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COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung)

Symptome

Krankheitszeichen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung:  

  • Atemnot (anfangs nur bei Belastung, später auch in Ruhe)
  • Husten (verschlimmert sich zusehends, vor allem am Morgen)
  • Auswurf (wird immer zäher und lässt sich schwerer abhusten)
  • Gewichtsverlust (eventuell)

Ärzte sprechen auch von der sog. AHA-Symptomatik (Atemnot, Husten, Auswurf).

Im Spätstadium der Krankheit ist die Ausbildung eines Cor pulmonale möglich. Dabei vergrößert sich die rechte Hälfte des Herzens und wird immer schwächer. Durch diese Rechtherzschwäche kommt es u.a. zu Ödemen (Wassereinlagerungen) in Beinen und einer Aszites im Bauch (Bauchwassersucht).

Beschwerden können sich jederzeit akut verschlimmern (Exazerbation). Ursachen dafür:

  • virale oder bakterielle Infekte
  • Luftverschmutzung z.B. Smog, Feinstaub
  • feuchte, kalte Witterung
  • Unfälle mit Verletzung des Brustkorbs
  • Medikamente

Eine Verschlimmerung der Symptome wird ersichtlich durch:

  • zunehmende Atemnot
  • zunehmender Husten
  • zunehmender Auswurf
  • Veränderung der Farbe von Auswurf, z.B. gelb-grünlich bei bakteriellen Infekten
  • Brustenge
  • Unwohlsein, Müdigkeit
  • Fieber

Wer an COPD erkrankt ist und obige Krankheitszeichen aufweist, sollte dringend seinen Arzt aufsuchen!

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung kann in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden. Hauptkriterium ist dabei die Lungenfunktion (Einsekundenkapazität; das Volumen, welches nach max. Einatmung innerhalb 1 Sekunde ausgeatmet werden kann):

 

Schweregrad Symptome Einsekundenkapazität (FEV1) 
0 – Risikogruppe chronischer Husten und Auswurf unauffällig
1 – leichtgradig eventuell chronische Symptome: Husten, Auswurf, Atemnot bei starker körperlicher Belastung unauffällig (> 80 % vom Sollwert)
2 – mittelgradig eventuell chronische Symptome: Husten, Auswurf, Atemnot eingeschränkt (50 – 80 % vom Sollwert )
3 – schwer eventuell chronische Symptome: Husten, Auswurf, Atemnot eingeschränkt (30 – 80 % vom Sollwert)
4 – sehr schwer chronische Unterversorgung mit Sauerstoff stark eingeschränkt (< 30 % vom Sollwert)

 

Es lässt sich außerdem nach dem äußeren Erscheinungsbild der Erkrankten unterscheiden, die Übergänge sind fließend:

„Pink Puffer“

Der sog. „rosa Keucher“ weist als Hauptsymptom ein Lungenemphysem auf. Er ist mager, mit wenig Muskulatur und leidet unter schwerer Atemnot. Auch Reizhusten ist ein gelegentliches Symptom. Seine häufigste Todesursache ist ein Atemversagen.

„Blue Bloater“

Der sog. „blaue Huster“ weist als Hauptsymptom Husten und Auswurf auf. Er ist meistens übergewichtig und weist eine Zyanose auf (bläuliche Verfärbung von Lippen und Nägeln durch Sauerstoffmangel). Obwohl er an einer Sauerstoff-Unterversorgung leidet, kommt es kaum zu Atemnot. Seine häufigste Todesursache ist ein Rechtherzversagen.

Diagnose

Der behandelnde Arzt erhebt zu Beginn eine Anamnese (Krankengeschichte). Dazu müssen folgende Fragen abgeklärt werden:  

 

  • Seit wann husten Sie? Wie häufig?
  • Husten Sie (morgens) häufiger Schleim ab? Wenn ja, welche Farbe hat der Schleim?
  • Leiden Sie unter Atemnot? Wen ja, nur bei Belastung oder auch in Ruhe?
  • Rauchen Sie? Haben Sie einmal geraucht? Wenn ja, wie lange und wie viele Zigaretten/Tag?
  • Was ist Ihr Beruf? Sind Sie Schadstoffen ausgesetzt?
  • Hat Ihre Leistungsfähigkeit abgenommen?
  • Haben Sie Gewicht verloren?
  • Leiden Sie an anderen Krankheiten?
  • Haben Sie andere Symptome, z.B. Ödeme (Wassereinlagerungen) an den Beinen?

Wenn eine COPD besteht, sind für den Arzt beim Abhorchen der Lunge Geräusche zu hören (Giemen, Brummen). Außerdem wird nach Anzeichen einer Sauerstoffmangelversorgung (Zyanose, blaue Lippen oder Nägel), bzw. einer Herzschwäche (Ödeme, Wassereinlagerungen in Beinen) gesucht.

Durch einen Lungenfunktionstest wird der Atemwegswiderstand und das Fassungsvermögen der Lunge gemessen, um COPD von Asthma abgrenzen zu können, was sehr wichtig ist.

Anhand der Blutgaswerte kann ein Sauerstoffmangel aufgedeckt werden. Außerdem wird bei Patienten über 45 Jahren nach einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (ein Protein) gesucht.

Da einige Lungen- und Herzkrankheiten ähnliche Symptome verursachen können, sind oft Röntgen, EKG (Elektrokardiogramm) und weiterführende Blutuntersuchungen notwendig, um die Diagnose zu sichern. Weitere mögliche Untersuchungsmethoden sind ein Belastungstest und ein Fragebogen, z.B. SGRQ, der krankheitsspezifisch ist.

Exazerbation – akute Verschlechterung

Liegt eine akute Verschlechterung des Zustands vor, ist eine Blutgasanalyse unumgänglich um den Schweregrad besser einschätzen zu können.

Hinweise für eine schwere Exazerbation sind Peak-Flow-Werte < 100 l/min bzw. eine Einsekundenkapazität < 1 l.

Weiters wird nach Hinweisen für einen Infekt gesucht. Anzeichen im Blutbild wären z.B. erhöhte Entzündungszellen (Leukozytose) oder erhöhte CRP Werte (C-Reaktives Protein, ein Entzündungsparameter). Liegt eine akute Atemnot vor, sind Brustraumröntgen sowie EKG ratsam.