Povidon-Iod
Allgemein
ATC Code | D08AG02, D09AA09, D11AC06, G01AX11, R02AA15, S01AX18 |
Löslichkeit | löslich in Wasser |
Chemisch
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt (°C) | 300 |
CAS-Nummer | 25655-41-8 |
PUB-Nummer | 410087 |
Drugbank ID | DB06812 |
Beschreibung
Povidon-Iod (PVP-I) ist ein Antiseptikum, das zur Hautdesinfektion vor und nach Operationen und kleineren chirurgischen Eingriffen verwendet wird. Es kann sowohl zur Desinfektion der Hände des Pflegepersonals als auch der Haut der zu pflegenden Person verwendet werden. Auch zur Desinfektion kleinerer Wunden findet es Anwendung. Es wird in der Regel als Flüssigkeit oder seltener als Pulver auf die Haut aufgetragen.
Pharmakologie
Pharmakodynamik
Povidon-Jod wird als Iodophor bezeichnet, was bedeutet, dass Povidon als nur Träger für das enthaltene elementare Iod fungiert. Jod wird als der aktive Anteil betrachtet, der die mikrobizide Wirkung vermittelt. Wenn es aus dem Komplex freigesetzt wird, dringt freies Iod schnell in die Zellwand von Mikroorganismen ein, und es wird angenommen, dass die Wirkung aus der Störung der Protein- und Nukleinsäurestruktur und -synthese resultiert. Der genaue Mechanismus auf molekularer Ebene ist nicht vollstödnig geklärt.
Pharmakokinetik
Povidon-Iod wird nur topisch (auf der Haut) angewandt. Es wird nicht systemisch angewandt, weshalb auf keine Daten bezüglich Absorption, Metabolisierung und Ausscheidung etc. vorliegen.
Wechselwirkungen
Das Jod in PVP-I reagiert mit Wasserstoffperoxid, Silber, Taurolidin und Enzymen und macht sie (und sich selbst) unwirksam. Es reagiert auch mit vielen Quecksilberverbindungen, wodurch die ätzende Verbindung Quecksilberjodid entsteht, sowie mit vielen Metallen, wodurch es für die Desinfektion von Metallpiercings ungeeignet ist.
Toxizität
Nebenwirkungen
Zu den Nebenwirkungen gehören Hautreizungen und manchmal Schwellungen.
Bei Anwendung auf großen Wunden können Nierenprobleme, hoher Natriumgehalt im Blut und eine metabolische Azidose auftreten.
Eine Anwendung wird nicht empfohlen bei Frauen vor der 32. Schwangerschaftswoche und bei Menschen, die Lithium einnehmen.
Bei Menschen mit Schilddrüsenproblemen wird eine häufige Anwendung nicht empfohlen.
Toxikologische Daten
LD50 (Maus, oral): 8100 mg·kg−1