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Parkinson (Schüttellähmung, Paralysis agitans)

Grundlagen

Bei Parkinson (auch Schüttellähmung, idiopathisches Parkinson-Syndrom oder Morbus Parkinson genannt) handelt es sich um eine langsam fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Die Ursache liegt in einem zunehmenden Verlust der Dopamin produzierenden Zellen in der Substantia Nigra im Mittelhirn. Dies hat zur Folge, dass der Körper nicht mehr ausreichende Mengen des Neurotransmitters Dopamin produzieren kann, wodurch es bei den Betroffenen zu Störungen der Motorik (Bewegungsfertigkeit) kommt.

Die vier Hauptsymptome des Parkinson-Syndroms sind:

  • Rigor: Muskelsteifheit
  • Tremor: Muskelzittern
  • Bradykinese: der Betroffene kann nur verlangsamte Bewegungen durchführen – der Zustand kann bis zur Akinese (Bewegungslosigkeit) fortschreiten
  • Posturale Instabilität: mangelnde Stabilität der aufrechten Körperhaltung

Die Erkrankung wurde erstmals im Jahr 1817 durch den britischen Arzt James Parkinson beschrieben. Die umgangssprachliche Bezeichnung Schüttellähmung (Paralysis agitans) beruht auf den oben genannten Hauptsymptomen.

In den meisten Fällen erkranken Menschen erst im höheren Lebensalter an Parkinson. Am häufigsten macht sich die Erkrankung zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr bemerkbar. Nur bei etwa jedem zehnten Betroffene liegt der Zeitpunkt der Diagnosestellung vor dem 40. Lebensjahr. Die Häufigkeit (Prävalenz) der Erkrankung steigt mit dem Alter an. Männer leiden häufiger an Parkinson als Frauen.

Auf die gesamte Bevölkerung gesehen erkranken etwa 100 bis 200 pro 100.000 Menschen am Parkinson-Syndrom. Schätzungsweise ein Prozent aller über 60-Jährigen ist davon betroffen.

Das sekundäre Parkinson-Syndrom ist vergleichsweise selten. Dabei liegt die Ursache in einer Schädigung der Dopamin produzierenden Zellen im Gehirn durch Giftstoffe wie beispielsweise Medikamente oder Kohlenmonoxid.

 

Ursachen

Die Ursache des Parkinson-Syndroms liegt in einem fortschreitenden Verlust der Dopamin produzierenden Zellen im Gehirn, wodurch ein Mangel an dem Botenstoff entsteht. Dopamin ist ein wichtiger Bestandteil der Signalübertragung im Gehirn und ist unter anderem an der Steuerung der Körperbewegung beteiligt.

Produziert wird Dopamin in einem als Substantia Nigra bezeichneten Areal im Mittelhirn. Beim Parkinson-Syndrom kommt es zur Zerstörung dieses Bereichs. Erst wenn bereits über die Hälfte der Dopamin produzierenden Zellen in der Substantia Nigra zerstört ist, machen sich die charakteristischen Symptome der Erkrankung bemerkbar.

Das Parkinson-Syndrom wird in folgende vier Gruppen unterteilt:

  • Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS): Darunter versteht man die Parkinson-Erkrankungen, bei denen keine äußeren oder genetischen Ursachen für die Krankheit erkennbar sind. Mit etwa 75 Prozent der Fälle ist dies die häufigste Art des Parkinson-Syndroms.
  • Familiäres Parkinson-Syndrom: Dies stellt die vererbbare, genetisch bedingte Variante der Parkinson-Erkrankung dar. Bislang sind etwa 10 Gene bekannt, die das familiäre Parkinson-Syndrom auslösen können.
  • Sekundäres Parkinson-Syndrom: Hierbei ist die Ursache der Schädigung der Dopamin produzierenden Zellen bekannt. Beispiele sind das Nervengift MPTP (Heroinersatz in den USA in den 1980-Jahren), Kohlenmonoxid, Mangan oder bestimmte Gehirnerkrankungen (Aids-Enzephalopathie, Enzephalitis lethargica). Auch traumatische Kopfverletzungen („Boxer-Parkinson“) und Erkrankungen der Gehirngefäße können die Ursache sein. Zudem können Medikamente (beispielsweise Neuroleptika, Lithium, Antidepressiva, Prokinetika) als Nebenwirkung zumindest zeitweise ein Parkinson-Syndrom hervorrufen.
  • Demenz vom Lewy-Körper-Typ (DLB): Dabei handelt es sich um eine seltene Form der Demenz, bei der Teile des Gehirns durch Ablagerungen sogenannter Lewy-Bodys (kleine Eiweißkörper) geschädigt werden. Es kommt zu einem episodischen Auftreten von Störungen des Gedächtnisses sowie der Motorik.