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Naquadem 200 mg/5 mg, Granulat für Rinder und Pferde

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Naquadem, 200 mg/5 mg, Granulat für Rinder und Pferde

Trichlormethiazid, Dexamethason

ANWENDUNGSGEBIETE

Rinder: Euter- und Vulvaödeme post partum postoperative Ödeme.

Pferde: Wundödeme nach Verletzungen, postoperative Ödeme (z.B. nach Kastration).

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

GEGENANZEIGEN

Nicht anwenden bei

  • bestehenden Magen-Darm-Ulzera, schlecht heilenden Wunden und Geschwüren
  • Frakturen
  • Osteoporose / Hypokalzämie
  • viralen Infektionen
  • Systemmykosen
  • allgemeine Immunschwäche
  • Pankreatitis
  • schwerer Nierenfunktionsstörung
  • schwerer Hypokaliämie
  • Sulfonamid-Allergie

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.

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Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Bei Anwendung von Glukokortikoiden ist die Indikation immer sorgfältig zu prüfen.

Unter der Therapie mit glukokortikoidhaltigen Arzneimitteln wie Naquadem kann es zu einem schwereren Verlauf von Infektionen kommen.

Bestehende bakterielle und parasitäre Infektionen müssen vor dem Beginn einer Therapie mit dem Tierarzneimittel durch eine geeignete Behandlung beseitigt werden.

Die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen bei Kortikosteroidtherapie sind zu beachten, insbesondere hinsichtlich Diabetes mellitus, kongestiver Herzinsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz.

Bei Impfungen sollte ein angemessener zeitlicher Abstand zu einer Therapie mit Glukokortikoiden eingehalten werden. Eine aktive Immunisierung soll nicht während und bis zu 2 Wochen nach einer Glukokortikoidtherapie durchgeführt werden. Die Ausbildung einer ausreichenden Immunität kann auch bei Schutzimpfungen, die bis zu 8 Wochen vor Therapiebeginn erfolgt sind, beeinträchtigt sein.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Direkten Kontakt mit dem Arzneimittel vermeiden. Bei der Anwendung Schutzhandschuhe tragen. Nach der Anwendung Hände waschen.

Bei versehentlichem Verschlucken umgehend ärztlichen Rat einholen und dem Arzt die Packungsbeilage oder das Etikett zeigen.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Das Tierarzneimittel sollte im letzten Drittel der Trächtigkeit nur nach strengster Indikationsstellung angewendet werden (siehe auch Abschnitt „Nebenwirkungen“). Bei Anwendung während der Laktation kommt es beim Rind zu einer vorübergehenden Verminderung der Milchleistung. Bei säugenden Tieren nur nach strenger Indikationsstellung anwenden, da Glukokortikoide in die Milch übergehen und es zu Wachstumsstörungen der Jungtiere kommen kann.

 

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zum Eingeben über das Futter und zur Herstellung einer Suspension. Die Behandlung erfolgt über einen Zeitraum von 3 Tagen.

Die erforderliche Menge Granulat kann über das Futter gegeben werden oder in einer kleinen Menge Wasser suspendiert und sofort verabreicht werden.

Adulte Rinder/adulte Pferde:

  1. Tag: 400 mg Trichlormethiazid und 10 mg Dexamethason pro Tier (entsprechend 2 Beutel Naquadem pro Tier)
  2. Tag: 200 mg Trichlormethiazid und 5 mg Dexamethason pro Tier (entsprechend 1 Beutel Naquadem pro Tier)
  3. Tag: 200 mg Trichlormethiazid und 5 mg Dexamethason pro Tier (entsprechend 1 Beutel Naquadem pro Tier).

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Siehe Abschnitt „Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung“.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

NEBENWIRKUNGEN

  • verstärkte Kaliumverluste
  • diabetogene Wirkungen mit verminderter Glukosetoleranz
  • ACTH-Suppression, reversible Inaktivitätsatrophie der Nebennierenrinde
  • Immunsuppression mit erhöhtem Infektionsrisiko und negativen Auswirkungen auf den Verlauf von Infektionen
  • verzögerte Wund- und Knochenheilung, Osteoporose
  • Verschlechterung eines latenten oder manifesten Diabetes mellitus
  • Magen-Darm-Ulzera
  • Polydipsie, Polyurie, Polyphagie
  • Hypertonie
  • vermehrt Nachgeburtsverhalten
  • vorübergehende Verminderung der Milchleistung

Bei Anwendung vor der Geburt (letztes Trimenon) kann die Geburt frühzeitig ausgelöst werden.

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

  • erhöhtes Risiko von Magen-Darm-Ulzera und gastrointestinalen Blutungen und Verstärkung von anderen Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika
  • verminderte Wirkung von Insulin
  • verminderte Glukokortikoidwirkung bei Gabe von enzyminduzierenden Pharmaka
  • Unterdrückung von Hautreaktionen bei intrakutanen Allergietests
  • erhöhter Augeninnendruck bei kombinierter Gabe von Anticholinergika
  • verminderte Wirkung von Antikoagulantien

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Im Falle einer Überdosierung ist die Behandlung sofort abzubrechen und der behandelnde Tierarzt zu konsultieren.

Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Zuletzt aktualisiert: 11.03.2021