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Iso-Vet 1000 mg/g Flüssigkeit zur Herstellung eines Dampfes zur Inhalation für Tiere

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Iso – Vet 1000 mg/g Flüssigkeit zur Herstellung eines Dampfes zur Inhalation für Tiere

ANWENDUNGSGEBIET

Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht anwenden bei Tieren mit bekannter Anfälligkeit für maligne Hyperthermie. Nicht anwenden bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Isofluran.

 

Wie wird es angewendet?

Isofluran sollte mit einem genau kalibrierten Verdampfer in einem geeigneten Narkosekreislauf verwendet werden, damit die Narkosetiefe schnell und einfach geändert werden kann.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

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Isofluran verursacht dosisabhängig Hypotonie und Atemdepression. Herzarrhythmien und vorübergehende Bradykardie wurden nur seltenberichtet.

In sehr seltenen Fällen wurde bei anfälligen Tieren über maligne Hyperthermie berichtet.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

  • Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
  • Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandeltenTieren)
  • Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandeltenTieren)
  • Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandeltenTieren)
  • Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Nicht über 25°C lagern

Vor direktem Sonnenlicht und direkter Hitze schützen.

In der Originalverpackung aufbewahren. Behältnis fest verschlossenen halten.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nach dem „Verw. bis“ nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

 

Weitere Informationen

Zulassungsinhaber

Piramal Critical Care B.V.

Rouboslaan 32 (Ground Floor), 2252 TR

Voorschoten

Die Niederlande

Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller

Piramal Critical Care B.V.

Rouboslaan 32 (Ground Floor), 2252 TR Voorschoten

Die Niederlande oder

Piramal Critical Care Limited

Suite 4, Ground Floor,

Heathrow Boulevard - East Wing, 280 Bath Road,

West Drayton, UB7 0DQ, United Kingdom.

BESONDERE WARNHINWEISE

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Die einfache und schnelle Änderung der Narkosetiefe mit Isofluran und dessen langsame Metabolisierung können für seine Anwendung bei speziellen Patientengruppen von Vorteil sein, wie z.B. bei alten oder jungen Tieren oder bei solchen mit eingeschränkten Leber-, Nieren- und Herzfunktion.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Isofluran hat geringe bis keine analgetische Wirkung. Vor chirurgischen Eingriffen ist daher für eine ausreichende Analgesie zu sorgen. Der weitere Bedarf des Patienten an einer Analgesie sollte vor Beendigung der Allgemeinnarkose berücksichtigt werden.

Der Einsatz des Tierarzneimittels bei Patienten mit Herzerkrankungen sollte nur nach Durchführung einer Risiko-/Nutzenanalyse durch den Tierarzt erwogen werden.

Es ist wichtig, die Atmung und den Puls auf Frequenz und Funktionen zu überwachen. Atemstillstand sollte mittels unterstützender Beatmung behandelt werden. Während der Aufrechterhaltung der Anästhesie ist es wichtig, die Atemwege frei zu halten und für eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Gewebes zu sorgen. Im Fall eines Herzstillstands ist eine vollständige kardiopulmonale Reanimation durchzuführen.

Der Metabolismus von Isofluran bei Vögeln und zum Teil auch bei Kleinsäugern wird aufgrund des großen Verhältnisses von Körperoberfläche zu Körpergewicht und dem damit verbundenen Absinken der Körpertemperatur stärker beeinflusst. Daher sollte die Körpertemperatur während der Behandlung überwacht und stabil gehalten werden.

Der Arzneimittelstoffwechsel von Reptilien ist langsam und in hohem Maß von der Umgebungstemperatur abhängig. Es kann möglicherweise schwierig sein, bei Reptilien eine Inhalationsanästhesie aufgrund einer verringerten Atemtätigkeit einzuleiten.

Wie bei anderen Inhalationsanästhetika führt Isofluran zu einer Atemdepression und kardiovaskulären Depression.

Wenn Isofluran zur Anästhesie bei Tieren mit Kopfverletzung verwendet wird, sollte eine kontrollierte Beatmung in Betracht gezogen werden, um durch die Erhaltung normaler CO2-Konzentrationen eine verstärkte Hirndurchblutung zu verhindern.

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Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Den Dampf nicht einatmen. Anwender sollten sich bei ihrer nationalen Behörde wegen der Expositionsstandards von Isofluran am Arbeitsplatz beraten lassen.

