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Aids und HIV

Symptome

Die Symptome einer HIV-Infektion sind nicht direkt auf das Virus zurückzuführen. Dieses macht überhaupt keine Beschwerden. Doch es zerstört das Immunsystem zunehmend, wodurch keine Abwehr gegen Erreger mehr möglich ist. Deswegen treten vermehrt Infektionen auf, die sich ungebremst im Körper ausbreiten.

CDC-Stadieneinteilung

Das Center of Disease Control hat die HIV-Infektion in drei klinische Kategorien (Kategorie A bis C) und drei CD4-Zellzahl-Bereiche eingeteilt. Durch Kombination der Kategorien A, B und C mit den drei CD4-Zellzahl-Bereichen entstehen neun Unterbereiche.

Die genaue Einteilung anhand des CDC-Schemas hilft dabei, den richtigen Zeitpunkt für eine Therapie zu ermitteln. Denn nicht immer muss sofort mit einer aggressiven Therapie begonnen werden, um die Infektion in Schach zu halten. Oft ist es sinnvoller, wenn der natürliche Verlauf der HIV-Infektion vorerst engmaschig kontrolliert und beobachtet wird.

CDC Kategorie A

Die Kategorie A enthält sowohl die akute symptomatische HIV-Infektion, die kurz nach der Ansteckung auftritt, als auch das asymptomatische Stadium der HIV-Infektion.

Die akute symptomatische HIV-Infektion tritt ungefähr bei der Hälfte der Neuinfizierten auf. In einem Zeitraum von einer Woche bis sechs Wochen nach der Ansteckung entwickeln die Betroffenen grippeähnliche Symptome, wie Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und ein diskreter Hautausschlag am Körperstamm.

Die asymptomatische HIV-Infektion wurde früher als Latenzphase bezeichnet. Es handelt sich um eine Phase ohne Beschwerden, die je nach Schwere der Infektion und Gesundheitszustand des Infizierten einige Monate oder viele Jahre andauern kann. Auch wenn man nichts bemerkt, vermehrt sich das Virus in dieser Zeit immer weiter und zerstört immer mehr CD4-Zellen, deren Abnahme über Tests nachgewiesen werden kann.

CDC Kategorie B

In der Kategorie B treten langsam die ersten Symptome auf, die auf eine HIV-Infektion hinweisen. Die durch das geschwächte Immunsystem verursachten Infektionen werden als opportunistische Infektionen bezeichnet.

Zu diesen Symptomen zählen unter anderem folgende Erkrankungen und Symptome:

  • dauerhafte Erhöhung der Körpertemperatur
  • chronische Durchfälle
  • wiederkehrende oder therapieresistente Pilzinfektionen
  • Neigung zu Karzinomen
  • weiße, wegwischbare Beläge auf der seitlichen Zunge
  • ausgedehnter oder wiederkehrender Befall mit Zoster
  • Herpes-Infektionen
  • Erkrankungen des Nervensystems (periphere Neuropathien)

CDC Kategorie C

In diesem Stadium bricht die Krankheit Aids als Endstadium der HIV-Infektion aus. Dazu müssen die sogenannten Aids-definierenden Symptome auftreten, die darauf hinweisen, dass das Immunsystem schwer geschädigt worden ist.

Zu diesen zählen unter anderem:

  • Pilzinfektionen in der Speiseröhre, der Luftröhre, den Bronchien und den Lungen
  • HIV-assoziierte Entzündungen des Gehirns
  • chronische Herpes-Infektion
  • Kaposi-Sarkom
  • Bildung von Lymphomen
  • Tuberkulose
  • wiederholte Lungenentzündungen
  • wiederholte und schwere Salmonellen-Infektionen
  • Toxoplasmose des Gehirns
  • Wasting-Syndrom: ungewollter starker Gewichtsverlust mit anhaltenden Durchfällen und Abgeschlagenheit
  • invasive Gebärmutterhalskarzinome
  • generalisierte Infektionen mit dem Zytomegalievirus

 

Diagnose

Bevor eine Therapie gestartet werden kann, muss eine zuverlässige und ausführliche Diagnose vorliegen. Nur wenn der Fortschritt der Infektion festgestellt worden ist, kann die richtige Therapie ausgewählt werden.

