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HPV-Infektion (Humane Papilloma- Viren)

Grundlagen

Infektionen mit dem Humanen Papilloma- Virus (HPV) zählen zu der Gruppe der sexuell übertragbaren Viruserkrankungen. Meistens heilen HPV- Infektionen unbemerkt ab, wobei es in einigen Fällen auch zu harmlosen Hauterscheinungen kommen kann, wie zum Beispiel die Bildung von Feigwarzen im Genital- und Analbereich.

Es sind über 100 verschiedene Untergruppen von HPV bekannt. Bei etwa 40 Arten bildet sich als Reaktion eine Infektion der Haut- und Schleimhautzellen im Genitalbereich. Bei einigen Arten liegt auch die Vermutung nahe, dass sie eine Ursache von bösartigen Erkrankungen sind. So gilt mittlerweile als bestätigt, dass einige HP-Viren an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sind. Wie es jedoch dazu kommt, dass Zellen infolge einer HPV- Infektion entarten ist bislang noch ungeklärt.

HPV- Infektionen sind in der Bevölkerung häufig anzutreffen. Schätzungen zufolge stecken sich 80 bis 90 Prozent der sexuell aktiven Frauen im Laufe ihres Lebens mit einem HP- Virus an. Ein Anstieg der Häufigkeit ist zwischen dem 15. und 24. Lebensjahr zu verzeichnen. Ein Großteil der angesteckten Frauen weisen nach ein bis zwei Jahren keine Viren mehr auf. Auch Männer können sich mit HP- Viren infizieren. Jedoch bemerken sie meistens nichts von der Erkrankung, da sie abgesehen von kleineren Hautveränderungen am Penis gänzlich unbemerkt verläuft.

 

Ursachen

Die HPV- Infektion wird durch die HP-Viren, die zu der Familie der unbehüllten DNA-Viren gehören, verursacht. Die Erbsubstanz dieser Viren kann einen Einfluss auf die Erbsubstanz der menschlichen Zelle ausüben, indem spezielle virale Eiweiße während der Vermehrung den programmierten Zelltod (Apoptose) der befallenen Wirtszelle anhalten. Die menschliche Zelle geht erst nach der Vermehrung des Virus zugrunde, die Viruspartikel werden freigesetzt und können neue Zellen befallen. Dieser Vorgang ruft keine lokale Entzündungsreaktion hervor, wobei keine Viren im Blut freigesetzt werden (Virämie). Dies sind die Gründe, weshalb eine HPV- Infektion nur schwer vom menschlichen Immunsystem erkannt wird.

Insgesamt zählt man über 100 verschiedene HPV- Unterarten. Von diesen lassen sich 40 Arten durch sexuellen Kontakt übertragen und können eine HPV- Infektion auslösen. HP- Viren haben die Eigenschaft in Haut und Schleimhäute einzudringen, weshalb die Übertragung auch durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt erfolgt.

Die verschiedenen HP- Viren lösen unterschiedliche Erkrankungen aus. Der Großteil der Infektionen löst keine Beschwerden aus und bleibt deshalb meistens unerkannt. Die HP- Viren 6 und 12 lösen in 90 Prozent der Fälle Genitalwarzen (Feigwarzen) aus.

Zu der sogenannten „Hoch-Risiko-Gruppe“ der HP-Viren gehören die Viren 16, 18, 31 und 45, da sie für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind.