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Medikinet 10 mg Tabletten

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Anwendung

Medikinet Tabletten werden zur Behandlung einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts- Störung (ADHS) angewendet.

  • Das Arzneimittel wird bei Kindern und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren angewendet.
  • Das Arzneimittel wird erst angewendet, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen wie psychologische Beratung und Verhaltenstherapie allein als unzureichend erwiesen haben.
Medikinet Tabletten werden nicht zur Behandlung von Kindern unter 6 Jahren oder bei Erwachsenen angewendet, da die Sicherheit oder der Nutzen in diesen Patientengruppen nicht bekannt sind.

Wie das Arzneimittel wirkt

Medikinet Tabletten verbessern die Aktivität bestimmter nicht ausreichend aktiver Bereiche des Gehirns. Das Arzneimittel kann helfen, die Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsspanne) und die Konzentration zu erhöhen und impulsives Verhalten zu verringern.

Dieses Arzneimittel wird als Teil eines Behandlungsprogramms verabreicht, welches üblicherweise

  • psychologische,
  • pädagogische und
  • soziale Maßnahmen umfaßt.
Medikinet Tabletten dürfen nur von einem Facharzt mit Erfahrung auf dem Gebiet der Verhaltensstörungen bei Kindern und/oder Jugendlichen begonnen und unter dessen Aufsicht angewendet werden.

Obwohl es keine Heilung für ADHS gibt, können Behandlungsprogramme zu einer besseren Steuerung der Krankheit beitragen.

Über ADHS

ür Kinder und Jugendliche mit ADHS ist es schwierig:

  • still zu sitzen
  • sich zu konzentrieren
Sie sind nicht daran schuld, dass sie diese Dinge nicht können.

Viele Kinder und Jugendliche haben Schwierigkeiten, still zu sitzen und sich zu konzentrieren. Gemeinsam mit ADHS können jedoch Probleme im Alltag auftreten. Kinder und Jugendliche mit ADHS haben Schwierigkeiten beim Lernen und beim Erledigen der Hausaufgaben. Sie haben Schwierigkeiten sich zu Hause, in der Schule und anderswo gut zu benehmen.

Die Intelligenz eines Kindes oder Jugendlichen wird durch ADHS nicht beeinträchtigt.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie oder Ihr Kind Medikinet Tabletten einnehmen, wenn Sie

  • Leber- oder Nierenprobleme haben.
  • Probleme mit dem Schlucken oder mit dem Schlucken ganzer Tabletten haben.
  • eine Verengung oder Blockade des Darms oder der Speiseröhre haben.
  • jemals Anfälle (Krampfanfälle, Krämpfe, Epilepsie) oder anormale EEGs (Elektroenzephalogramme, Hirnstromaufzeichnungen) hatten.
  • jemals Alkohol, verschreibungspflichtige Medikamente oder illegale Drogen missbraucht haben oder davon abhängig waren oder sind.
  • weiblich sind und bereits Ihre Periode haben (siehe auch im Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“ weiter unten).
  • Schwierigkeiten haben die Kontrolle zu bewahren (schwer zu kontrollierendes wiederholtes Zucken von Körperteilen oder wiederholtes Ausstoßen bestimmter Laute oder Wörter).
  • einen hohen Blutdruck haben.
  • ein Herzproblem haben, welches nicht im Abschnitt „Medikinet Tabletten dürfen nicht eingenommen werden“ erwähnt ist.
  • ein psychisches Problem haben, welches nicht im Abschnitt „Medikinet Tabletten dürfen nicht eingenommen werden“ erwähnt ist. Andere psychische Probleme schließen ein:
    • Stimmungsschwankungen, wie z. B. einen Wechsel zwischen manisch und depressiv, der als „bipolare Störung“ bezeichnet wird.
    • neu auftretendes oder sich verschlimmerndes aggressives oder feindseliges Verhalten zeigen.
    • Dinge sehen, hören oder fühlen, die nicht da sind (Halluzinationen).
    • Dinge glauben, die nicht real sind (Wahnvorstellungen).
    • ungewöhnlich misstrauisch sein (Paranoia).
    • rastlos, ängstlich oder angespannt sein.
    • sich niedergeschlagen oder schuldig fühlen.
Informieren Sie den Arzt oder Apotheker vor der Behandlung, wenn eines der oben genannten Zustandsbilder oder Symptome auf Sie bzw. Ihr Kind zutrifft. Dies ist notwendig, da Methylphenidat Ihre Probleme verschlimmern kann. Ihr Arzt wird überprüfen wollen, wie das Arzneimittel Sie oder Ihr Kind beeinflusst.