Anamnese

Wie bei jeder anderen Erkrankung auch, ist die Anamnese ein Hauptbestandteil der Diagnose. Bei dem Verdacht auf eine HIV-Infektion wird man vor allem zu folgenden Themengebieten Fragen gestellt bekommen:

  • Reiseanamnese: Gab es Reisen nach USA, Asien oder Afrika?
  • Vorerkrankungen: Gibt es derzeit Infektionen? Welche Infektionskrankheiten sind bereits durchgemacht worden? Gibt es sonstige Grunderkrankungen?
  • Sexualanamnese: Welche Kontakte gab es mit wie vielen und welchen Partnern? Sind bereits Geschlechtskrankheiten aufgetreten?
  • Risikoanamnese: Wurden Drogen konsumiert oder gab es Kontakt mit fremdem Blut?

Klinische Untersuchung

In der klinischen Untersuchung wird untersucht, ob irgendwelche Hinweise auf eine HIV-Infektion vorliegen. Zudem muss der physikalische Status inklusive einer neurologischen Grunduntersuchung gemacht werden, um den Gesundheitszustand zu ermitteln. Dieser hat eine Auswirkung auf die Therapie und die Prognose.

Laboruntersuchungen

Die HIV-Infektion kann über verschiedene Verfahren im Labor nachgewiesen werden. Die einfachste und günstigste Methode ist ein sogenannter ELISA-Test (enzyme-linked immunosorbent assay). Ist der ELISA-Test positiv, wird ein weiterer HIV-Antikörper-Test gemacht, um die Diagnose zu bestätigen. Ist auch dieser Test positiv wird ein dritter Test, der sogenannte Western Blot-Test durchgeführt. Erst wenn alle drei Tests positiv ausgefallen sind, wird die Diagnose „HIV positiv“ gestellt. Damit sollte verhindert werden, dass ein falsch positives Ergebnis weitergegeben wird.

Rechtliches beim HIV-Test

Im Gegensatz zu den anderen Laboruntersuchungen ist der HIV-Test nur zulässig, wenn man selbst eingewilligt hat. Das Ergebnis des Testes unterliegt dann selbstverständlich der ärztlichen Schweigepflicht, die nur gebrochen werden darf, wenn ein rechtfertigender Notstand gegeben ist. Zudem kann einem nach der Diagnose HIV positiv keine Therapie aufgezwungen werden.

Das Ergebnis beim HIV-Test

Wenn der HIV-Test positiv ist, dann bedeutet dies, dass im Blut HI-Viren vorhanden sind. Dies bedeutet aber noch nicht, dass man an Aids leidet. Jedoch ist jederzeit eine Weitergabe an eine andere Person möglich, da sich die Viren im ganzen Organismus ausbreiten. Eine Prognose über den Krankheitsverlauf ist bei einem positiven Testergebnis nicht möglich. Dazu müssen zuerst die Viruslast und die CD4-Zellzahl bestimmt werden.

Wenn der HIV-Test negativ ist, kann trotzdem eine HIV-Infektion vorliegen. Die Viren brauchen nämlich mindestens drei bis zwölf Wochen, um sich so stark zu vermehren, dass sie von den Tests erfasst werden können. Ein negatives Ergebnis sagt also nur aus, dass man vor mindestens drei Monaten keine HI-Viren im Blut gehabt hat.

Wenn der HIV-Test positiv ist

Ein positives Testergebnis ist wohl für jeden schockierend, auch wenn man die Möglichkeit schon in Betracht gezogen hat. Es sagt sich leicht, ist aber kaum durchführbar, aber man sollte versuchen, sich von der Diagnose nicht erschlagen zu lassen. Nehmen Sie sich Zeit, und stellen Sie dem Arzt alle Fragen, die Ihnen einfallen. Oft ist es leichter, wenn man dazu in einigen Tagen nochmals einen Termin wahrnimmt, um offene Fragen zu klären und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Neben der Betreuung durch den Arzt gibt es auch eine ganze Reihe von Beratungsstellen und anderen Institutionen, die bei der Diagnose HIV-positiv weiter helfen können. Auch im Internet ist Hilfe in Form von Informationsseiten und Austauschplattformen verfügbar.

Auch das eigene soziale Netzwerk sollte, wenn möglich, unterstützend eingesetzt werden. Das Gespräch mit dem Partner wird vielleicht schwer fallen, ist aber auf jeden Fall anzuraten. Zumal dieser sich ja auch testen lassen sollte, um eine Ansteckung auszuschließen oder eine frühzeitige Therapie zu ermöglichen.