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Demenz

Symptome

Das erste Anzeichen einer beginnenden Demenz ist häufig eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses. Nach und nach sind auch Fähigkeiten wie Konzentration, Sprache und Denkvermögen herabgesetzt. Betroffene fühlen sich zunehmend müder.

Im Anfangsstadium werden oft Symptome einer Depression ersichtlich, insbesondere dann, wenn die betroffene Person den Abbau selbst bemerkt. Vielen Erkrankten fallen diese Veränderungen jedoch nicht auf, was auf die Mehrzahl der Demenzarten zutrifft und auch Anosognosie genannt wird.

Der weitere Verlauf ist von einer Intensivierung der Symptome gekennzeichnet. Die Vergesslichkeit nimmt zu, die Orientierung fällt schwer und der Alltag gewinnt an Hürden. Selbstständiges anziehen, Haushaltsarbeit oder Kochen sind nicht mehr möglich. Im letzten Krankheitsstadium verstummen Betroffene häufig (demenzieller Sprachverfall). Bettlägerigkeit und gänzliche Angewiesenheit auf Hilfe stellen sich ein.

Nachfolgend einige Symptome, die gleichzeitig auftreten können, aber nicht müssen:

  • Vergesslichkeit
  • gestörte Konzentration und Denken
  • Probleme mit komplexen Aufgaben (z.B. Planen eines Festes, Koffer packen)
  • Orientierungslosigkeit
  • Sprachstörung
  • beeinträchtigtes Urteilsvermögen
  • Veränderung der Persönlichkeit
  • Antriebslosigkeit

Alle oben genannten Symptome sind nicht spezifisch für Demenz, sondern können auch auf andere psychischen oder Gehirn-Erkrankungen sein.

Diagnose

Um den Fortschritt und die Ursache einer Demenzerkrankung bestimmen zu können, werden Neurologen, Psychiater und Geriater notwendig. Es gibt bereits eigene Gedächtnisambulanzen bzw. Memory-Kliniken, welche sich auf die Diagnose und Beratung bei Demenzerkrankungen spezialisiert haben. Dort sind sämtliche grundlegenden Untersuchungsmethoden vorhanden, was einen deutlichen Zeitvorteil bei der Diagnosestellung bringt.

 

Angehörige

Patienten und Angehörige werden nach ihrer Krankheitsgeschichte gefragt und so die Anamnese erhoben. Da die betroffenen Personen Veränderungen meist selbst nicht bemerken oder aufgrund von Scham verheimlichen, sind die Angehörigen enorm wichtig. Es folgen internistisch-neurologische Untersuchungen sowie eine Blutuntersuchung, nach denen der behandelnde Arzt das weitere Vorgehen bestimmt.

 

Neuropsychologische Tests

Der erste wichtige Schritt ist, leichte Vergesslichkeit von Demenzerkrankung zu unterscheiden. Dafür bieten sich neuropsychologische Tests an (z.b. SKT – Syndrom-Kurz-Test, MMST – Mini-Mental-Status-Test). Mit ihrer Hilfe kann die Ausprägung der Vergesslichkeit und andere eventuell gestörte Gehirnfunktionen beurteilt werden. Bestehen Unklarheiten, meist im Frühstadium, sollte von einem speziell ausgebildeten Neuropsychologen eine ausführliche neuropsychologische Diagnostik durchgeführt werden.

Weiters ist es wichtig, eine Depression auszuschließen. Sie kann zwar Symptom einer Demenzerkrankung sein, aber auch unabhängig davon auftreten und hat generell nichts damit zu tun.

Im weiteren Verlauf müssen auch noch andere internistische bzw. psychische Erkrankungen und andere Ursachen ausgeschlossen werden.

 

Bildgebende Verfahren

Besteht der Verdacht einer Demenz, geben bildgebende Verfahren wie Computer- oder Kernspintomographie Aufschluss über die Gehirnstruktur. In unklaren Fällen können Veränderungen der Leistungsfähigkeit können mit Hilfe von SPECT (Single-Photon-Emissions-Tomographie) und PET (Positronen-Emissions-Tomographie) dargestellt werden.

 

Gefäße und Gehirnströme

Stoffwechselstörungen und Vergiftungen werden mit Hilfe von Blutuntersuchungen entlarvt. Eine Lumbalpunktion dient der Untersuchung von Liquor (Nervenwasser), wodurch eine chronische Gehirnentzündung festgestellt werden kann. Ebenfalls im Liquor zu finden sind spezielle Proteine, wie sie nur jeweils bei Alzheimer oder Creutzfeld-Jakob vorkommen.

Eine Doppler- bzw. Duplexsonographie macht Ablagerungen von Fett und Kalk (Arteriosklerose) in den hirnversorgenden Gefäßen sichtbar. Aus den Untersuchungsergebnissen lässt sich ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer vaskulären Demenz ableiten.

Ein EEG (Elektro-Enzephalogramm) führt selten zur Ursache, verdeutlicht jedoch das Ausmaß des geistigen Abbaus.

In sehr seltenen Ausnahmen wird eine Biopsie des Gehirns (Gewebeentnahme) notwendig. Sollte dies notwendig sein, ist es wichtig, dass diese Untersuchung nur von erfahrenen Spezialisten in einem entsprechenden Umfeld durchgeführt wird.