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Covid-19: welche Maßnahmen nun wichtig sind

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, welche Maßnahmen in Anbetracht der wieder steigenden Zahlen nötig sind, um das Voranschreiten der Pandemie auszubremsen.

Das SARS-CoV-19 Virus hat weltweit bereits 35 Millionen Menschen infiziert und über eine Million Menschenleben (Stand: 09.11.20) gefordert. Mit dem nahenden Winter und einer anrollenden „zweiten Welle“ sind nun Maßnahmen und Strategien gefordert, die eine weitere Ausbreitung und Überlastung der Krankenhäuser verhindern. Wichtig hierfür ist der Einbezug aktueller Forschungsergebnisse, um optimal für die bevorstehenden Monate gerüstet zu sein.

Verbreitung von SARS-CoV-19

Das Virus verbreitet sich bei engem menschlichem Kontakt durch Tröpfchen und Aerosole. Über längere Strecken kann sich der Erreger auch in schlecht durchlüfteten Räumen verbreiten. Die hohe Infektiosität kombiniert mit einer Bevölkerung, die noch keine Immunabwehr gegen das Virus hatte, führte weltweit zu einer rasanten Ausbreitung. Man weiß nun, dass die Letalität von Covid-19 um ein Vielfaches höher ist als bei der gewöhnlichen Grippe. Weiters kann eine Erkrankung nicht nur bei Älteren, sondern auch jüngeren gesunden Menschen zu schweren Folgeschäden führen. Es ist noch nicht klar wie lange die Immunität nach einer Erkrankung bestehen bleibt Es gibt zwar Hinweise auf Reinfektionen mit dem Virus jedoch ist die Häufigkeit von erneuten Erkrankungen bis dato unbekannt. Die Übertragung des Virus kann mit Maßnahmen wie Social Distancing, der Verwendung eines Mund-Nasenschutz, regelmäßiger Händedesinfektion und durch das Meiden von größeren Menschenmengen und schlecht durchlüfteten Räumen.

Globale Maßnahmen

Durch den ersten Lockdown wurde die erste Welle erfolgreich abgeschwächt. Nach Ansicht der meisten Experten war dies essenziell, um die Gesundheitssysteme vor dem Kollaps zu bewahren und die Sterblichkeit erheblich zu minimieren. Der Lockdown hatte jedoch auch schwere Auswirkungen auf das Sozialleben und die Gesundheit der Bevölkerung sowie auf die Wirtschaft. Dies hat in Kombination mit den schwierigen Herausforderungen, die noch vor uns liegen zu einem steigenden Unmut und einer Demoralisierung in der Bevölkerung geführt. Es werden immer wieder Stimmen laut, die den Ansatz der Herdenimmunität fordern. Dabei soll sich das Virus unkontrolliert in den nicht Risikogruppen der Bevölkerung ausbreiten, um in weiterer Folge die Risikogruppen zu schützen.

Diese Annahme entbehrt jedoch allen wissenschaftlichen Fakten. Man weiß nun, dass die unkontrollierte Durchseuchung der jüngeren Gesellschaftsschichten zwangsläufig die Sterblichkeit in der Gesamtbevölkerung erheblich erhöht. Zusätzlich zu den Menschenleben, die dieser Ansatz fordern würde, wären auch die Wirtschaft und das Gesundheitssystem durch den Verlust von Arbeitskräften stark betroffen. Außerdem gibt es keine Hinweise für eine dauerhafte Immunität gegen das Virus. Zusätzlich gibt es ethische Bedenken. Eine Risikogruppe genau abzugrenzen ist äußerst schwer und in manchen Regionen beträgt der Anteil der Gefährdeten nicht weniger als 30%. Einen so großen Anteil der Bevölkerung zu isolieren ist nicht nur praktisch unmöglich, sondern auch moralisch äußerst verwerflich. Eine solche Isolation würde außerdem noch stärker zu den ohnehin schon vorhandenen sozialen Verwerfungen beitragen.

In Europa, den USA, und vielen anderen Ländern weltweit beobachten wir nun wieder einen rapiden Anstieg der Fallzahlen, weshalb nun schnelles und entschiedenes Handeln vonnöten ist. Weitgehende Maßnahmen begleitet von Massentestungen sind jetzt wichtig um die Verbreitung effektiv zu unterbinden.

Japan, Vietnam und Neuseeland haben gezeigt, dass mit einer entschiedenen und schnellen Antwort die Verbreitung des Virus kontrolliert werden kann und ein Weg zu einem fast normalen Leben möglich ist. Die Faktenlage ist klar: Es gilt nun schnell und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Ausbreitung des Erregers zu verhindern bis geeignete Impfstoffe und Arzneimittel zur Verfügung stehen.