen Medikamente erfragen, die eingenommen werden, da einige Präparate zu einer Veränderung der Herztätigkeit führen könne, wenn sie falsch dosiert sind (beispielsweise Schilddrüsenhormone).

Nachstehende Untersuchungen werden zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen angewendet:

  • Ruhe-EKG: Anhand des Ruhe- EKGs kann der Arzt sagen, ob die Herzrhythmusstörung im Vorhof oder in der Kammer entsteht und welche Art von Rhythmusstörung vorliegt.
  • Langzeit-EKG: Einige Herzrhythmusstörungen treten nur von Zeit zu Zeit auf, weshalb zur besseren Diagnose ein Langzeit- EKG sinnvoll ist. Dieses erfasst einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden.
  • Belastungs-EKG: Einige Herzrhythmusstörungen kommen nur unter Belastung vor. In diesem Fall kann ein Belastungs- EKG angewendet werden. Die Aufzeichnung erfolgt während man auf einem Fahrrad- Ergometer fährt. 

Weitere Untersuchungsmethoden:

In einigen Fällen kann es auch nötig sein weitere elektrophysiologische Untersuchungen zu machen. Eine Herzkatheter- Untersuchung dient dazu künstliche Herzrhythmusstörungen auszulösen um so die Art, den Entstehungsort der Herzrhythmusstörung und die Wirksamkeit von Medikamenten herauszufinden.

Folgende Untersuchungen dienen dazu den Entstehungsort der Rhythmusstörung zu klären:

  • Echokardiographie: Anhand dieser Ultraschall-Untersuchung lassen sich Herzklappenfehler, sowie Veränderungen der Pumpfunktion des Herzens (Herzschwäche) erkennen. Darüber hinaus können auch Veränderungen durch einen seit langem bestehenden zu hohen Blutdruck diagnostiziert werden.
  • Herzkatheter: Die Herzkatheter- Untersuchung gibt vor allem Aufschluss darüber ob eine Koronare Herzerkrankung (KHK) oder ein Herzklappenfehler vorliegen. Die Durchführung erfolgt indem ein dünner Schlauch über ein Gefäß (Arterie oder Vene) zum Herzen vorgeschoben wird. Dann wird ein Kontrastmittel injiziert um somit bestimmte Herzgefäße (Herzkrankgefäße) darstellen zu können.
  • Herz-MRT: Diese Untersuchung zeigt ob eine Koronare Herzerkrankung (krankhafte Veränderung der Herzkranzgefäße) oder ein Herzklappenfehler vorliegt.
  • Laboruntersuchungen: Bei der Laboruntersuchung wird getestet, ob eine Stoffwechselstörung, wie etwa eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) für die Rhythmusstörung verantwortlich ist.

Folgende Informationen sollten dem Arzt bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen unbedingt mitgeteilt werden:

  • Alle eingenommenen Medikamente, dies gilt auch für pflanzliche und frei verkäufliche Präparate
  • Es sollte immer notiert werden zu welchem Zeitpunkt die Herzrhythmusstörungen aufgetreten sind und welche Tätigkeit gerade verrichtet wurde.
  • Alle bestehenden Krankheiten sollten erwähnt werden.