Operations- und Aufwachbereiche sollten mit ausreichenden Belüftung oder Absaugsystemen ausgestattet sein, die vorschriftsmäßig gewartet werden, um eine Kumulation von Narkosedämpfen zu verhindern.

Schwangere und/oder stillende Frauen dürfen keinen Kontakt mit dem Tierarzneimittel haben und sollten Operationsräume und Aufwachbereiche von Tieren meiden.

Die längere Einleitung und Aufrechterhaltung der Inhalationsnarkose mit einer Maske ist zu vermeiden.

Während der Aufrechterhaltung der Allgemeinnarkose mit Isofluran ist nach Möglichkeit ein Endotrachealtubus mit Manschette zu verwenden.

Die Entnahme von Isofluran muss vorsichtig erfolgen. Verschüttete Mengen müssen

sofort mit Hilfe von inerten und absorbierenden Materialien, z. B. Sägemehl, entfernt werden.

Wenn eine schwere, versehentliche Exposition erfolgt ist, entfernen Sie den Betroffenen von der Expositionsquelle und holen Sie sofort ärztliche Hilfe. Zeigen Sie dem Arzt die Packungsbeilage.

Halogenierte Narkosemittel können Leberschäden hervorrufen. Bei Isofluran ist dies eine idiosynkratische Reaktion, die sehr selten nach wiederholter Exposition auftritt.

Hinweis für Ärzte: Atemwege freihalten und symptomatische und unterstützende Behandlung vornehmen. Adrenalin und Katecholamine können Herzrhythmusstörungen hervorrufen.

Sonstige Vorsichtsmaßnahmen:

Anästhetika haben zwar ein geringes Potenzial eine Umweltbelastung zu verursachen, es empfiehlt sich aber, Aktivkohlefilter mit einem Auffangsystem zu benutzen, um eine Kontamination der Raumluft zu vermeiden.

Trächtigkeit und Laktation

Trächtigkeit:

Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt. Die Unbedenklichkeit von Isofluran als Narkosemittel wurde für Kaiserschnitte an Hunden und Katzen belegt

Laktation:

Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Die Wirkung von Muskelrelaxantien beim Menschen, insbesondere von nicht-depolarisierenden (kompetitiven) Substanzen wie Atracurium, Pancuronium oder Vecuronium, wird durch Isofluran verstärkt. Das Auftreten einer ähnlichen Wirkungsverstärkung kann auch bei den Zieltierarten erwartet werden, obwohl es kaum direkte Beweise für den Effekt gibt. Die gleichzeitige Inhalation von Distickstoffmonoxid verstärkt die Wirkung von Isofluran beim Menschen und eine ähnliche Potenzierung ist auch bei Tieren zu erwarten.

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Der gleichzeitige Einsatz von Sedativa oder Analgetika kann die zur Einleitung und Erhaltung der Narkose erforderliche Konzentration von Isofluran verringern. Es wurde berichtet, dass zum Beispiel Opiate, Alpha-2-Agonisten, Acepromazin und Benzodiazepine die MAC-Werte senken.

Einige Beispiele sind in Abschnitt „Dosierung“ genannt.

Isofluran wirkt im Vergleich zu Halothan schwächer sensibilisierend auf das Myokard hinsichtlich der Wirkungen zirkulierender, Rhythmusstörungen auslösender Katecholamine.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):

Eine Überdosis Isofluran kann zu einer erheblichen Atemdepression führen. Daher muss die Atmung eng überwacht und, wenn erforderlich, mit zusätzlichem Sauerstoff und/oder assistierter Beatmung unterstützt werden.

Bei schwerer kardiopulmonaler Depression sollte die Verabreichung von Isofluran abgebrochen werden, der Beatmungskreislauf sollte mit Sauerstoff geflutet werden, das Bestehen freier Atemwege sollte sichergestellt und assistierte oder kontrollierte Beatmung mit reinem Sauerstoff sollte eingeleitet werden. Eine kardiovaskuläre Depression sollte mit Plasmaexpandern, blutdrucksteigernden Mitteln, Antiarrhythmika oder anderen geeigneten Maßnahmen behandelt

werden.

Inkompatibilitäten:

Isofluran kann mit trockenen Kohlendioxid-Absorptionsmitteln unter Bildung von Kohlenmonoxid interagieren. Um das Risiko einer Bildung von Kohlenmonoxid im Beatmungskreislauf und das einer möglichen Erhöhung von Carboxyhämoglobin-Werten zu minimieren, sollten Kohlendioxid- Absorptionsmittel niemals austrocknen.

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2021