Navigation

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Grundlagen

Von einer Schilddrüsenüberfunktion spricht man, wenn die Schilddrüse aus verschiedensten Gründen zu viele Schilddrüsenhormone (Thyroxin, Trijodthyronin) produziert. Da diese Hormone den Metabolismus des Körpers ankurbeln, kommt es bei einer Hyperthyreose vor allem zu Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Nervosität und vermehrten Schweißausbrüchen. Diese Erkrankung der Schilddrüse ist aber in den meisten Fällen gut behandelbar und hat eine gute Prognose.

Die Häufigkeit der Schilddrüsenerkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Weiters weist die Hyperthyreose regional unterschiedliche Erkrankungsraten auf.

Folgende Erkrankungen führen am häufigsten zu einer Hyperthyreose:

Morbus Basedow: Diese Erkrankung ist auf eine Autoimmunreaktion zurückzuführen und verursacht den Großteil der Schilddrüsenüberfunktionen. Das Risiko an Morbus Basedow zu erkranken ist für Frauen höher als für Männer. Im Rahmen dieser Krankheit kommt es oft zu einer diffusen Vergrößerung der Schilddrüse.

Autonome Hyperthyreose: Bei dieser Form der Schilddrüsenüberfunktion bilden sich eigenständige (autonome) Knoten in der Schilddrüse, die eine gesteigerte Hormonproduktion aufweisen. Von der autonomen Hyperthyreose sind vor allem Menschen im höherem Alter betroffen.

 

Ursachen

Da verschiedene Krankheiten der Schilddrüse zu einer Hyperthyreose führen können, gibt es auch unterschiedliche Ursachen dafür.

Morbus Basedow

Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunreaktion, bei der Antikörper gegen Proteine an der Oberfläche von Schilddrüsenzellen produziert werden. Die Ursachen für die Reaktion kennt man noch nicht, allerdings wird Morbus Basedow mit gewissen Genen assoziiert, weshalb Verwandte von Erkrankten ein höheres Risiko haben, ebenfalls eine Schilddrüsenüberfunktion zu bekommen. Weltweit sind mehr Frauen als Männer von dieser Krankheit betroffen. Neben der Schilddrüse sind bei Morbus Basedow auch die Augen bei ungefähr fünfzig Prozent der Erkrankten betroffen.

Diese Veränderungen werden auch endokrine Orbitopathie genannt und können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. So kann es zu einer milden Bindehautentzündung kommen, aber auch hervorstehende Augen (Exopthalmus) und Doppelsehen (Diplopie) sind möglich.

Schilddrüsenautonomie

Eine Hyperthyreose kann auch durch eine Schilddrüsenautonomie entstehen. Die häufigste Ursache für diese Erkrankung der Schilddrüse ist ein chronischer Jodmangel, der in weiterer Folge zu einer Vergrößerung (Kropf) und zu einem knotigen Umbau des Organs führen kann. Die Schilddrüse benötigt zur Produktion der Schilddrüsenhormone Jod. Wenn sie nicht mit genügend Jod versorgt wird, versucht sie den Mangel durch vermehrtes Wachstum zu kompensieren.

Dabei kann es innerhalb der Schilddrüse zur Knotenbildung kommen. Normalerweise wird die Produktion der Schilddrüsenhormone von anderen, im Gehirn gebildeten Hormonen reguliert. Diese Knoten können allerdings auch unabhängig von diesem Regelkreis Hormone ausschütten. Sobald die Schilddrüse wieder genug mit Jod versorgt wird und die Knoten eine gewisse Größe erreicht haben, kommt es zu einer vermehrten Hormonausschüttung.

Seltene Ursachen

Weitere seltene Gründe für eine Hyperthyreose sind die übermäßige Einnahme von Schilddrüsenhormonpräparaten, Infektionen und entzündliche Veränderungen der Schilddrüse, sowie Tumore der Schilddrüse oder der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse). Des Weiteren können auch jodhaltige Medikamente, wie zum Beispiel Röntgenkontrastmittel zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.