Die folgenden Punkte wird Ihr Arzt vor Beginn der Behandlung mit Methylphenidat überprüfen:

Die Überprüfung dieser Punkte dient dazu, festzustellen, ob Methylphenidat das richtige Arzneimittel für Sie oder Ihr Kind ist. Ihr Arzt wird mit Ihnen über Folgendes sprechen:

  • Über weitere Arzneimittel, die Sie bzw. Ihr Kind derzeit einnehmen.
  • Ob es in der Vergangenheit plötzliche unerklärbare Todesfälle in der Familie gegeben hat.
  • Über eventuelle andere Erkrankungen (wie z. B. Herzleiden), die Sie, Ihr Kind oder Familienangehörige haben.
  • Wie Sie bzw. Ihr Kind sich fühlen, z. B. ob Sie seelische Hochs oder Tiefs haben, seltsame Gedanken haben oder ob Sie früher solche Gefühle hatten.
  • Über eventuelle „Tics“ in der Familienvorgeschichte (Schwierigkeiten die Kontrolle zu bewahren, wiederholte Zuckungen aller Körperteile oder wiederholtes Ausstoßen bestimmter Laute oder Wörter).
  • Über eventuelle psychische/psychiatrische Probleme oder Verhaltensstörungen, an denen Sie bzw. Ihr Kind oder andere Familienangehörige leiden oder früher gelitten haben.
    Ihr Arzt versucht insbesondere herauszufinden, ob Sie bzw. Ihr Kind ein erhöhtes Risiko für Stimmungsschwankungen aufweisen (von manisch bis depressiv – bezeichnet als „bipolare Störung“). Dazu gehört auch das Erheben Ihrer psychiatrischen Vorgeschichte bzw. der Ihres Kindes, wie etwa Selbstmord, bipolare Störung und Depressionen in der Familienvorgeschichte.
    Es ist wichtig, dass Sie so viel Informationen wie möglich zur Verfügung stellen, Das hilft Ihrem Arzt, zu entscheiden, ob Methylphenidat das richtige Medikament für Sie bzw. Ihr Kind ist. Ihr Arzt kann zu dem Schluss kommen, dass weitere medizinische Untersuchungen bei Ihnen bzw. Ihrem Kind erforderlich sind, bevor Sie bzw. Ihr Kind das Medikament einnehmen.
Während der Behandlung können Jungen und Männer unerwartet Dauererektionen erleiden. Dies kann schmerzhaft sein und zu jeder Zeit auftreten. Es ist wichtig, dass Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, wenn Ihre Erektion länger als 2 Stunden anhält, insbesondere wenn sie schmerzhaft ist.

Dopinghinweis

Dieses Arzneimittel kann ein positives Ergebnis bei Drogentests ergeben, ebenfalls bei Drogentests im Sport.

Einnahme von Medikinet Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Methylphenidat darf nicht eingenommen werden, wenn Sie oder Ihr Kind

  • derzeit oder innerhalb der letzten 14 Tage einen sogenannten Monoaminooxidasehemmer (MAOI) gegen Depression einnehmen oder eingenommen haben. Die gleichzeitige Einnahme von MAOI und Methylphenidat kann eine plötzliche Erhöhung des Blutdrucks zur Folge haben.
Wenn Sie bzw. Ihr Kind weitere Medikamente einnehmen, kann Methylphenidat die Wirkung solcher Medikamente beeinflussen oder Nebenwirkungen hervorrufen. Falls Sie bzw. Ihr Kind eines der folgenden Medikamente einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Methylphenidat einnehmen bzw. geben:

  • andere Arzneimittel zur Behandlung einer Depression
  • Arzneimittel zur Behandlung schwerer psychischer Probleme
  • Arzneimittel gegen Epilepsie
  • Medikament zur Blutdrucksenkung oder zur Blutdruckerhöhung
  • einige Husten- und Erkältungsmittel mit Inhaltsstoffen, die den Blutdruck beeinflussen können. Es ist wichtig, dies mit Ihrem Apotheker zu besprechen, wenn Sie eines dieser Arzneimittel kaufen.
  • Arzneimittel zur Blutverdünnung, um ein Blutgerinnsel zu verhindern
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eines der Arzneimittel, die Sie bzw. Ihr Kind einnehmen, zu den oben aufgelisteten Medikamenten zählt, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie Methylphenidat einnehmen bzw. geben.

