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Calcitat - Injektionslösung für Tiere

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Calcitat - Injektionslösung für Tiere

ANWENDUNGSGEBIETE

Rind, Schaf, Ziege: akute Calciummangelzustände, hypokalcämische Gebärparese (Milchfieber) Mutterschwein: Geburtstetanie (Eklampsie)

Rind, Schaf, Ziege, Schwein, Hund, Katze: zur Begleittherapie bei Allergien.

 

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht anwenden bei schwerer Niereninsuffizienz, Hypercalcämie, Hypermagnesiämie, Hyperparathyreoidismus, Acidose, Kalzinose oder Herzglykosidintoxikation.

Nicht anwenden in Folge hochdosierter Verabreichung von Vit. D3-Präparaten.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.

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Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur langsamen intravenösen, intramuskulären und subkutanen Anwendung.

Die Lösung ist langsam und körperwarm intravenös zu infundieren. Die Infusionsdauer soll beim Rind mindestens 5 bis 10 Minuten betragen, beim Kleintier 15 bis 30 Minuten.

Bei der intramuskulären und subkutanen Verabreichung größerer Injektionsvolumina sind diese auf mehrere Injektionsstellen zu verteilen

Rind:Akute Calciummangelzustände, hypocalcämische Gebärparese: 400 bis 440 ml/500 kg KGW Zur Begleittherapie bei Allergien: 200 bis 300 ml/500 kg KGWEntsprechend 228 bis 250,8 mmol Ca2+ und 64 bis 70,4 mmol Mg2+ pro 500 kg KGW Entsprechend 114 bis 171 mmol Ca2+ und 32 bis 48 mmol Mg24 pro 500 kg KGW
Kalb, Schaf, Ziege, Schwein:30 ml/50 kg KGWEntsprechend 17,1 mmol Ca2+ und 4,8 mmol Mg2+ pro 50 kg KGW
Ferkel:3 ml/ 5 kg KGWEntsprechend 1,71 mmol Ca2+ und 0,48 mmol Mg2+ pro 5 kg KGW
Hund:4 ml/10 kg KGWEntsprechend 2,28 mmol Ca2+ und 0,64 mmol Mg2+ pro 10 kg KGW
Katze:1 ml/2 2,5 kg KGWEntsprechend 0,57 mmol Ca2+ und 0,16 mmol Mg2+ pro 2,5 kg KGW

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Die Dosierungsangaben sind Richtwerte und immer dem bestehenden Defizit und dem jeweiligen Kreislaufzustand anzupassen.

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Eine Behandlung ist in der Regel ausreichend; nur in Sonderfällen ist eine zweite Infusion erforderlich.

Eine erste Nachbehandlung darf frühestens nach 6 Stunden vorgenommen werden. Weitere Nachbehandlungen nach 24 Stunden, wenn sichergestellt ist, dass das Anhalten der Symptome auf einen weiterhin bestehenden hypocalcämischen Zustand zurückzuführen ist.

Für die Behandlung akuter Calciummangelzustände und der hypocalcämischen Gebärparese ist die Lösung durch den Tierarzt intravenös bzw. fraktioniert intravenös und subkutan zu applizieren.

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Auch bei therapeutischer Dosierung kann es durch den Calciumgehalt zu einer transienten Hypercalcämie kommen, die sich wie folgt zeigt:

  • initiale Bradykardie
  • Unruhe, Muskelzittern, Salivation
  • Erhöhung der Atemfrequenz

Ein Anstieg der Herzfrequenz nach einer initialen Bradykardie ist als Zeichen für eine beginnende Überdosierung zu werten. In diesem Fall ist die Infusion abzubrechen.

Verzögerte Nebenwirkungen können in Form von Störungen des Allgemeinbefindens und mit Symptomen einer Hypercalcämie auch noch 6 – 10 Stunden nach der Infusion auftreten und dürfen nicht als Rezidiv der Hypocalcämie fehldiagnostiziert werden.

An der Injektionsstelle kann es lokal zu Irritationen kommen.

Siehe auch Hinweise für den Fall der Überdosierung unter Abschnitt 12. „Besondere Warnhinweise“.

Falls Sie eine Nebenwirkung bei Ihrem Tier/Ihren Tieren feststellen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt ist, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

 

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Nicht über 25° C lagern! Vor Licht schützen!

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett der Durchstechflasche angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 3 Tage Nach der ersten Entnahme im Kühlschrank lagern (2 °C - 8 °C).

 

Weitere Informationen

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren Die intravenöse Applikation muss langsam erfolgen.

Vorsicht bei digitalisierten Patienten. Während der Infusion sind Herz- und Kreislauf zu kontrollieren. Bei Auftreten von Symptomen einer Überdosierung (insbesondere Herzrhythmusstörungen, Unruhe, Blutdruckabfall) ist die Infusion sofort abzubrechen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Bei versehentlicher Selbstinjektion oder Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation

Eine Anwendung während Trächtigkeit und Laktation ist möglich.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

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Calcium steigert die Wirksamkeit von Herzglykosiden. Durch Calcium werden die kardialen Wirkungen von β-Adrenergika und Methylxanthinen verstärkt. Glucocorticoide erhöhen durch Vit. D- Antagonismus die renale Ausscheidung von Calcium.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Bei zu schneller intravenöser Infusion oder Überdosierung kann es zu einer Hypercalcämie und/oder Hypermagnesiämie mit kardiotoxischen Erscheinungen wie Tachykardie nach initialer Bradykardie, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen ventrikulärem Herzflimmern mit Herzstillstand, kommen. Als weitere hypercalcämische Symptome sind zu beachten: motorische Schwäche, Muskelzittern, gesteigerte Erregbarkeit, Unruhe, Schweißausbrüche, Polyurie, Blutdruckabfall, Depression sowie Koma.

Symptome einer Hypercalcämie können auch noch 10 Stunden nach der Applikation auftreten und dürfen aufgrund der Ähnlichkeit der Symptome nicht als Rezidiv der Hypocalcämie fehldiagnostiziert werden.

Beim Auftreten von Symptomen einer Überdosierung ist die Behandlung sofort abzubrechen.

Als Gegenmaßnahme kann in Fällen einer Hypercalcämie die renale Calciumausscheidung durch Gabe eines Schleifendiuretikums (z. B. Furosemid) in Verbindung mit einer lnfusion isotonischer NaCI- Lösung erhöht werden.

Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

Zuletzt aktualisiert: 21.02.2021