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Warzen (Verrucae)

Therapie

Oft kommt es vor, dass Warzen von allein abheilen. Ansonsten richtet sich die Behandlung nach dem jeweiligen Warzentyp:

  • Warzentinkturen und Warzenpflaster enthalten Säure wie Salicylsäure oder Milchsäure, die bewirken, dass das von den Viren verursachte Hautgebilde weggeätzt wird. Beim Auftragen sollte jedoch vorsichtig vorgegangen werden um das umliegende Hautareal nicht zu verletzen. Hierfür bietet eine Zinkpaste Schutz, die vorher um die Warze aufgetragen wird. Diese Behandlung richtet sich nicht gegen die Viren selbst, weshalb die Therapie konsequent durchgeführt werden muss bis wirklich die gesamte Warze und mit ihr die Viren verschwunden sind. Eine solche Behandlung wird ausschließlich bei gewöhnlichen Warzen angewendet. Eine ähnliche Wirkung kann der Arzt erzielen, indem er die Warzen mit flüssigem Stickstoff vereist.
  • Die Behandlung von Dornwarzen erfolgt in den meisten Fällen beim Arzt, indem er sie vereist, ausschabt, elektrisch verschorft oder lasert. Durch diese Verfahren können mitunter Narben zurückbleiben.
  • In der Homöopathie kommen Verdünnungen aus Thuja- Extrakt zum Einsatz. Die Lösung kann entweder eingenommen oder aufgetragen werden.

In manchen Fällen sind die Behandlungen zu wiederholen, da sich Warzen oft hartnäckig festsetzen oder erneut bilden. Folgende Maßnahmen kann man selbst ergreifen, um sich vor Warzen zu schützen:

  • Hat man sehr viele Warzen, ist eine Abklärung vom Arzt unerlässlich. Dieser kann ausschließen, dass ein oder mehrere Warzen bösartige Wucherungen darstellen.
  • Eigene chirurgische Maßnahmen, wie selbst herumschneiden, bohren oder beißen sollten vermieden werden, da infolge die Gefahr besteht, dass Viren freigesetzt werden und sich an anderen Körperstellen verbreiten. Außerdem können andere Personen leichter angesteckt werden.
  • Damit die Behandlung mit Pflaster und Lösungen effektiv wirkt, müssen die weggeätzten Hautzellen vor jeder erneuten Behandlung entfernt werden. Dies sollte mit einem Bimsstein erfolgen. Wichtig ist jedoch, dass die betroffenen Hautstellen bei der Behandlung nicht zu bluten beginnen.
  • Hausmittel wie Warzen besprechen, bei Vollmond eine Schnecke über die Warze kriechen lassen oder zweifelhafte Kräutertinkturen erzielen aus medizinischer Sicht keine Wirkung und können lediglich einen Placebo- Effekt auslösen.

 

Prognose

Normale Warzen (Verrucae vulgares) heilen im Idealfall von selbst wieder aus, da sie lediglich unschöne, aber gutartige Wucherungen sind. Narben können jedoch trotzdem zurückbleiben, falls eine Behandlung mit aggressiven Maßnahmen erfolgt hat.

Dornwarzen (Verrucae platares) lassen sich nur mit Mühe behandeln, da sie als sehr therapieresistent gelten. Sie weisen eine hohe Rezidivrate auf, da sie, einmal behandelt, oft an derselben Stelle wieder auftreten.

Vorsicht ist im Umgang mit Feigwarzen geboten, da sie im schlimmsten Fall auch entarten können. Besteht der Verdacht auf Feigwarzen, sollte umgehend ein Arzt zurate gezogen werden. Einige Warzenarten (Humane Papilloma- Viren), die den Gebärmutterhals befallen, können unter Umständen mitverantwortlich sein für Gebärmutterhalskrebs.

Vorbeugen

Um eine Infektion mit Warzen zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, in Schwimmbädern nach dem Baden Schuhe zu tragen, da der schützende Talgfilm auf der feuchten Haut fehlt.

Extrem trockene Haut wird jedoch leicht rissig und bildet somit einen guten Nährboden für Warzen. Besonders anfällig sind hierbei die Hände, da diese auch tagtäglich mit Gegenständen wie Besteck, Zeitungen, Griffe in U-Bahn und Bus in Berührung kommen. Abhilfe schafft in diesem Fall das regelmäßige eincremen der Hände, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Auch der Nagelfalz sollte nicht ausgespart werden, da die Haut hier besonders zu Trockenheit neigt.

Tritt dennoch eine Warze auf, sollte als erste Maßnahme die umgebende Hautregion mit einem Handtuch abgetrocknet werden, das später nicht für andere Körperregionen verwendet werden soll, da sich die Viren sonst ausbreiten und an anderen Stellen Warzen auslösen können. Dieses Handtuch sollte im Anschluss gewechselt und heiß gewaschen werden.

Auf jeden Fall sollte ein Kratzen und Manipulieren an Warzen unterlassen werden, da sich die Viren durch Fingernägel und Fingerkuppen auf andere Areale ausbreiten können. So ist zum Beispiel oft zu sehen, dass sich Warzen entlang von Kratzspuren ausbreiten.

Um sich vor HP-Viren zu schützen, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, hilft als einfache Maßnahme die Verwendung eines Kondoms. Mittlerweile ist auch eine Impfung am Markt zugelassen (Gardasil), die vor den häufigsten HP- Viren schützt und die vor allem jungen Mädchen empfohlen wird. Jedoch bietet die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den Gynäkologen zu empfehlen sind.