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Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Grundlagen

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine neurologische Erkrankung, die mit der zunehmenden Zerstörung von Nervenfasern einhergeht. Dabei sind vor allem Nerven betroffen, die Muskeln mit elektrischen Impulsen versorgen. Mediziner bezeichnen die Erkrankung auch mit den Namen Lou-Gehrig-Syndrom oder Charcot-Krankheit.

Zerstörung von Motorneuronen oder Hirnmasse

Die betroffenen Nervenzellen werden als Motorneuronen bezeichnet. Um einen Muskel bewegen zu können, braucht es mehrere Motorneuronen, die in Serie geschalten sind. Durch die ALS wird entweder eines der Motorneurone oder aber auch das Gehirn selbst zerstört. So kann entweder nicht mehr der Impuls zur Bewegung gebildet werden, oder dieser kann nicht mehr bis zum Muskel weitergeleitet werden. So kommt es zum zunehmenden Kontrollverlust über die Muskulatur, was sich sowohl mit Lähmungen als auch mit Spastiken (Verhärtungen) und Krämpfen äußeren kann.

Seltene Erkrankung im reifen Erwachsenenalter

Glücklicherweise ist die amyotrophe Lateralsklerose eine seltene Erkrankung, die in unseren Breitengraden etwa zwei bis acht Personen pro 100.000 Einwohner betrifft. Mit steigendem Lebensalter steigt das Auftreten der Erkrankung, meist sind Erwachsene ab dem 55. Lebensjahr betroffen. Die Verteilung auf die Geschlechter ist relativ ausgeglichen, es sind nur dezent mehr Männer von einer ALS betroffen als Frauen.

 

Ursachen

Wie bei vielen anderen seltenen Erkrankungen ist auch bei der ALS noch nicht genau geklärt worden, wie und warum die Erkrankung entsteht. Man vermutet jedoch, dass die Nervenzellen durch körpereigene Gifte zerstört werden. Dafür kommen nicht nur bestimmte Botenstoffe des Nervensystems, sondern vor allem auch eine Überdosis an Sauerstoff in den Nervenzellen in Frage. Denn wie bei allem anderen, gilt auch hier, dass die Menge das Gift macht.

Während in 90% der Fälle überhaupt keine Hinweise auf eine auslösende Ursache gefunden werden können, findet man in fünf bis zehn Prozent der Fälle Hinweise darauf, dass die Genetik eine Rolle spielt. Je nachdem, ob die Vererbung eine Rolle spielt, spricht man von einer familiären, oder von einer spontanen amyotrophen Lateralsklerose.