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Krampfadern der Beinen (Varikosis, Varizen)

Symptome

Besenreiservarizen:

Von diesen feinen Krampfadern, die sich in den oberen Hautschichten befinden, geht normalerweise keine Gefahr aus. Sie lösen keine Beschwerden aus und stellen ein rein ästhetisches Problem dar.

Stamm- beziehungsweise Seitenastvarikosis:

Das erste Merkmal von Krampfadern ist ein Gefühl von Schwere, Müdigkeit und Spannung in den Beinen. Eine Verbesserung dieser Beschwerden stellt sich in liegender Position und bei Bewegungen ein. Mitunter kann es auch zu einem Juckreiz oder nächtlichen Fuß- und Wasenkrämpfen kommen. Generell ist eine Verstärkung der Beschwerden bei warmem Wetter zu bemerken.

Dauert der Blutstau über einen längeren Zeitraum hinweg an, werden die Gefäße immer permeabler, wodurch Flüssigkeit, Eiweiß und Blutpigmente (Hämosiderin) in das Gewebe gepresst werden. Daraus resultieren anfangs abendliche und in späterer Folge ständige Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme), die hauptsächlich im Knöchelbereich auftreten. In einem späteren Stadium kann es auch zu Hautverfärbungen (Stauungsdermatitis, Stauungsekzem) kommen.

Ältere Menschen leiden zusätzlich noch unter einer dünner werdenden Haut infolge der chronischen Schädigung („Pergamenthaut“). Dadurch neigt sie auch bei leichten Verletzungen zu minimalen Blutungen.

Infolge des Blutstaus kommt es zu einer verringerten Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff das im Endeffekt zur Entstehung von „offenen“ Beinen führt (Ulcus cruris). Durch Krampfadern begünstigt, entsteht auch oft eine oberflächliche Venenentzündung (Phlebitis). Entsteht außerdem noch ein Blutgerinnsel (Thrombus), spricht man von Thrombophlebitis. In seltenen Fällen kann sich dieses Blutgerinnsel lösen und mit dem Blutstrom bis zur Lunge transportiert werden, wo es ein Gefäß verstopft (Lungenembolie). Abhängig von den Beschwerden der Venenveränderungen, unterscheidet man vier Stadien von Krampfadern:

  • Stadium I: keine Beschwerden
  • Stadium II: Stauungsgefühl, Wadenkrämpfe in der Nacht, müde oder schwere Beine
  • Stadium III: Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme), Hautveränderungen, abgeheilte Geschwüre
  • Stadium IV: Offene Beingeschwüre (Ulcus cruris)

 

Diagnose

Anhand der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung kann der Arzt bereits erste Hinweise auf Krampfadern (Varizen) erhalten. Durch unterschiedliche Tests können Informationen über Funktionsstörungen der Venenklappen und Beteiligung des tiefen Venensystems eingeholt werden. Abhängig von der Lage kann man verschiedene Formen von Krampfadern unterscheiden:

  • Stammvenen- Varizen und Seitenast- Varizen: Als solche bezeichnet man Krampfadern der großen und mittelgroßen Venen. Diese Art von Krampfadern ist am häufigsten und tritt hauptsächlich an der Innenseite der Ober- und Unterschenkel auf.
  • Perforans- Varizen: Krampfadern der Verbindungsvenen zwischen oberflächlichen und tiefen Venen.
  • Retikuläre Varizen: Krampfadern der kleinen Venen, die einen Durchmesser von zwei bis vier Millimeter besitzen. Sie kommen hauptsächlich an den Kniekehlen und Außenseiten der Ober- und Unterschenkel vor.
  • Besenreiser- Varizen: Krampfadern der oberflächlichen, feinen Venen, die einen Durchmesser von unter einem Millimeter haben. Sie kommen oftmals an der Rückseite der Oberschenkel vor.

Anhand einer speziellen Ultraschalluntersuchung (Doppler-/Duplex- Sonografie) kann der Arzt erkennen, ob die tiefen Venen durchlässig sind und die Venenklappen ihre Aufgabe verrichten können. Zusätzlich kann man so erkennen in welche Richtung das Blut fließt. Selten kann es vorkommen, dass die Duplex- Sonografie nicht verfügbar ist und somit eine Röntgenkontrastdarstellung der Venen (Phlebografie) gemacht werden muss.