Navigation

Tinnitus (Ohrengeräusche)

Grundlagen

Bei Tinnitus handelt es sich um einen Überbegriff für alle Formen von Ohr- oder Kopfgeräuschen, ohne eine genauere Festlegung von deren Ursachen. Patienten mit Tinnitus hören Geräusche oder Töne, die ausschließlich von den Patienten selbst wahrgenommen werden und außerhalb des Kopfes nicht existieren. Andere Personen können die Geräusche daher nicht hören. Umgangssprachlich wird von Ohrensausen gesprochen.

Statistiken zufolge litten in Deutschland zirka zehn Millionen Menschen bereits zumindest einmal über einen längeren Zeitraum an Tinnitus. Davon benötigten etwa drei Millionen eine Behandlung durch den Arzt. Schätzungsweise 340.000 Personen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Tinnitus.

Aufgrund der zunehmenden Lärmbelastung im jugendlichen Alter (beispielsweise bei Konzerten oder in Diskotheken) nimmt die Häufigkeit von Tinnitus bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen stetig zu.

 

Ursachen

Ein Tinnitus kann durch zahlreiche gesundheitliche Störungen verursacht werden. So kann den Ohrgeräuschen zum Beispiel eine Schädigung des Hörnervs oder des Innenohrs zugrunde liegen. In vielen Fällen werden die feinen Haarzellen des Innenohres auch durch Lärm oder Virusinfektionen geschädigt.

Die Entstehung von Tinnitus wird durch folgende Faktoren begünstigt:

  • Stress und Lärm: diese Faktoren werden bei etwa der Hälfte der Tinnitus-Fälle als Ursache vermutet
  • Innenohrschwerhörigkeit
  • Hörsturz: etwa 70 Prozent der Patienten leiden nach einem Hörsturz unter Tinnitus
  • Bestimmte Ohrerkrankungen: beispielsweise Mittelohrentzündungen, Trommelfellperforation (Verletzungen des Trommelfells), Otosklerose (abnehmende Beweglichkeit der Gehörknöchelchen im Mittelohr) oder Funktionsstörungen der Ohrtrompete
  • Tumore: Bei einer Wucherung des Hör- und Gleichgewichtsnervs stellen Ohrgeräusche häufig das erste Symptom dar
  • Bestimmte Grunderkrankungen außerhalb des Ohres: zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen (Hypercholesterinämie: erhöhter Cholesterinspiegel), Durchblutungsstörungen der Blutgefäße im Kopfbereich als Folge einer Arteriosklerose, Hypertonie (Bluthochdruck), Gebissfehlstellungen, Erkrankungen der Halswirbelsäule (beispielsweise Schleudertrauma)
  • Bestimmte Medikamente / Vergiftungen: beispielsweise Antibiotika, Schmerzmittel (wie Acetylsalicylsäure) oder Antidepressiva
  • Verspannungen im Bereich der Wirbelsäulen- bzw. Kiefergelenksmuskulatur
  • Psychische Faktoren: beispielsweise starke Emotionen wie zum Beispiel Ängste oder eine psychische Überreizbarkeit