Vor einer geplanten Operation

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls bei Ihnen oder Ihrem Kind eine Operation geplant ist. Methylphenidat sollte am Tag einer Operation, bei Verwendung einer bestimmten Art von Narkosemittel, nicht eingenommen werden, weil das Risiko eines plötzlichen Blutdruckanstiegs während der Operation besteht.

Einnahme von Medikinet Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Die Einnahme von Medikinet Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln kann helfen Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen zu lindern. Es wird empfohlen Medikinet Tabletten immer in der gleichen Weise in Bezug auf die Mahlzeiten einzunehmen. Daher sollte die Einnahme jeden Tag zur gleichen Zeit in Bezug zu den Mahlzeiten erfolgen, vorzugsweise zu oder direkt nach dem Essen.

Einnahme von Methylphenidat zusammen mit Alkohol

Sie dürfen während der Einnahme dieses Arzneimittels keinen Alkohol trinken, weil Alkohol die Nebenwirkungen dieses Arzneimittels verschlimmern kann. Denken Sie daran, dass einige Nahrungsmittel und Medikamente Alkohol enthalten.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie oder Ihre Tochter schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, dass Sie oder Ihre Tochter schwanger sind/ist oder wenn Sie oder Ihre Tochter beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Es ist nicht bekannt, ob Methylphenidat das ungeborene Kind beeinträchtigt. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor der Anwendung von Methylphenidat, wenn Sie bzw. Ihre Tochter:

  • sexuell aktiv sind. Ihr Arzt wird über Empfängnisverhütung mit Ihnen sprechen.
  • schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein. Ihr Arzt entscheidet dann, ob Methylphenidat eingenommen werden darf.
  • stillen oder vorhaben zu stillen. Es ist möglich, dass Methylphenidat in die menschliche Muttermilch übergeht. Deshalb entscheidet Ihr Arzt, ob Sie bzw. Ihre Tochter während der Einnahme von Methylphenidat stillen dürfen.
Verkehrstüchtigkeit und ähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.

Bei Einnahme von Methylphenidat kann es zu Schwindel und Sehstörungen kommen. Wenn solche Nebenwirkungen auftreten, können bestimmte Aktivitäten, wie z. B. Autofahren, das Bedienen von Maschinen, Radfahren, Reiten oder das Klettern auf Bäume gefährlich sein.

Medikinet Tabletten enthalten Lactose

Bitte nehmen Sie oder Ihr Kind Medikinet Tabletten erst nach Rücksprache mit dem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie oder Ihr Kind unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

 

Wie wird es angewendet?

Wie viel soll eingenommen werden

Nehmen Sie bzw. Ihr Kind dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

  • Ihr Arzt wird normalerweise die Behandlung mit einer niedrigen Dosis von 5 mg Methylphenidat einmal oder zweimal täglich zum Frühstück oder Mittagessen beginnen und falls notwendig die Dosis schrittweise erhöhen.
  • Die maximale Tagesdosis beträgt 60 mg.
  • Wenn die Wirkung der Tabletten zu früh am späten Nachmittag oder am Abend aufhört, kann Ihr Arzt zu der Einschätzung kommen, dass eine kleine zusätzliche Dosis von Methylphenidathydrochlorid (der Wirkstoff von Medikinet Tabletten) am Abend eingenommen werden kann.
Untersuchungen, die Ihr Arzt während Ihrer bzw. der Behandlung Ihres Kindes durchführt Ihr Arzt wird einige Untersuchungen durchführen

  • Bevor Sie bzw. Ihr Kind mit der Einnahme beginnen, um sicherzustellen, dass Medikinet Tabletten sicher sind und eine positive Wirkung haben.
  • Nachdem Sie bzw. Ihr Kind mit der Behandlung beginnen, mindestens alle 6 Monate, möglicherweise auch öfter. Diese Untersuchung wird auch bei einer Dosisänderung durchgeführt.
  • Diese Untersuchungen umfassen folgende Punkte:
    • Überwachung Ihres Appetits
    • Messung von Größe und Gewicht
    • Messung von Blutdruck und Herzfrequenz
    • Überwachung in Bezug auf Probleme hinsichtlich Stimmungsschwankungen, psychische Befindlichkeit oder andere ungewöhnliche emotionale Zustände bzw. ob sich diese während der Einnahme von Medikinet Tabletten verschlimmert haben.
Art der Anwendung

Das Arzneimittel ist zum Einnehmen bestimmt.

