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Schlaganfall (Insult)

Symptome

Es ist äußerst wichtig einen Schlaganfall schnell zu erkennen um früh entsprechende Schritte einzuleiten. Entsprechend dem Sprichwort „Time is brain“, geht immer mehr Nervengewebe verloren bis der Betroffene die geeignete Therapie erhält. Bei Verdacht auf einen Insult, sollte man deshalb unverzüglich einen Notarzt rufen. Es ist auf jeden Fall davon abzuraten, selbst oder mit einem Bekannten mit dem Auto ins Krankenhaus zu fahren, da sich der Zustand des Betroffenen rasch verschlimmern und lebensbedrohlich werden kann.

Warnzeichen

Oft können vor dem eigentlichen Schlaganfall Symptome auftreten, die allerdings reversibel sind, also nicht mit einer dauerhaften Schädigung des Gehirns einhergehen. Zu den Symptomen zählen Sprachschwierigkeiten, Sensibilitätsstörungen, Schwäche in den Gliedern oder gar eine Lähmung und Gedächtnisverlust. Hierbei kann es sich um eine TIA (Transistorische Ischämische Attacke) handeln, die eben ähnlich Symptome wie einen Schlaganfall hervorrufen kann, sich aber innerhalb von 24 Stunden komplett und ohne Folgeschäden zurückbildet. Obwohl eine solche Attacke keine massiven Schäden verursacht, sollte unverzüglich ein Krankenhaus aufgesucht werden, um die Symptome von einem Schlaganfall abzugrenzen bzw. um die Ursache der TIA zu eruieren.

Typisches Beschwerdebild

Die Symptomatik eines Schlaganfalls ist stark abhängig vom betroffenen Gehirngebiet und dessen Funktion:

• Sehr häufig kann bei den Betroffenen eine Halbseitenlähmung (Hemiparese) beobachtet werden. Auf einer Seite hängt dann meist ein Mundwinkel nach unten und der Arm und das Bein der betroffenen Seite können sehr eingeschränkt oder gar nicht mehr bewegt werden.

• In vielen Fällen kann eine verwaschene Sprache und Sensibilitätsstörungen festgestellt werden. • Gerade bei Aneurysmablutungen berichten viele Menschen über peitschenartige, massive Kopfschmerzen.

• Manche Patienten berichten auch über Übelkeit und Erbrechen.

• Sind große Hirnareale betroffen, kann das Bewusstsein stark beeinträchtigt sein oder sogar eine Bewusstlosigkeit auftreten.

Während das Beschwerdebild bei Männern oft mit typischen Symptomen einhergeht, kann ein Schlaganfall bei Frauen oft sehr uncharakteristisch verlaufen. o Übelkeit mit Erbrechen

o Gliederschmerzen, sowie Schmerzen im Gesicht

o Herzrasen mit Brustschmerzen

o Atemnot

o Schluckauf

Diagnose

Anamnese

Zu Beginn wird der behandelnde Arzt einige Fragen zu den Symptomen und deren Verlauf stellen und eventuell prüfen ob Risikofaktoren für einen Schlaganfall bestehen. Manchmal können die Betroffenen selbst keine Angaben mehr machen, weil sie zu sehr beeinträchtigt sind oder nicht mehr klar sprechen können. In diesen Fällen wird oft ein Krankengespräch mit den Angehörigen geführt (Fremdanamnese), um Näheres über die Symptomatik und den Verlauf herauszufinden.

Untersuchungen

Neurologische Untersuchung:

Hierbei handelt es sich um eine körperliche Untersuchung, bei der vor allem die neurologischen Funktionen des Körpers getestet werden. Dadurch kann festgestellt werden, ob neurologische Defizite vorhanden sind und eine grobe Zuordnung zu einem betroffenen Hirnareal durchgeführt werden.

Bevor aber eine Therapie eingeleitet werden kann, muss unbedingt geklärt werden ob es sich beim Schlaganfall um einen Infarkt oder um eine Blutung handelt, weil beide sehr unterschiedlich therapiert werden. Dazu werden üblicherweise bildgebende Verfahren angewendet:

CT: Dies ist auf Grund seiner raschen Durchführbarkeit das am meisten verwendete Verfahren bei der Abklärung des Schlaganfalls. Eine Hirnblutung kann sofort nach Auftreten der ersten Symptome im CT gesehen werden, wohingegen ein Infarkt die ersten vier Stunden ohne Auffälligkeiten im CT verlaufen kann.. Weiters kann im CT das betroffene Gehirngebiet und die Größe des eingeschränkten Areals festgestellt werden.

MRT: Wegen geringerer Verfügbarkeit und längerer Untersuchungszeiten wird die Magnetresonanztomographie (MRT) seltener angewendet. Allerdings lassen sich Veränderungen im Hirnstammbereich besser mit dem MRT nachweisen.

Doppler-Ultraschall: Durch diese Form des Ultraschalls, können die Gefäße, welche das Gehirn mit Blut versorgen, auf ihre Durchgängigkeit untersucht werden. Weiters lässt sich der Grad der Verkalkung, die zum Arterienverschluss führen kann, beurteilen.

Angiografie: Abhängig von der Art des Schlaganfalls kann eine radiologische Untersuchung der Gehirngefäße (Angiografie) notwendig werden. Dadurch können Verengungen (Stenosen), Verschlüsse, Gefäßrisse und Missbildungen besonders gut dargestellt werden.

EKG: Da Vorhofflimmern oder andere Herzrhythmusstörungen oft Auslöser eines Schlaganfalls sein können, wird routinemäßig ein EKG durchgeführt. Zusätzlich kann ein Herzultraschall durchgeführt werden, um zu sehen, ob Blutgerinnsel im Herzen für den Schlaganfall verantwortlich sind.

Zusätzlich kann eine Blutabnahme ergänzend durchgeführt werden, um den Zustand des Patienten zu beurteilen und um weitere Risikofaktoren, wie Gerinnungsstörungen oder erhöhte Blutfette, festzustellen.