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Subarachnoidalblutung

Symptome

Als charakteristisches Symptom für eine SAB gelten plötzlich auftretende sehr starke Kopfschmerzen, meist im Bereich des Hinterkopfes, welche die Hälfte aller Betroffenen als „Vernichtungskopfschmerzen“ beschreiben. Hinzu kommen noch Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheue und Nackensteife (Meningismus).

Liegen große Blutungen vor, kann es auch zu Bewusstseinstrübungen und Bewusstlosigkeit, und im schlimmsten Fall zu Atem- und Kreislaufstillstand kommen.

Im umgekehrten Sinne kann aber nur bei einem Zehntel aller Patienten, die über plötzlich einsetzende Kopfschmerzen klagen, eine Subarachnoidalblutung diagnostiziert werden. Von einer zusätzlichen Blutung im Inneren des Gehirngewebes (intrazerebrale Blutung) kann man ausgehen, wenn zusätzlich noch Krampfanfälle oder Lähmungen bestimmter Körperbereiche auftreten.

Den Schweregrad einer SAB unterteilen Experten nach der WFNS (World Federation of Neurological Surgeons) und der Hunt und Hess Skala. Hierbei wird die Ausprägung der Beschwerden beurteilet und der Punktewert mit der sogenannten Glasgow-Coma-Scale (GCS) ermittelt: Der Patient erhält Punkte für bestimmte Reaktionen (z.B.: Augenöffnen, Reaktionen auf Schmerzreize und sprachliche Äußerungen), die bei der Untersuchung am Unfallort gemacht wurden. Diese Punkte werden am Ende zusammengezählt, wobei der schlechteste Wert 3 und der beste 15 ist.

  • Hunt und Hess Grad I: GCS- Wert 15 Keine bis leichte Kopfschmerzen, kaum bemerkbare Nachensteife
  • Hunt und Hess Grad II: GCS-Wert 13-14 Keine neurologischen Beeinträchtigungen, mit Ausnahme von möglicherweise Hirnnervenlähmungen infolge von direktem Druck des Subarachnoidalblutes auf die Hirnnerven. Außerdem können starke Kopfschmerzen auftreten, sowie Nackensteife
  • Hunt und Hess Grad III: GCS-Wert 13-14 Symptome sind Benommenheit, Verwirrtheit oder leichte Lähmungen/ Sensibilitätsstörungen in einigen Körperregionen
  • Hunt und Hess Grad IV: GCS-Wert 7-12 Hier kommt es mitunter zu schwerer Benommenheit oder Schläfrigkeit, Halbseitenlähmung, Störungen von Kreislauf, Atmung oder Regulation der Temperatur
  • Hunt und Hess Grad V: GCS-Wert 3-6 Der Patient befindet sich bereits im Koma. Laut neurologischen Untersuchungen besteht die Gefahr, dass das Gehirn bedingt durch zu hohen Druck im Schädel einklemmen könnte

 

Diagnose

Da eine Subarachnoidalblutung lebensgefährlich ist, sollte sich jeder, bei dem massive, plötzlich auftretende, vernichtende Kopfschmerzen, die noch nie so erlebt wurden, einsetzen, in die Notfallaufnahme eines Krankenhauses begeben (wenn ansonsten keine Begleitbeschwerden auftreten). Bei zusätzlichen Symptomen sollte der Notarzt zu Hilfe gerufen werden.

Im weiteren Verlauf versucht der behandelnde Arzt die zeitliche Entwicklung der Beschwerden zu ermitteln zu deren genauen Hergang eine Begleitperson weitere Auskünfte geben kann. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der Betroffene verwirrt oder benommen ist. Infolge wird noch die Familienanamnese erhoben, um festzustellen, ob es hier schon einmal zu Schlaganfällen und Gehirnblutungen gekommen ist, da ein gehäuftes Auftreten innerhalb der Familie nicht selten ist.

Um eine SAB zu diagnostizieren, werden Bildgebende Verfahren angewendet. Anhand einer Computertomografie (CT) erkennt man die Subarachnoidalblutung meist als flächigen, weißen Bezirk, der der Gehirneroberfläche anliegt. Während innerhalb der ersten 12 Stunden nach der Blutung fast jede SAB im CT erkannt wird, erkennt das CT nach 24 Stunden immer noch 93% der vorhandenen SAB. Aus diesem Grund gilt das CT als zuverlässigste Untersuchungsmethode in der Akutphase nach einer Subarachnoidalblutung. Sind bereits 7 Tage nach Auftreten der SAB vergangen, erkannt man nur noch bei jedem zweiten CT-Befund eine krankhafte Veränderung.

In manchen Fällen, wie etwa bei extrem blutarmen Patienten, kann nur mithilfe einer Kernspintomografie oder einer Lumbalpunktion eine SAB erkannt werden. Als Reaktion auf die Blutungen kann es zu Gefäßkrämpfen der betroffenen Gefäße (Vasospasmen) kommen, wodurch bei einigen Betroffenen weitere Lähmungen auftreten können. Diese Vasospasmen können nur mithilfe einer speziellen Ultraschall-Untersuchung der Hirngefäße (Transkranielle Dopplersonografie) erkannt werden.

Um die Blutungsquelle (Aneurysma) zu ermitteln, führt der Arzt eine röntgenologische Gefäßdarstellung (Angiografie) durch, die weiterhin als beste Methode gilt, obwohl es mittlerweile auch schon einfachere Untersuchungen gibt (Kernspin-Angiografie, CT-Angiografie).