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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), allgemein

Symptome

Folgende Symptome können bei Typ 1 und 2 auftreten:

  • Polyurie (häufiger Harndrang), Nykturie (nächtlicher Harndrang)
  • Polydipsie (gesteigerter Durst)
  • Appetitmangel, Gewichtsverlust
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Kraftlosigkeit
  • Heißhungerattacken (häufig bei Krankheitsbeginn)
  • Infektanfälligkeit (Harnwegs- und Hautinfekte)
  • Juckreiz
  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Sehstörungen
  • Muskelkrämpfe
  • Bewusstseinsstörungen

 

Typ-1-Diabetes

Symptome entwickeln sich rasch in Tagen bis Wochen. Besonders auffallend sind Symptome wie Gewichtsverlust, Unbehagen, permanenter Durst, häufiger Harndrang bis Ketoazidose (diabetisches Koma mit Bewusstlosigkeit).

 

Typ-2-Diabetes

Die Entwicklung der Symptome kann Jahre in Anspruch nehmen, wodurch Diabetes häufig unerkannt bleibt. Seltener führen erst die Folgeerkrankungen zur Diagnose Diabetes.

Typische Symptome:  

  • Schlechte Wundheilung (besonders an Beinen und Füßen)
  • Retinopathie (sinkende Sehfähigkeit)
  • Polyneuropathie mit Kribbeln oder Taubheit in Beinen (Nervenschädigung)
  • Herzinfarkt

 

Schwangerschaftsdiabetes

Die Symptome sind meistens unauffällig, der Diabetes wird im Zuge der Routineuntersuchungen bei Schwangeren erkannt.

Diagnose

Zur Diagnosestellung sind die Messung von Nüchtern-Blutglucose (Zuckerkonzentration im Blut) und Glucosetoleranz (mit oralem Glucosetoleranztest - oGTT) notwendig.

Für eine eindeutige Diagnose müssen unabhängig von Alter und Geschlecht, mindestens an 2 unterschiedlichen Tagen erhöhte Werte festgestellt werden.

 

  Normal gestörte Glucosetoleranz Diabetes
Nüchternglucose

< 100 mg/dl

< 5,6 mmol/l

≥ 100 - < 126 mg/dl

≥ 5,6 - < 7,0 mmol/l 

≥ 126 mg/dl

≥ 7,0 mmol/l

Wert nach Glucosegabe

< 140 mg/dl

< 7,8 mmol/l

≥ 140 – 200 mg/dl

≥ 7,8 - < 11,1 mmol/l 

≥ 200 mg/dl

≥ 11,1 mmol/l

 

Früher wurde auch der Zucker im Harn gemessen, was heute nicht mehr relevant ist, da die Blutzuckermessung bei weitem genauer ist. Wird ein Diabetes mellitus diagnostiziert, werden im Anschluss folgende Untersuchungen durchgeführt, um Folgeerkrankungen früh erkennen zu können:  

  • Augenhintergrund
  • Nierenwerte
  • Blutfettwerte
  • Nerven
  • Urin
  • Blutdruck
  • Füße

Ergebnisse sollten lückenlos in den Gesundheitspass übernommen werden.

 

Vorstufen von Diabetes

Wenn der Blutzucker beim Nüchternen zwischen 100 und 126 mg/dl liegt, wird von gestörter Nüchternglucose (Impaired Fasting Glucose - IFG) gesprochen. Es kann sich dabei um eine Diabetes-Vorstufe handeln.

Der 2-Stunden-Wert bei einem oralen Glucosetoleranztest sollte sich unter 140 mg/dl befinden. Wenn er jedoch zwischen 140 und 200 mg/dl liegt, spricht man von gestörter Glucosetoleranz (Impaired Glucose Tolerance IGT), was eine Vorstufe zu Diabetes Mellitus sein kann. Mit richtigem Eingreifen in die Lebensführung kann dem Typ-2 Diabetes vorgebeugt werden.