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Borreliose (Syn.: Lyme-Disease, Lyme-Borreliose)

Symptome

Stadium 1: Lokale Infektion

Nach der Übertragung des Erregers und einer Inkubationszeit von meist 5 bis 29 Tagen kann es (muss aber nicht!) zu einer lokalen Infektion der Haut kommen: charakteristischer Hautausschlag mit einem Fleck, der sich zu einem roten, größer werdenden Ring (Wanderröte)ausweitet.

Die Wanderröte ist ein eindeutiges Zeichen für eine Borrelien-Infektion, es gibt aber auch Infektionen, die keine Hautsymptome zeigen! Begleitet werden kann sie von unspezifischen Allgemeinsymptomen, wie einem diffusen Krankheitsgefühl mit Müdigkeits- und Erschöpfungszuständen (auch mit Gastrointestinalesymptome möglich). Es kann auch die sogenannte „Borreliose Grippe“ mit Fieber und Gelenksschmerzen, allerdings ohne Husten und Schnupfen auftreten. Die Wanderröte kann spontan vergehen oder über eine lange Zeit bestehen bleiben. Ein Rückgang ist kein Beleg für eine Heilung, weil der Erreger bereits gestreut haben kann.

Stadium 2: Streuung der Bakterien

Wenn der Erreger im Stadium 1 nicht vom Immunsystem oder durch eine Therapie mit Antibiotika eliminiert wird, kann er sich im ganzen Körper ausbreiten und nach einer Latenzzeit von ca. 4 bis 16 Wochen zu einem neuen Auftreten von Krankheitssymptomen führen. Eher diffuse, grippeähnliche Beschwerden erschweren eine eindeutige Diagnose. Starke Schweißausbrüche, Fieber, Kopf- und Gelenksschmerzen sind typsiche Zeichen. Der Erreger breitet sich im ganzen Körper aus und kann sich in allen Organen, Gelenken und Muskeln, sowie im Nervensystem festsetzen. Daraus folgen vielfältige, ernste Beschwerden: z.B. kann es zur Lähmung eines Gesichtsmuskels (Facialisparese), zu wandernden Gelenks- und Muskelschmerzen, und an der Einstichstelle kann es jetzt zu brennenden Schmerzen kommen. Selten ist auch das Gehirn und das periphere Nervensystem betroffen (Neuro-Borreliose).

Der Erreger ist in diesem Stadium vom körpereigenen Immunsystem nicht gut zu erkennen und kann auch mit Antibiotika nur schlecht erreicht werden, da er sich im Bindegewebe festsetzt.

Stadium 3: Chronische Infektion

Wenn die Borrelien-Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird, kann nach monate- bis jahrelangen beschwerdefreien Zeiten die Krankheit wieder aufflackern oder sich zunehmend verschlechtern. Typische Spätfolgen sind Lyme-Arthritis mit Schwellungen und Schmerzen im Bereich der Knie, Ellenbogen, Sprung- Handwurzel- Zehen- und Kiefergelenke, Hautveränderungen oder Neuroborreliose mit Nervenschmerzen, Gehirnhautentzündungen, Störungen der Sinnesorgane, sowie Herzprobleme, Gefäßentzündungen, und Erschöpfungszustände.

Diagnose

Das Vorliegen eines Zeckenbisses mit Wanderröte ist ein Hinweis auf eine Infektion. Im Frühstadium gibt es in einigen wenigen Labors die Möglichkeit die Borrelien mit einer Bakterienkultur nachuuweisen. Bei einer Blutuntersuchung kann man relativ einfach, allerdings erst nach 2 -4 Wochen, Antikörper gegen Borrelien finden. Diese sind allerdings auch vorhanden, wenn eine Infektion vom Immunsystem erfolgreich abgewehrt wurde und also keine Erkrankung vorliegt. Beim Vorliegen einer Neuro-Borreliose kann man durch Liquor-Punktion versuchen Borrelien im Liquor nachzuweisen.

Die vielfältigen Beschwerden können irreführend sein, es müssen auch andere ernste Erkrankungen ausgeschlossen werden (Differentialdiagnosen!).