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Rheumatoide Arthritis

Therapie

Da die Ursachen für die Entstehung der Rheumatoiden Arthritis noch nicht geklärt sind, gibt es auch noch keine Therapie, die eine vollständige Heilung ermöglicht. Allerdings kann man mit einer frühzeitigen und gut eingestellten Therapie der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und einer Verschlechterung der Beschwerden entgegenwirken. Dabei wird hauptsächlich das Immunsystem, durch welches die Gelenksentzündungen verursacht werden, medikamentös beeinflusst, wodurch die Gelenkszerstörung vermindert beziehungsweise sogar komplett verhindert werden kann. Zu diesen auch als Basistherapeutika (DMARD = Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs) bezeichneten Medikamenten zählen:

• Methotrexat

• Azathioprin

• Goldverbindungen

• Sulfasalazin

• Cyclophosphamid

Zusätzlich zu diesen Basistherapeutika können Schmerzmittel und Entzündungshemmer verabreicht werden um die Beschwerden zu lindern.

Um den Krankheitsverlauf möglichst positiv zu beeinflussen, ist es wichtig in den ersten Monaten der Rheumatoiden Arthritis mit der Therapie zu beginnen, da in diesem Zeitraum das Fortschreiten der Erkrankung am progressivsten ist. Wird jedoch in den ersten 6 Monaten mit der Behandlung begonnen, kann die Prognose wesentlich verbessert werden. Da jeder Patient auf jedes Basistherapeutikum unterschiedlich reagieren kann, ist es von großer Bedeutung die Behandlung bei einem Rheumatologen durchführen zu lassen um die geeignete medikamentöse Therapie zu finden.

Ergänzend zur Basistherapie können zusätzliche Maßnahmen den Beschwerden entgegenwirken. So können zum Beispiel Physiotherapie, Operationen, sowie alternative Methoden das Beschwerdebild verbessern. Dabei ist eine gute Koordination zwischen medikamentöser und ergänzender Therapie notwendig, um so für jeden Patienten individuell ein geeignetes Konzept zu finden.

Prognose

Wird die Rheumatoide Arthritis im Frühstadium diagnostiziert und behandelt, können die Beschwerden meist gut unter Kontrolle gebracht und gebremst werden. Allerdings wird viel Kooperation von den Betroffenen selbst verlangt, denn nur unter guter Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patienten kann der Krankheitsverlauf verbessert werden. Da nämlich die Krankheit stetig fortschreitet, ist es von großer Bedeutung, dass der Patient stets zu Kontrolluntersuchungen geht, die Therapiemaßnahmen befolgt, sowie auch selbst auf viel Bewegung achtet. Es ist natürlich nicht jede Form von Sport für Menschen mit Rheumatoider Arthritis geeignet. Auch hier sollte man mit dem betreuenden Arzt ein geeignetes Konzept zwischen Krankengymnastik und anderen Sportarten erstellen. Es wird also von den Betroffenen viel Disziplin und Engagement verlangt um ein Fortschreiten der Krankheit und eine Behinderung zu vermeiden. Außerdem zeigte sich, dass Patienten, die viel über ihre eigene Erkrankung Bescheid wussten, wesentlich besser mit dieser umgehen konnten und damit den Krankheitsverlauf ebenfalls positiv beeinflussen konnten.

Leider gibt es aber auch Menschen mit Rheumatoider Arthritis, die trotz frühzeitiger Therapie und begleitenden Maßnahmen eine schlechte Prognose und eine reduzierte Lebenserwartung haben, da der Krankheitsverlauf zu schwer ist.

Tipps

Falls nahe Verwandte an Rheumatoider Arthritis leiden, sollte man frühzeitig beim Auftreten von Beschwerden zur Abklärung zum Spezialisten gehen. Menschen, die bereits an Rheumatoider Arthritis erkrankt sind, sollten unbedingt regelmäßig zum Arzt gehen, um den Therapieverlauf kontrollieren und eventuell die Medikation neu einstellen zu lassen. Am Besten sollte man dazu Rheumazentren aufsuchen, da dort eine Kombination von ärztlicher Betreuung und Physiotherapie, sowie anderen ergänzenden Maßnahmen, angeboten wird. Um sich mehr Wissen über die Rheumatoide Arthritis anzueignen, sowie um besser mit der Erkrankung umgehen zu lernen, eignen sich Selbsthilfegruppen sehr gut, bei denen Patienten auch lernen, wie sie den Alltag am besten mit ihr Krankheit managen können.

Außerdem ist es wichtig regelmäßig zur Physiotherapie zu gehen, sowie gymnastische Übungen auch alleine zu Hause anzuwenden. Übungen für zu Hause können einerseits von Physiotherapeuten erlernt werden, andererseits gibt es hierzu aber auch eine Reihe an Videos und Büchern, die sich gut für das Training zu Hause eignen. Des Weiteren ist es von großer Bedeutung auf regelmäßige Bewegung zu achten. Welche Sportart gut geeignet ist und welche zu meiden ist, sollte man am Besten mit dem betreuenden Arzt besprechen.

Ob Ernährung einen guten Einfluss auf die Rheumatoide Arthritis hat, konnte bisher nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Jedoch berichten immer wieder Patienten, dass sich die Beschwerden bei ihnen durch umstellen der Ernährung gebessert haben. Auch hier es empfehlenswert, dass jeder Betroffene für sich selbst herausfindet, ob eine andere Ernährung einen positiven Einfluss auf die Erkrankung hat:

So soll beispielsweise Fleisch möglichst vermieden werden, weil es höhere Mengen an Arachidonsäure enthält. Aus dieser ungesättigten Fettsäure kann der Körper Stoffe bilden, die wichtig für Schmerz und Entzündungsreaktionen sind. Wird weniger Arachidonsäure über die Nahrung zugeführt, so soll eine reduzierte Bildung dieser Entzündungsstoffe den Krankheitsprozess angeblich lindern.

Hingegen ist belegt, dass es im Rahmen der Rheumatoiden Arthritis auch zu Osteoporose kommen kann, vor allem bei Kortisontherapie. Um der Osteoporose entgegenzuwirken sollte man ausreichend Vitamin D und Kalzium zu sich nehmen. Ist dies über die herkömmliche Nahrungsaufnahme nicht möglich, kann man auch verschiedenste Nahrungssupplemente verwenden.

Viele Betroffene berichten, dass sich die Symptome durch verringerte Nahrungszufuhr verbessern. Allerdings ist durch Fasten nicht mit einem andauernden Nachlassen der Beschwerden zu rechnen, viel mehr kann es durch die fehlende Aufnahme wichtiger Nährstoffe auf Dauer zu weiteren Beschwerden kommen.