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Hirnhautentzündung (Meningitis), bakteriell

Symptome

Die Symptome einer bakteriellen Meningitis treten schnell zum Vorschein. Anfangs können sie Ähnlichkeit mit den Anzeichen eines grippalen Infekts haben:

  • Hohes Fieber
  • Starke Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Starke Lichtempfindlichkeit
  • Hohe Schmerzempfindlichkeit

Wenige Stunden nach Auftreten der ersten Symptome kommt es zu einer Versteifung des Nackens (Meningismus). In extremem Fällen biegt sich die Wirbelsäule zusätzlich noch nach hinten. Schreitet der Verlauf fort, kommt es zu Verwirrtheitszuständen, Bewusstseinsstörungen, epileptischen Anfällen und eventuell Lähmungserscheinungen, falls das Gehirngewebe ebenfalls von der Entzündung betroffen ist (Meningoenzephalitis). Einige Erkrankte leiden zusätzlich noch unter Hörstörungen, da als Begleiterscheinung auch das Innenohr betroffen sein kann (Labyrinthitis).

Als Beweis, dass Meningokokken der Auslöser der Meningitis sind, gelten plötzlich auftretende Veränderungen der Haut. Diese sind kleine, pünktchenartige Blutungen in der Haut, die auch Petechien genannt werden. Der häufigste Entstehungsort sind die Beine.

Säuglinge und Senioren:

Bei älteren Menschen und Säuglingen äußern sich die Symptome meist nicht so eindeutig. Bei betroffenen Säuglingen ist oft Trinkfaulheit, Schläfrigkeit und Apathie zu beobachten. Ältere Menschen hingegen, die weniger von Fieber betroffen sind, zeigen oft Verwirrtheit als einziges Symptom, weshalb eine Meningitis- Infektion leicht mit einem Schlaganfall verwechselt werden kann.

Diagnose

Die Diagnose einer Meningitis lässt sich oftmals schon anhand der Krankengeschichte, sowie der körperlichen Untersuchung stellen. Charakteristisch für Meningitis ist dabei, dass der Erkrankte in liegender Position den Kopf nicht heben kann und im Sitzen das Kinn nicht bis zur Brust senken kann. Diese Bewegungen sind äußerst schmerzhaft. In der Fachsprache bezeichnet man diese Symptomatik als Meningismus (Nackensteifigkeit).

Lumbalpunktion:

Um eine Meningitis sicher zu diagnostizieren und um den Erreger zu ermitteln, wird Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) aus dem Rückenmarkskanal entnommen (Lumbalpunktion). Anhand dieser Rückenmarksflüssigkeit lässt sich der Erreger mikroskopisch oder durch gezieltes Anzüchten identifizieren (Liquordiagnostik).  

Bluttest und PCR:

Infolge wird eine Blutprobe entnommen, um Art und Menge der Bakterien zu ermitteln. Besteht der Verdacht auf eine Meningokokken-Meningitis, wird bevorzugt die Polymerase- Kettenreaktion (PCR) durchgeführt, da sie eine besonders schnelle Nachweismethode darstellt. Anhand der Blutprobe können auch Entzündungswerte herausgefunden werden, die bei einer Meningitis erhöht sind.

Weitere Untersuchungen:

Weitere Untersuchungsmethoden sind die Kernspin-Tomografie oder die Computertomografie. Mithilfe dieser Untersuchungen können Komplikationen und schwere Verläufe frühzeitig erkannt werden (beispielsweise Hirnschwellungen und Abfluss-Störungen des Gehirnwassers), sowie der Ursprungsort der Infektion herausgefunden werden (zum Beispiel Nasen- Nebenhölen- Entzündungen, Entzündungen des Warzenfortsatzes hinter dem Mittelohr).

Bedingt durch eine bakterielle Hirnhautentzündung kann es auch zu Hör- und Gleichgewichtsstörungen kommen, die mithilfe von audiometrischen Hörprüfungen, akustisch evozierten Potentialen (Hirnstammaudiometrie, AEP) sowie Gleichgewichtsprüfungen überprüft werden können.