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Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Therapie

Die ALS kann nach dem heutigen Stand der Medizin nicht geheilt oder ursächlich behandelt werden. Es stehen lediglich Mittel zur Verfügung, um die Symptome abzuschwächen. Um dies zu erreichen, muss aber in einem interdisziplinären Team mit mehreren Ärzten gearbeitet werden. Nur so kann ein beschwerdearmes und möglichst eigenständiges Leben erreicht werden.

Medikamentöse Behandlung mit Riluzol

Die medikamentöse Therapie mit Riluzol ist derzeit die einzige zugelassene Behandlung. Jedoch kann auch dieses Medikament nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen, das erste Jahr der Therapie zu überleben. Mit einer Heilung der ALS hat die Therapie nichts zu tun.

Riluzol hemmt einen bestimmten Botenstoff im Gehirn (das Glutamat) und schützt die Nervenzellen vor weiteren Schäden. Dabei können vor allem bei sehr frühem Start mit der Therapie gute Erfolge erzielt werden. Das heißt, dass der Krankheitsverlauf abgeschwächt und die Lebenserwartung erhöht werden kann.

Palliative Therapie

Da ALS weder geheilt noch weit hinausgezögert werden kann, beschränkt sich die Behandlung meist auf eine palliative Therapie. Diese versucht das Leben mit der Erkrankung so wertvoll und angenehm wie möglich zu gestalten.

Dazu wird nicht nur die Atmung durch unterschiedliche Geräte unterstützt, sondern vor allem auch mit Krankengymnastik gearbeitet. Zudem versucht man mit schleimlösenden Medikamenten und antibakteriellen Substanzen die Atmung zu erleichtern und eine Lungenentzündung zu verhindern. Um die Krämpfe etwas zu lindern, wird hochdosiertes Magnesium verabreicht.

Schluckprobleme können durch eine künstliche Ernährung vermindert werden. Schmerzen können über hochpotente Schmerzmittel wie Opioide verringert werden. Eine Psychotherapie kann helfen, um mit der Erkrankung und der oft einhergehenden Depression fertig zu werden.

Prognose

Da es keine Behandlung für die Erkrankung gibt, ist die Prognose denkbar schlecht. Hierbei spielen aber auch die Ausprägung der Erkrankung und der Behandlungsbeginn mit Riluzol eine große Rolle. So lebt ein Drittel der Patienten fünf Jahre und länger, auch wenn die mittlere Krankheitsdauer nur bei knapp über zwei Jahren liegt.

Durch die interdisziplinäre Behandlung kann aber zumindest eine hohe Lebensqualität erreicht werden. Dies führt auch dazu, dass in den meisten Fällen nur im Endstadium eine stationäre Behandlung notwendig ist. Die meisten Patienten können noch lange ein erfülltes und eigenständiges Leben zu Hause führen.