Navigation

Cholera

Grundlagen

Bei Cholera handelt es sich um eine schwere Durchfallerkrankung, welche durch eine Infektion mit dem Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird. Übertragungsweg ist in erster Linie der Konsum von mit Fäkalien verunreinigtem Trinkwasser, in seltenen Fällen kann die Infektion jedoch auch direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Die Inkubationszeit liegt zwischen einigen Stunden und bis zu fünf Tagen.

Endemisch ist Cholera insbesondere in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte sowie schlechter Trink- und Abwasserversorgung. Diese Faktoren treffen vor allem für Gebiete in Südamerika, Afrika und Südostasien zu. Fälle in Europa sind zumeist die Folge von einer Verschleppung des Cholerabakteriums aus diesen Regionen.

Bei bis zu 85% aller Cholerainfektionen kommt es zu keinerlei Symptomen (stille Infektion genannt), bei Ausbruch der Krankheit beträgt die Sterblichkeit unbehandelt jedoch zwischen 20 und 70 %. Eine Erkrankung an Cholera ist quarantänepflichtig – eine adäquate Behandlung kann daher nur in Krankenhäusern mit speziellen Infektionsabteilungen durchgeführt werden.

 

Ursachen

Verursacht wird Cholera durch eine Infektion mit dem Bakterium Vibrio cholerae, welches zumeist über mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser, seltener über verunreinigte Lebensmittel übertragen wird. Auch die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, stellt jedoch ein sehr seltenes Ereignis dar.

Zum Ausbruch der Cholera kommt es erst, wenn es einer sehr großen Anzahl von Cholerabakterien gelingt, in den Magen-Darm-Trakt einzudringen. Die Bakterien passieren den Magen und vermehren sich dann hauptsächlich im Dünndarm, wo sie sich an die Darmzellen anheften und ein Gift (Choleratoxin) freisetzen. Dieses bewirkt einen starken Verlust von Wasser und Elektrolyten aus der Darmschleimhaut.

Da Cholerabakterien durch Magensäure abgetötet werden, führt der Konsum von nur leicht kontaminiertem Trinkwasser meistens nicht zu einer Erkrankung. Dies bedeutet allerdings, dass bei verminderter Magensäureproduktion (beispielsweise durch salzsäurehemmende Medikamente - „Magenschutz“) das Infektionsrisiko ansteigt. Auch werden nur geringe Keimzahlen meistens problemlos durch das Immunsystem beseitigt, bevor es zum Ausbruch der Krankheit kommt. Ein schlechter Gesundheitszustand, beispielsweise durch Mangelernährung oder AIDS verursacht, begünstigt eine Cholerainfektion.

Bei manchen Menschen kommt es zu einer stillen Infektion. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass der/die Erkrankte selbst unter keinerlei Symptomen leidet, er/sie jedoch dauerhaft Cholerabakterien mit dem Stuhl ausscheidet und dadurch indirekt andere Menschen infiziert werden können.