Schlucken Sie oder Ihr Kind die Medikinet Tabletten mit ausreichend Flüssigkeit. Falls erforderlich, können die Tabletten halbiert werden. Nehmen Sie die Tabletten zu oder direkt nach einer Mahlzeit ein.

Wenn Sie bzw. Ihr Kind sich nach einem Monat Behandlung nicht besser fühlen

Wenn Sie bzw. Ihr Kind sich nicht besser fühlen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt kann entscheiden, dass eine andere Behandlung erforderlich ist.

Langzeitbehandlung

Die Behandlung mit Medikinet Tabletten muss nicht unbegrenzt fortgeführt werden. Wenn Sie bzw. Ihr Kind Medikinet Tabletten länger als ein Jahr eingenommen haben, sollte der Arzt die Behandlung für kurze Zeit absetzen, dies kann in den Schulferien versucht werden. Dadurch kann festgestellt werden, ob das Medikament noch notwendig ist.

Bei unsachgemäßer Anwendung von Medikinet Tabletten

Bei unsachgemäßer Anwendung von Medikinet Tabletten kann es zu auffälligem Verhalten kommen. Das kann auch bedeuten, dass bei Ihnen bzw. Ihrem Kind eine beginnende Abhängigkeit besteht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen bzw. Ihrem Kind jemals eine Alkohol-, verschreibungspflichtige Medikamenten- oder illegale Drogenabhängigkeit bekannt war.

Wenn Sie bzw. Ihr Kind eine größere Menge von Medikinet Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie bzw. Ihr Kind eine größere Menge des Arzneimittels als verordnet eingenommen haben, wenden Sie sich sofort an einen Arzt oder rufen Sie die Rettung und sagen Sie, wie viele Tabletten eingenommen wurden.

Anzeichen einer Überdosierung sind: Erbrechen, Unruhe, Zittern, verstärkte unkontrollierte Bewegungen, Muskelzuckungen, Krampfanfälle (möglicherweise mit anschließendem Koma), extremes Hochgefühl, Verwirrtheit, Halluzinationen (Sehen, ühlen oder Hören von Dingen, die nicht wirklich da sind), Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, hohes Fieber, Veränderungen des Herzschlags (langsam, schnell oder unregelmäßig), Bluthochdruck, erweiterte Pupillen sowie Nasen- und Mundtrockenheit.

Hinweis für das medizinische Fachpersonal

Informationen zur Behandlung einer Überdosierung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation.

Wenn Sie bzw. Ihr Kind die Einnahme von Medikinet Tabletten vergessen haben

Nehmen Sie bzw. Ihr Kind keinesfalls die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Wenn Sie bzw. Ihr Kind eine Einnahme vergessen haben, warten Sie bis Sie die nächste Dosis einnehmen müssen.

Wenn Sie bzw. Ihr Kind die Einnahme von Medikinet Tabletten abbrechen

Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme dieses Arzneimittels abbrechen, können ADHS Symptome oder unerwünschte Nebenwirkungen, wie Depression erneut auftreten. Ihr Arzt wird Ihnen möglicherweise ein schrittweises Absetzen der täglich eingenommenen Dosis empfehlen, bevor die Einnahme vollständig beendet wird. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Einnahme von Medikinet Tabletten abbrechen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Obwohl bei manchen Patienten Nebenwirkungen auftreten, haben die meisten Patienten die Meinung, dass ihnen Methylphenidat hilft. Ihr Arzt wird mit Ihnen über diese Nebenwirkungen sprechen.

Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Wenn eine der unten angeführten Nebenwirkungen auf Sie zutrifft, informieren Sie unverzüglich einen Arzt.

Häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Unregelmäßiger Herzschlag (Palpitationen)
  • Starke Veränderungen der Stimmung oder der Persönlichkeit
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Gedanken bzw. der Wunsch, sich das Leben zu nehmen
  • Sehen, Fühlen oder Hören von Dingen, die nicht wirklich da sind, dies sind Anzeichen einer Psychose
  • Unkontrollierte Sprechweise und Körperbewegungen (Tourette Syndrom)
  • Anzeichen einer Allergie, wie Hautausschlag, Juckreiz oder Nesselausschlag, Anschwellen von Gesicht, Lippen, Zunge oder anderen Körperteilen, Kurzatmigkeit, keuchende oder erschwerte Atmung.
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Ungewöhnliches Glücksgefühl, Überaktivität und Ungehemmtheit (Manie)
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Herzinfarkt
  • Anfälle (Krampfanfälle, epileptische Anfälle)
  • Schälen der Haut oder purpurfarbene bis rote Flecken
  • Unkontrollierbare Muskelkrämpfe, welche die Augen, den Kopf, den Nacken, den Körper und das Nervensystem betreffen, verursacht durch eine zeitweise mangelnde Blutversorgung des Gehirns.
  • Lähmungserscheinungen oder Bewegungs- und Sehstörungen, Sprachschwierigkeiten (diese können Anzeichen für Probleme mit Blutgefäßen im Gehirn sein)
  • Abnahme der Anzahl an Blutzellen (rote Blutzellen, weiße Blutzellen und Blutplättchen), was zu einer höheren Anfälligkeit für Infektionen, einer höheren Blutungsneigung und Verletzungsgefahr führen kann.
  • Ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur, sehr hoher Blutdruck und schwere Krämpfe („Malignes Neuroleptisches Syndrom“). Es ist nicht sicher, dass diese Nebenwirkungen durch Methylphenidat oder andere Arzneimittel, die gleichzeitig mit Methylphenidat eingenommen werden, verursacht werden.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Unerwünschte Gedanken, die immer wiederkehren
  • Unerklärbare Ohnmacht, Brustschmerzen (diese können Anzeichen für Herzprobleme sein)
Wenn eine der oben angeführten Nebenwirkungen bei Ihnen oder Ihrem Kind zutrifft, suchen Sie sofort einen Arzt auf.

Andere Nebenwirkungen beinhalten die Folgenden, sollten diese schwerwiegend sein, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Sehr häufig (können mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Kopfschmerzen
  • Nervosität
  • Schlaflosigkeit
Häufig (kann bis 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Gelenkschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Hohe Temperatur (Fieber)
  • Ungewöhnlicher Haarverlust oder Haarverdünnung
  • Ungewöhnliche Müdigkeit oder Schläfrigkeit
  • Appetitverlust oder mangelnder Appetit, mäßige Verminderung der Gewichtszunahme und des Längenwachstums bei längerer Anwendung bei Kindern
  • Juckreiz, Hautausschlag oder stark juckender roter Hautausschlag (Nesselausschlag)
  • Husten, Hals-, Kehlkopfschmerzen oder Nasen- und Halsreizungen
  • Hoher Blutdruck, schneller Herzschlag (Tachykardie)
  • Schwindel, unkontrollierte Bewegungen, ungewöhnliche Aktivität
  • Aggressionen, Unruhe, Angst, Depression, reizbares und abnormes Verhalten
  • Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Magenbeschwerden und Erbrechen
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • Verstopfung
  • Beschwerden im Brustraum, Herzgeräusche
  • Blut im Harn
  • Schütteln oder Zittern
  • Doppeltsehen oder verschwommenes Sehen
  • Muskelschmerz, Muskelzucken
  • Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen
  • Erhöhte Leberwerte (bei Bluttests)
  • Wut, Ruhelosigkeit oder Weinerlichkeit, übermäßige Wahrnehmung der Umgebung, Schlafstörungen
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Veränderung des Sexualtriebs
  • Orientierungslosigkeit
  • Erweiterte Pupillen, Sehstörungen
  • Brustvergrößerung bei Männern
  • Übermäßiges Schwitzen, Hautrötung, erhabener roter Hautausschlag
  • Angina pectoris
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Herzinfarkt, Herzstillstand
  • Plötzlicher Tod
  • Muskelkrämpfe
  • Kleine rote Flecken auf der Haut
  • Eine Entzündung oder Blockierung der Arterien im Gehirn
  • Gestörte Leberfunktion, einschließlich Leberversagen und Leberkoma
  • Veränderungen bei Testergebnissen – einschließlich Leber- und Bluttests
  • Selbstmordversuch, abnormales Denken, Gefühllosigkeit und Gefühlsarmut, häufig wiederholtes Handeln, von einer Sache besessen sein
  • Taubheitsgefühl in den Fingern und den Zehen, Kribbeln und Farbveränderungen (von weiß zu blau und dann zu rot) bei Kälte („Raynauds Phänomen“)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Migräne
  • Panzytopenie (Mangel an allen Blutkörperchen)
  • Sehr hohes Fieber
  • Langsamer, schneller oder zusätzlicher Herzschlag
  • Ein schwerer Krampfanfall („Grand Mal Anfall“)
  • Sich Dinge vorstellen, die nicht der Wirklichkeit entsprechen, Verwirrtheit, Abhängigkeit
  • Starke Magenschmerzen, oft gemeinsam mit Übelkeit und Erbrechen
  • Probleme mit Blutgefäßen im Gehirn (Schlaganfall, Entzündung oder Verstopfung einer Arterie im Gehirn)
  • Erektile Dysfunktion
  • Dauererektionen, die manchmal schmerzhaft sind, oder häufigere Erektionen
  • Übermäßiger unkontrollierter Redefluss

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton nach „Verwendbar/Verw. bis:“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

 

Weitere Informationen

Was Medikinet Tabletten enthalten

Der Wirkstoff ist: Methylphenidathydrochlorid

Medikinet 5 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 5 mg Methylphenidathydrochlorid, entsprechend 4,32 mg Methylphenidat.

Medikinet 10 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 10 mg Methylphenidathydrochlorid, entsprechend 8,65 mg Methylphenidat.

Medikinet 20 mg Tabletten

Jede Tablette enthält 20 mg Methylphenidathydrochlorid, entsprechend 17,30 mg Methylphenidat.

Die sonstigen Bestandteile sind:

mikrokristalline Cellulose Maisstärke, vorverkleistert Calciumhydrogenphosphat dihydrat Lactose-Monohydrat Magnesiumstearat

Wie Medikinet Tabletten aussehen und Inhalt der Packung

Medikinet 5 mg Tabletten

Weiße, runde, biplane, facettierte Tabletten mit beidseitiger, geschwungener Bruchkerbe, einseitige Prägung „S“ auf beiden Hälften und 2 radialen, facettierten Einkerbungen im Stegbereich.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Medikinet 10 mg Tabletten

Weiße, runde, biplane, facettierte Tabletten mit beidseitiger, geschwungener Bruchkerbe, einseitige Prägung „M“ auf beiden Hälften und 2 radialen, facettierten Einkerbungen im Stegbereich.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Medikinet 20 mg Tabletten

Weiße, runde, biplane, facettierte Tabletten mit beidseitiger, geschwungener Bruchkerbe, einseitige Prägung „L“ auf beiden Hälften und 2 radialen, facettierten Einkerbungen im Stegbereich.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Packungsgrößen

Blisterpackungen mit Packungsgrößen zu 20, 30 oder 50 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Medice Arzneimittel ütter GmbH & Co. KG

Kuhloweg 37, 58638 Iserlohn

Deutschland

Tel.: +49 2371 937-0

Fax: +49 2371 937-106

E-mail: info@medice.de

Medikinet 5 mg Tabletten

Z.Nr.: 1-26877

Medikinet 10 mg Tabletten

Z.Nr.: 1-26878

Medikinet 20 mg Tabletten

Z.Nr.: 1-26879

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2017.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Behandlung der Überdosierung

Es gibt kein spezielles Antidot für eine Methylphenidat-Überdosierung.

Die Behandlung besteht aus geeigneten unterstützenden Maßnahmen.

Der Patient muss vor Selbstverletzung und vor äußeren Stimuli geschützt werden, die die bereits vorhandene Überstimulation noch verschlimmern könnten. Wenn die Anzeichen und Symptome nicht zu schwerwiegend sind und der Patient bei Bewusstsein ist, kann der Magen durch Auslösen von Erbrechen oder durch eine Magenspülung entleert werden. Vor Durchführung der Magenspülung müssen Agitiertheit und Anfälle ggf. unter Kontrolle gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Andere Maßnahmen zur Entgiftung des Darms sind die Verabreichung von Aktivkohle und eines Abführmittels. Bei Auftreten einer schweren Intoxikation ist vor Einleitung der Magenspülung eine sorgfältig titrierte Dosis eines Benzodiazepins zu geben.

Eine intensivmedizinische Versorgung muss gewährleistet sein, um Kreislauf und Atmung aufrecht zu erhalten; bei Hyperpyrexie kann eine äußerliche Kühlung erforderlich sein.